"Ich erwarte ein geiles Spiel"
Aachens neuer Trainer Michael Krüger vor der Partie am Montag
Mit einem neuen Trainer soll es bei Alemannia Aachen, am kommenden Montag ab 20.15 Uhr in der ESPRIT arena zu Gast, weiter aufwärts gehen. Michael Krüger heißt der neue Mann an der Seitenlinie, der bei der Fortuna seinen Liga-Einstand gibt. Der 55-jährige, der den entlassenen Jürgen Seeberger beerbt hatte, ist während seiner Karriere schon weit herum gekommen.
Delbrück, Brakel, Hannover, Rostock, Kiel, Emden, Wolfsburg II, Braunschweig und Saarbrücken waren seine Stationen in Deutschland. Auslandserfahrung sammelte Krüger in Ägypten und im Sudan. Mit den Arab Contractors holte er den afrikanischen Pokal der Pokalsieger. Im Jahr darauf gelang ihm mit El Masri der ägyptische Pokalsieg. Im Januar 2008 übernahm Krüger den sudanesischen Verein Al-Merrikh, mit dem er Meister und Pokalsieger wurde. Wir sprachen mit Krüger kurz nach seiner Vorstellung am Mittwoch.
Sie sind ganz frisch im Amt. Wie kam der Kontakt zur Alemannia zu Stande?
Krüger: "Ich wurde gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, das Trainer-Amt zu übernehmen. Überhaupt bei der Alemannia in der Verlosung zu sein, war für mich schon eine große Ehre. Schließlich ist Aachen eine Top-Adresse. Umso mehr habe ich gefreut, dass am letzten Montag spät in der Nacht die Zusage kam. Einen Tag später stand ich schon auf dem Platz und habe das erste Training beobachtet."
Was ist nun wichtig in den ersten Tagen nach Ihrer Amtsübernahme?
Krüger: "Es ist wichtig, dass sich Trainer und Spieler kennen lernen. Viel kommt dabei auf mich an. Ich werde auf die Spieler zugehen und mit ihnen reden. Entscheidend ist, dass sich ein Vertrauensverhältnis aufbaut. Die Tage nach unserem DFB-Pokal-Spiel bei Eintracht Frankfurt werden dafür sehr wertvoll sein."
Die Alemannia hat ein neues Stadion. Im Vorfeld wurde auch das Wort "Aufstieg" mit Aachen in Verbindung gebracht. Wie sehen jetzt die Saison-Ziele aus?
Krüger: "Das neue Stadion ist für den Verein zukunftsweisend und ein wichtiger Baustein für langfristigen Erfolg. Entwicklung kann man aber nicht erzwingen. Beim jüngsten 2:0 in der Liga gegen den TSV 1860 München hat die Mannschaft ihr Leistungsvermögen abgerufen. Das habe ich den Spielern auch gesagt. Auf dieser Leistung müssen wir aufbauen. Mein Ziel ist es, nicht nur erfolgreichen Fußball spielen zu lassen. Die Leute sollen das Stadion begeistert verlassen. Die neue Arena muss voll werden. Schließlich müssen sich die Investitionen auch lohnen und das Geld wieder hereinkommen."
Sie haben schon reichlich Auslandserfahrungen gesammelt. Was haben Sie von diesen Stationen mitgenommen?
Krüger: "Ich musste mich bei allen Stationen durchbeißen. Das hilft mir sehr. Andere Kulturen und andere Mentalitäten kennen zu lernen, kann grundsätzlich nie schaden."
Die Fortuna mischt als Aufsteiger bisher im oberen Tabellendrittel der 2. Bundesliga mit. Wie schätzen Sie den Gegner ein?
Krüger: "Die Fortuna macht - wie übrigens die beiden anderen Aufsteiger 1. FC Union Berlin und SC Paderborn 07 auch - einen hervorragenden Eindruck. Man hat das Gefühl, dass es sich bereits um gestandene Zweitliga-Mannschaften handelt. Fortuna Düsseldorf versucht, Fußball zu spielen. Das sollte meiner Mannschaft entgegen kommen. Ich erwarte heute ein geiles Spiel vor vollem Haus."
Herr Krüger, wir danken für das Interview. (MSPW/tk)