02.10.2009 | 1. Mannschaft

Fortuna trifft am Samstag auf die SpVgg Greuther Fürth

Anpfiff im Playmobil-Stadion um 13 Uhr

Die nächste Meisterschaftspartie der Fortuna in der 2. Bundesliga führt in den Südosten der Republik. Am 8. Spieltag ist die Mannschaft von Chefcoach Norbert Meier zu Gast bei der SpVgg Greuther Fürth. Auch wenn der Name der Austragungsstätte etwas anderes implizieren mag: Leichtes Spiel dürfen die Rheinländer im Playmobil-Stadion nicht erwarten, denn die Franken gelten als eines der ambitionierten Teams der Liga.

Die Zahl "4" hatte in der noch recht jungen Saison bereits größere Bedeutung für den nächsten Gegner der Flingeraner: Vom Auftaktspiel abgesehen fielen in fünf von sieben Partien mit Fürther Beteiligung exakt vier Tore. Zuletzt landeten allesamt im eigenen Kasten - beim Spiel der Franken in Rostock. Daher ist Norbert Meier sicher, dass "die Fürther diese Schlappe wettmachen wollen." In gleicher Torsumme wussten sich die Süddeutschen in der Begegnung davor einzubringen. Im Duell der Kleeblätter gegen Rot-Weiß Oberhausen (beide Vereine haben diese Pflanzengattung zu ihrem Vereinssymbol auserkoren) rollte der Ball indes vierfach über die Torlinie der Ruhrstädter rollte.

Dass die Aufgabe, sich im Playmobil-Stadion zu behaupten, anspruchsvoll wird, wagt niemand aus dem Fortuna-Umfeld zu bezweifeln. Denn der derzeitige Tabellenstand mag anderes vortäuschen - Fortuna liegt fünf Plätze vor der Spielvereinigung - aber es trennen beide Clubs gerade einmal zwei Punkte. "Das ist eher etwas für die Optik zum jetzigen Zeiptunkt", weiß auch Fortunas oberster Übungsleiter, der davor warnt: "Es gibt ein breit gefächertes Mittelfeld. Da kann man schnell auf Platz 13 oder 14 zurückrutschen, wenn man nicht aufpasst."
Fürth wird also wahrscheinlich sehr offensiv auftreten, um den Rot-Weißen früh den Schneid abzukaufen. Ein besonderes Augenmerk dürfte dabei Sami Allgui zukommen, der in der vergangenen Spielzeit 15-mal erfolgreich war und auch in der aktuellen Saison schon dreimal traf. Mancher Fan denkt mit Wehmut an den 23-Jährigen, der in der B-Jugend für die Fortuna am Ball war.
So wird die Mannschaft um Kapitän Andreas Lambertz erneut alles abrufen müssen, um mit kompaktem Auftreten, das gepaart ist mit Konzentration und Kampfgeist, zum Erfolg kommen. "Nur mit ein bisschen Fußball werden wir dort nicht weit kommen", prophezeit Meier.


Wackelkandidat im Kader ist bis zuletzt Ranisav Jovanovic. Nachdem er seine Bauchmuskel-Probleme überwunden hatte, klagte er unter der Woche unter Fußproblemen. Eine Kernspin-Untersuchung blieb ohne gravierenden Befund. Es bleibt also abzuwarten, ob er am Samstag einsatzfähig ist. Die Reise erneut nicht antreten kann Michael Melka. Den Stammtorhüter der letzten Saison plagen weiterhin Schmerzen am Zeh, aufgrund derer er sich in den vergangenen Tagen sogar in die Behandlung von Bayern-Doc Hans-Wilhelm Müller-Wohlfarth begab. Die jetzige Prognose bescheinigt dem Keeper eine weitere Ausfallszeit von zehn Tagen. Dafür wird Marco Christ abermals dabei sein, dem Norbert Meier die Rolle als "Option, wenn im Spiel etwas zu verändern sein wird" zugedacht hat.


Dennoch plant Norbert Meier nicht, ein großes Wechselspiel vorzunehmen. Das "Luxusproblem", das ihm mehr Spieler beschert, als er in den Kader berufen kann, hat schon bei der Partie gegen Aachen dafür gesorgt, dass etablierte Spieler wie Stephan Sieger mit einem Platz auf der Tribüne vorlieb nehmen mussten. Dennoch unterstrich der Fußballlehrer nochmals, dass dies das Ergebnis spiel- und gegnerbezogener Varianten sein kann, er aber weiterhin jeden Spieler brauche. "Es ist ein ständiges sich Anbieten. Trainingseindrücke zählen und manchmal sind es Nuancen, die über einen Einsatz entscheiden." Und wie gehen die Betroffenen damit um? "Stephan Sieger ist ein absoluter Profi. Er weiß dies einzuordnen. Wenn alle Feldspieler fit sind, dann kann es immer einmal Fälle geben, dass eigentlich gesetzte Leute nicht dabei sind. Ebenso gut ist denkbar, dass er gegen Fürth wieder im Kader steht und möglicherweise auch spielt." Dass diese Aussage Meiers authentisch ist, konnte man in der vergangenen Saison sehen. Auch da kam mancher zum Zuge, der eigentlich der schon der zweiten Reihe zugerechnet wurde und dann zum Stammspieler avancierte.


Ein freundschaftliches Wiedersehen wird es in Fürth in jedem Fall unter den beiden Trainern geben. Denn Meier und Benno Möhlmann standen schließlich einige Jahre gemeinsam in Bremen unter Vertrag. Pech für Möhlmann (Meier: "Ein gradliniger Typ, der nicht lange herumredet."): Als die Werderaner den Meistertitel holten, war dieser gerade zum Nordlicht-Nachbarn HSV gewechselt. Schenken werden die beiden sich indes trotzdem nichts, denn Möhlmann, der die Fürther zum inzwischen dritten Mal trainiert, wird sich in dieser Saison nicht mit dem ungeliebten, aber in der Vergangenheit öfter erreichten 5. Tabellenplatz begnügen wollen. Daher verwundert es auch kaum, dass sich er sich zuletzt auch persönlich ein Bild von der Fortuna machte - bei der Partie gegen die Alemannia am Montagabend.


Nach einer letzten Trainingseinheit im Arena-Sportpark hatte das Team am Freitagnachmittag die Reise per Flugzeug nach Nürnberg angetreten und fährt am Samstag von Fürth mit dem Bus zurück in die Landeshauptstadt. Schon jetzt ist entschieden, dass die Akteure am Montag einen freien Tag haben werden, um sich dann am Dienstag einem Laktattest zu unterziehen.

bundesliga.de

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