Wir sind positiv denkende Realisten
Chefcoach Norbert Meier vor dem Spiel beim FC St. Pauli
Wenn am Freitagabend um 18:00 Uhr die Fortuna auf den FC St. Pauli trifft, begegnen sich nicht nur der Dritte und Fünfte der 2. Fußball-Bundesliga, sondern zwei Traditionsvereine, die in der laufenden Saison schon für viele positive Schlagzeilen gesorgt haben.Dementsprechend groß ist auch die Vorfreude bei den Spielern der Fortuna, von denen einige noch nie zuvor bei den Kiez-Kickern angetreten sind. Sie erwartet ein absolutes Kultstadion, in dem extra wegen des Spiels gegen die Fortuna der Abriss der Haupttribüne zeitlich verlegt wurde, und nicht minder kultige Fans, die ihrer Mannschaft seit Jahren auf herausragende Weise die Treue halten.
Beim Pressegespräch am Donnerstag stellte Norbert Meier heraus, dass der FC St. Pauli nicht nur auf Grund der derzeitigen Tabellensituation als Favorit in das Spiel geht sondern sicherlich auch einen Aufstiegsplatz fest im Visier hat, wenn im nächsten Jahr die Feierlichkeiten zum 100jährigen Bestehen begangen werden sollen.
Die Mannschaft von Trainer Holger Stanislawski zeichnet ein ungemein druckvolles Spiel aus, und die Begeisterung, mit dem das Team Fußball spielt, ist geradezu offensichtlich. Dabei handelt es sich um eine gewachsene Mannschaft mit klarer Zielsetzung, die punktuell gut verstärkt wurde, weiß auch der oberste Übungsleiter der Rot-Weißen zu berichten.
Nichtsdestotrotz, so Norbert Meier, "werden wir versuchen, den Favoriten ein bisschen zu ärgern. Schließlich ist uns das in ein paar Spielen zuvor schon mal ganz gut gelungen". Meier sieht die Rolle der Fortuna aus der Sicht der "positiv denkenden Realisten" und glaubt daher auch in Hamburg an eine Chance.
Dazu wird, so Meier, der in seiner Jugendzeit selbst einmal für den FC St. Pauli aufgelaufen ist, dass es aber eines beträchtlichen Aufwandes seiner Mannschaft bedarf, um erfolgreich zu sein. "Denn mit ein bisschen weniger oder nichts wird das Spiel nicht zu unseren Gunsten zu entscheiden sein."
Sorgen bereiten dem 51-Jährigen einige seiner Schutzbefohlenen, die angeschlagen sind oder gar definitiv ausfallen. Von Michael Melka, Johannes van den Bergh, Dimitri Bulykin und Fabian Hergesell gar nicht zu reden, hat auch Axel Lawarée auf Grund einer fiebrigen Erkältung die Reise in Richtung Norden erst gar nicht antreten können. Bei Marco Christ und Andreas ‘Lumpi‚ Lambertz heißt die Devise: Erst einmal abwarten. Beide konnten die letzten Trainingseinheiten nicht komplett absolvieren und würden, wenn es schlecht läuft, die Verletzten-Misere auf ein schwer kompensierbares Maß hochschrauben.
Einzige Lichtblicke sind da Sebastian Heidinger und Deniz Kadah, die beide wieder zur Verfügung stehen.
Mannschaft und Trainerteam reisten am Donnerstag nach einer weiteren Übungseinheit im Arena-Sportpark nach Hamburg, um am Freitagvormittag ein letztes Training zu absolvieren, bevor die volle Konzentration dem Spiel um 18 Uhr gilt.
Begleitet wird der rot-weiße Tross von voraussichtlich 2.700 Fans, die ‘ihre‚ Fortuna am Millerntor sicherlich lautstark unterstützen werden.
Schiedsrichter der Partie ist Michael Stieler aus Obertshausen, der noch unlängst das Gastspiel der Zwoten beim FSV Mainz II geleitet hatte.