09.06.2021 | 1. Mannschaft

„Dieses Erlebnis kann mir keiner nehmen“

Im Interview: Shinta Appelkamp über seine Teilnahme an der U21-Europameisterschaft

Die vergangenen Wochen waren für Shinta Appelkamp ganz besondere: Für ihn völlig überraschend wurde der Mittelfeldspieler zunächst als Trainingsgast der deutschen U21-Nationalmannschaft im Vorfeld der Europameisterschaft eingeladen. Doch Appelkamp überzeugte so sehr, dass er letztlich sogar für den finalen Kader nominiert wurde. Am Samstag folgte die Krönung: Dank eines 1:0-Sieges im Finale gegen Portugal errang der DFB-Nachwuchs sensationell den Titel. Im Interview mit www.f95.de spricht Appelkamp über seine Eindrücke bei der U21.

Herzlichen Glückwunsch zur Europameisterschaft, Shinta! Wie hast du die letzten Minuten des Endspiels erlebt?
Die waren brutal! Nach unserem Tor habe ich zu meinem Nebenmann auf der Bank gesagt, dass das wohl die längsten 30 Minuten werden, die ich bis hierhin erlebt habe. So war es dann auch – die Zeit ging kaum rum. Sobald Portugal in die Nähe unseres Tores kam, spürte ich ein gewisses Kribbeln. Ich hatte aber trotzdem das Gefühl, dass nichts passieren wird, weil unsere Abwehr einfach richtig stark war. Die Jungs haben es top gemacht.

Im Fernsehen hat man gesehen, wie du deine Medaille geküsst hast, nachdem du sie um den Hals gehangen bekamst. Was war das für ein Gefühl für dich?
Es war ein sensationelles Gefühl. Plötzlich war ich einer derjenigen, die die Medaillen entgegengenommen haben und den Pokal hochheben durften – das war einfach der Wahnsinn. Solche Szenen kennt man normalerweise nur aus dem Fernsehen. Dieses Erlebnis kann mir keiner nehmen. Was das Sportliche betrifft, war es das Schönste, was ich bisher erlebt habe.

Für einen Einsatz hat es beim Turnier leider nicht gereicht. Trübt das deine Sicht auf die Zeit bei der deutschen U21 sehr oder bist du einfach nur glücklich, dass ihr den Titel gewinnen konntet?
Genau, für einen Einsatz hat es nicht gereicht, aber dennoch bin ich mit einem absolut positiven Gefühl abgereist. Klar, jeder Spieler will spielen – das war auch mein Ziel. Dennoch nehme ich von dieser Reise ausschließlich Positives mit. Ich war eigentlich erstmal nur als Trainingsgast eingeplant und plötzlich bei einer EM dabei – und das für Deutschland. Da überwiegt am Ende die Freude, dass man dabei sein durfte. Die nächste U21-EM ist 2023 und es ist mein Ziel, dass ich bis dahin immer wieder dabei bin. Dafür muss ich jetzt Gas geben.

Was war für dich der schönste Moment rund um deine Zeit bei der U21? Die Nominierung, die Pokalübergabe oder etwas ganz anderes?
Der EM-Sieg war natürlich unglaublich. Der Moment, in dem der Schiri abgepfiffen hat, war wohl das schönste Gefühl. Wir standen schon an der Seitenlinie und haben reingeschrien, dass er abpfeifen soll. Die Nominierung war für mich damals aber auch klasse, weil sie so überraschend kam. In dieser Saisonphase hatte nicht damit gerechnet.

Letzte Frage: Vor ein paar Jahren hast du als Kapitän von Fortunas U19 den Niederrheinpokal im Paul-Janes-Stadion überreicht bekommen. Hätte der Shinta von damals geglaubt, so kurze Zeit später wieder einen Titel zu gewinnen – eine U21-EM?
Nein, absolut nicht. Es ist der Wahnsinn, wenn ich daran zurückdenke. Ich habe neulich erst noch die Fotos auf Twitter gesehen, auf denen ich den Niederrheinpokal hochgehoben habe. Da sieht man auch, was möglich ist, wenn man immer hart arbeitet, an sich glaubt und auch nach Rückschlägen immer wieder zurückkommt. Jetzt heißt es, dass ich weitermache und mich weiterhin empfehle, damit dann auch die ersten Einsätze kommen.

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