Namen und Notizen aus der Oberliga Nordrhein
'Das ist ein großer Verlust. Schließlich war Enrico Gaede der Kopf der Mannschaft und ein überragender Oberliga-Fußballer', bedauert Manfred Stefes, Trainer der Amateure von Borussia Mönchengladbach, die Beförderung des Mittelfeldspielers zu den Profis. Es ist die klassische Situation, in dem man als Trainer mit einem lachenden und einem weinenden Auge die Entwicklung eines Spieles betrachtet.
'Das ist ein großer Verlust. Schließlich war Enrico Gaede der Kopf der Mannschaft und ein überragender Oberliga-Fußballer', bedauert Manfred Stefes, Trainer der Amateure von Borussia Mönchengladbach, die Beförderung des Mittelfeldspielers zu den Profis. Es ist die klassische Situation, in dem man als Trainer mit einem lachenden und einem weinenden Auge die Entwicklung eines Spieles betrachtet. Aber es ist selbstverständlich, dass wir dem Erfolg der Bundesliga-Mannschaft alles unterordnen. Dafür stelle ich gerne noch mehr Spieler ab.' Im Gegenzug waren in den letzten Wochen Erstliga-Profis wie Morten Skoubo und Marcel Ketelaer regelmäßig dabei. 'Das ist keine einfache Sache', weiß Stefes: 'Denn keiner ist die ganze Woche über bei unserem Training dabei. Außerdem ist es nicht so, dass ein Bundesliga-Stürmer locker und leicht in der Oberliga sechs Gegner ausspielt, denn diese sind gegen uns dann besonders motiviert.'
Im DFB-Pokal war für die SSVg. Velbert nach der Sensation gegen Zweitligist FSV Mainz 05 im Achtelfinale gegen Jahn Regensburg Endstation. "Wir wären sehr gerne eine Runde weitergekommen. Und gegen den MSV Duisburg, der gegen unseren Bezwinger Regensburg nach Elfmeterschießen ausschied, wären wir auch nicht chancenlos gewesen. Erfolge im Pokal geben auch für die Meisterschaft zusätzliche Motivation. Auch die höhere Belastung hätten wir weggesteckt. Deshalb ist es sehr schade, dass wir ausgeschieden sind. Auch in finanzieller Hinsicht."
Achtungserfolg für den 1. FC Bocholt: Die Mannschat von Trainer "Jupp" Tenhagen kam bei den Amateuren von Borussia Mönchengladbach zu einem 1:1-Remis. Gegen die mit den Profis Marcel Ketelaer, Jan Schlaudraff, Morten Skoubo und Lawrence Aidoo aufgelaufenen Platzherren hielten die Bocholter über weite Strecken gut mit. Die Kehrseite der Medaille: Es war das elfte Spiel in Folge ohne Sieg, die West-Münsterländer rangierem mit drei Punkten Rückstand auf das "rettende Ufer" auf einem Abstiegsplatz. "Es freut mich für die Mannschaft, den Vorstand und das Umfeld. Wir sind endlich für unsere Arbeit belohnt worden. Die Spieler haben im Rahmen ihrer Möglichkeiten ihr Potenzial ausgeschöpft und eine konzentrierte Vorstellung abgeliefert", lobte Tenhagen: "Das war aber erst ein kleiner Anfang." Gladbachs Trainer Manfred Stefes fasste zusammen: "Bei uns fehlt die Harmonie, weil der Kader ständig neu zusammengesetzt ist. Allerdings hat sich der 1. FC Bocholt sehr geschickt verhalten. Wir sind hingegen in Hektik verfallen und haben es auch versäumt, das 2:0 nachzulegen."
Beim Bonner SC kehrt keine Ruhe ein. Angeblich soll der Mannschafts-Rat die Verbannung von Daniel Sengewald aus dem Kader bei Trainer Reinhold Höck gefordert haben. Der Verteidiger, der nach einer Abmahnung schon in Ungnade gefallen war, signalisierte bereits Bereitschaft zur Trennung.
Rob Hutting, Trainer von Borussia Freialdenhoven, hatte vor der Partie gegen Fortuna Köln gefordert: "Wir müssen weiterhin an unserem Defensivverhalten arbeiten. Bei den Gegentoren gegen Bonn waren wir in der Verteidigung nicht in der Überzahl, sondern stehen eins gegen eins, wie beim 1:0 oder zwei gegen zwei, wie beim 2:0. Ähnliches darf uns gegen die Fortuna nicht passieren." Die Worte fielen offenbar auf fruchtbaren Boden. Denn mit dem klaren 3:0-Erfolg gegen die Dom-Städter sin die Grenzländer erstmals auf einen Nicht-Abstiegsplatz geklettert.
Fred Bockholt, Trainer des 1. FC Kleve weiß, was in dieser Saison noch besser werden muss: "Unsere Leistungskurve muss stabiler werden. Zu unterschiedlich waren die Vorstellungen. Das lag daran, dass wir diese Klasse erst einmal kennen lernen mussten. Ein Blick auf die Tabelle verrät, wie stark und ausgeglichen diese Oberliga ist." Gibt es in der Winterpause personelle Verstärkungen? "Wahrscheinlich nicht. Die finanziellen Möglichkeiten wären zwar vorhanden, aber es ist fraglich, ob wir einen Spieler bekommen würden, der uns wirklich sofort weiterhilft. Wir sind stark genug, auch so den Klassenerhalt zu schaffen. Ich hoffe, dass uns nach den letzten Erfolgen der entscheidende Schritt nach vorne gelungen ist. Es wäre gut, wenn wir von den Abstiegsplätzen frühzeitig weit wegkommen, um den Kopf frei zu bekommen", so Bockholt.
Mit dem zweiten Saisonsieg hat Aufsteiger SSG Bergisch Gladbach 09 den Anschluss an das "rettende Ufer" hergestellt. Die Mannschaft von Trainer Uli Bartsch, die nur noch zwei Punkte von einem Nicht-Abstiegsplatz trennen, setzte sich gegen den Bonner SC knapp 1:0 durch. Schütze des "goldenen Tores" war Denis Viszkok, der einen Handelfmeter sicher verwandelte. Uli Bartsch war sich sicher: "Wer das erste Tor schießt, der gewinnt." Und so war es auch. Nicht zu Unrecht, wie Bonns Trainer Reinhold Höck anerkennt: "Ich habe heute ein Spiel ohne echte Torchancen gesehen. Wir haben es der SSG leicht gemacht. Deshalb haben die 09er auch nicht unverdient gewonnen."
Schiedsrichter Martin Bur am Orde (Essen) hatte wegen Unbespielbarkeit des Platzes die Heimpartie der SSVg. Velbert gegen Ratingen 04/19 abgesagt. "Das wirft nicht nur unsere gesamte Planung um. Wir waren doch so gut drauf", ärgerte sich Velberts Manager Detlev Czoske über die Absage. Denn: "Wenn auf diesem Platz nicht gespielt werden kann, dann werden noch viele Spiele in diesem Winter abgesagt." Ein neuer Termin steht noch nicht fest.
Hochmut kommt vor dem Fall! Nicht ganz nach dem Gechmack von Spielertrainer Marek Lesniak läuft die Saison bisher für die SSVg. Velbert: "Vielleicht haben sich einige von uns die Saison zu leicht vorgestellt. Zumindest am Anfang war das der Fall, dann hat sich die Truppe gesammelt. Schade, dass die Partie gegen Ratingen ausgefallen ist. Denn die anderen Mannschaften hatten für uns gespielt. Mit einem Sieg hätten wir ein oder zwei Plätze auf die Spitze gutmachen können." Hat der Ex-Profi bei elf Punkten Rückstand auf Tabellenführer Fortuna Düsseldorf den Aufstieg schon abgehakt? "Die Saison ist zwar noch nicht gelaufen, aber es wird sehr schwer. Wenn Tabellenführer Düsseldorf zwei Mal in Folge verliert und wir gleichzeitiug zwei mal gewinnen wird es wieder eng. Ganz ehrlich: Ich glaube nicht, dass die Fortuna noch viele Spiele abgibt. Aber die Niederlage gegen Düren hat auch gezeigt, dass Düsseldorf verwundbar ist. Deshalb werden wir weiter unsere Chance suchen."
Der Job geht vor! Jan Stahl von Ratingen 04/19 steht seinem Club in Zukunft nicht mehr regelmäßig zur Verfügung. Der Defensivspieler kann aus beruflichen Gründen nicht mehr oft am Training teilnehmen. Trainer Dirk Pusch hofft aber, dass sich Stahl als Alternative bereit hält.
Gegenwind! Hans Viol, Präsident des Bonner SC, bläst zur Zeit ein mächtiger Orkan ins Gesicht. Grund: Die Opposition um Anwalt Jürgen Mahlig plant eine Unterschriften-Aktion, mit der eine außerordentliche Jahreshauptversammlung herbei geführt werden soll. Ziel: Die Abwahl Viols.
Die "Fohlen" sind aus dem Tritt gekommen! Nach einem Traumstart mit sechs Auftaktsiegen in Serie schienen die Amateure von Borussia Mönchengladbach, die zum Jahresabschluss an diesem Spieltag beim Bonner SC zu Gast sind, schnurstracks in Richtung Regionalliga zu galoppieren. Doch in den letzten zehn Partien ist die Mannschaft von Trainer Manfred Stefes (36), der nach dem 3. Spieltag Nachfolger von Holger Fach geworden war, vom Erfolgsweg abgekommen, konnte nur zwei Partien gewinnen. "In den letzten Wochen haben wir nicht so gespielt, wie wir es erwartet hatten. Nicht mehr gut und nicht mehr erfolgreich." Die Gründe? "Dafür giebt es viele Faktoren. Hauptsächlich stehen wir in der Defensive nicht mehr so kompakt wie in den ersten Wochen. Außerdem haben zahlreiche Abstellungen für unsere Bundesliga-Mannschaft keine eingespielte Amateur-Elf zugelassen. Das wiederum ist für den zuerst genannten Punkt mitverantwortlich."
Der Einspruch des SCB Viktoria Köln gegen die Spielwertung der 0:1-Niederlage bei Ratingen 04/19 ist von der Spruchkammer des Westdeutschen Fußball- und Leichtathletik-Verbandes (WFLV) unter Vorsitz von Herbert Schartmann (Stolberg) abgewiesen worden. Zwar hatten die Ratinger es versäumt, ihren Angreifer Michael Röder wie vorgesehen im Spielbericht einzutragen. Er hatte aber die Spielberechtigung für die Oberliga Nordrhein. Daher wertete die Spruchkammer den Fehler lediglich als "Ordnungswidrigkeit". Ratingen muss für das Versäumnis eine Strafe in Höhe von 500 Euro zahlen, darf aber die Punkte behalten.
Bei einer Zusammenkunft zwischen Vertretern von Borussia Wuppertal und des benachbarten Regionalliga-Tabellenführers Wuppertaler SV sprachen sich 21 von 22 anwesenden Funktionären für eine weitere Konkretisierung der Fusionspläne der beiden Vereine aus. Deshalb wurde jetzt eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die sich mit den rechtlichen und organisatorischen Fragen auseinandersetzen wird. Alle Beteiligten waren sich einig, dass das weltweit bekannte Kürzel "WSV" auch nach dem geplanten Zusammenschluss auf jeden Fall erhalten bleiben soll. Ein denkbarer neuer Vereinsname wäre etwa "Wuppertaler SV Borussia". Auch sollen die WSV-Vereinsfarben Rot-Blau übernommen werden. Fest steht: Beide Vereine werden bis Ende Februar gesondert Lizenzanträge stellen, der WSV beim DFB für die 2. Bundesliga und für die Regionalliga, die Borussia bei den Fußballverbänden Mittelrhein und Niederrhein für die Oberliga Nordrhein. Bis zum 1. Mai müssen die Verbände über die Fusion informiert sein, wenn der Zusammenschluss bereits zur nächsten Saison wirksam werden soll. Deshalb bereiten beide Clubs schon jetzt ihre Mitgliederversammlungen vor, auf denen über die Fusion abgestimmt werden muss.
Die beiden Paarungen im Halbfinale des Niederrhein-Pokals werden am Samstag, 21. Februar, (15.30 Uhr) ausgetragen. Dann stehen sich Regionalligist Rot-Weiss Essen und der 1. FC Bocholt sowie der KFC Uerdingen 05 und Tabellenführer Fortuna Düsseldorf gegenüber.
Ein weiteres Verfahren aus der Oberliga Nordrhein ist bei der WFLV-Spruchkammer unter Vorsitz von Herbert Schartmann (Stolberg) anhängig. Dabei droht den Amateuren von Borussia Mönchengladbach der Abzug eines Punktes vom 0:0-Unentschieden bei Abstiegskandidat SSG Bergisch Gladbach. Grund: Mönchengladbachs jugoslawischer Lizenzspieler Milan Obradovic soll bei seiner Oberliga-Premiere nicht spielberechtigt gewesen sein, da sich seine gültige Aufenthaltserlaubnis als Nicht-EU-Ausländer nach Meinung von Staffelleiter Dieter Hügel (Heiligenhaus) nur auf Einsätze in der 1. und 2. Bundesliga bezieht. Borussia Mönchengladbach wurde inzwischen von der Spruchkammer zu einer schriftlichen Stellungnahme aufgefordert. Danach wird entschieden, ob die Sache im schriftlichen Verfahren oder im Rahmen einer mündlichen Verhandlung abgewickelt wird.
Schwarzes Wochenende für die Kölner Vereine in der Oberliga Nordrhein. Während die Fortuna eine klare 0:3-Schlappe beim Abstiegskandidaten Borussia Freialdenhoven kassierte, bezog der SCB Viktoria bei der 0:4-Niederlage bei der Wuppertaler Borussia mächtig Prügel. Ohne Einstellung, Mut und Mumm verpasste die Fortuna in Freialdenhoven den Anschluss an Tabellenführer Fortuna Düsseldorf, der bei der 0:1-Niederlage gegen Düren erstmals in dieser Saison patzte. Bereits vor der Pause leitete Boris Nießen die Kölner Pleite ein (29.). Edin Durakovic (52.) und Bekim Kastrati (84.) machten den Sack für die turmhoch überlegenen Gastgeber endgültig zu. Selbst die mitgereisten Fortuna-Anhänger wandten sich vom grausigen Geschehen ab und skandierten "Aufhören! Aufhören!". Nicht besser erging es der Viktoria, die nach der 0:4-Klatsche bei Borussia Wuppertal erstmals in dieser Saison auf einen Abstiegsplatz abrutschte. Der Ex-Kölner FC-Profi Holger Gaißmayer stieß die Mannschaft von Interims-Trainer und Präsident Winnie Pütz mit zwei Treffern tief in den Schlamassel. Borussia-Abwehrspieler Mario Kraft hatte gegen die hilflosen Kölner nach einer Viertelstunde zur Führung getroffen, Yassine Labiodh mit dem 4:0 den auch in der Höhe verdienten Endstand markiert.
Schwarze Serie beim ETB hält an! Die Schwarz-Weißen aus Essen konnten im sechsten Spiel in Folge kei Sieg einfahren. Gegen den SV Adler Osterfeld reichte es am Uhlenkrug nur zu einem torlosen Remis. "Es war ein schwaches Spiel", hatte Gästetrainer Hans-Günter Bruns bei niedrigen Temperaturen wenig Erwärmendes gesehen. Aufsehen erregte allerdings ein Zwischenfall: In der 16. Minute war Schiedsrichter Thorsten Günther umgeknickt und nicht mehr in der Lage, das Spiel weiterhin zu leiten. Schiedsrichter-Assistent Daniel Korth sprang nach achtminütiger Unterbrechung für ihn ein. Viel tat sich danach auf beiden Seiten nicht mehr. "Wir haben heute ein Spiel gesehen, das vor Fehlern nur so gestrotzt hat. Torchancen gab es kaum Torchancen. Ich kann mit dem Auswärtspunkt leben". ETB-Trainer Frank Benatelli meinte: "Jeder konnte sehen, wie schwer wir uns zurzeit tun. Unterm Strich müssen wir mit dem 0:0 leben. Positiv war, dass wir in der Abwehr sicher standen."
Gegen Fusions-Pläne mit dem 1. FC Bocholt habe sich die Mitglieder des FC Olympia Bocholt ausgesprochen. Die Mehrheit der Stimmberechtigten stimmte gegen angedachte Gespräche des Olympia-Vorstandes mit den Verantwortlichen des Nachbarn 1. FC Bocholt, die sich mit einem möglichen Fusionskonzept beschäftigten sollten. Schatzmeister Guido Helten hatte einen entsprechenden Antrag gestellt, der von 14 Mitgliedern abgelehnt wurde, acht enthielten sich der Stimme und elf waren dafür.
Bundesligist 1. FC Köln zeigt an Ingo Hertzsch Interesse. Der 151-fache Bundesligaspieler von Bayer 04 Leverkusen, der unter Rudi Völler sogar ein Mal das deutsche Nationaltrikot tragen durfte, kam unter Lizenspielertrainer Klaus Augenthaler in der laufenden Saison lediglich zu zwei Kurzeinsätzen und lief größten Teils bei den Amateuren in der Oberliga Nordrhein auf. FC-Manager Andreas Rettig, der früher selbst bei den Leverkusenern tätig war, ist seit längerem auf der Suche nach einem Verteidiger.
MSPW