Winter-Statistik der Oberliga Nordrhein Saison 2003/2004
Düsseldorfer Dominanz, brave Borussen und ein kurioses Trainer-Karussell
Düsseldorf (MSPW). An der angeblich "längsten Theke der Welt" ist die Stimmung groß! Denn der frühere Fußball-Bundesligist Fortuna Düsseldorf liegt zur Halbzeit der Saison 2003/2004 in der Oberliga Nordrhein auf Aufstiegskurs. Die Mannschaft von Trainer Massimo Morales weist als Spitzenreiter sieben Punkte Vorsprung auf den zweitplatzierten Regionalliga-Absteiger Bayer 04 Leverkusen A auf, der allerdings noch ein Nachholspiel in der Hinterhand hält.
Jedoch müssen sich die Verfolger der Fortuna - neben Leverkusen A liegen auch noch der starke Aufsteiger PSI Yurdumspor Köln, Borussia Mönchengladbachs Amateure, Fortuna Köln und die SSVg. Velbert im Rennen - mächtig ins Zeug legen, wenn der Verein aus der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens abgefangen werden soll.
Denn Düsseldorf stellt die Elf mit den meisten Siegen (12), den wenigsten Niederlagen (1) und den wenigsten Gegentoren (11). Auch die Bayer-Amateure ließen nur elf Gegentreffer zu. Dahinter sind die Gladbacher "Fohlen" (19) noch die dritte Mannschaft, die die Vorrunde mit unter 20 Gegentoren überstanden.
Die "Schießbude" der Liga steht in Köln! Beim SCB Viktoria hat es in 16 Partien bereits 40 Mal eingeschlagen. So viele hatten die Domstädter in der letzten Spielzeit erst nach dem 27. Spieltag auf dem Negativkonto. Ebenfalls sehr sorglos bei der Abwehrarbeit waren Borussia Freialdenhoven (39 Gegentreffer), der Bonner SC (36), 1. FC Bocholt (34), 1. FC Kleve, 1. FC Union Solingen (je 32) und die SSG Bergisch Gladbach (31).
Bisher bester Torjäger ist der Bonner Ahmed Sieah, der 13 Mal ins Schwarze traf. Elf Treffer erzielte Torsten Jablonski vom SV Adler Osterfeld und zehn Mal war Anderson Faluyi (Yurdumspor) erfolgreich. Sascha Brouwer vom Aufsteiger 1. FC Kleve bringt es auf neun "Hütten", während Frank Mayer (Düsseldorf), Bekim Kastrati (Freialdenhoven), Aleh Putsilla (Kleve), Kenan Sahin (Leverkusen) und Krzysztof Benedyk (Wuppertal) je acht Tore markierten.
In den 149 Partien bis zur Winterpause fielen insgesamt 467 Tore. Das ergibt einen Schnitt von 3,13 Treffern pro Spiel. Das ist eine leichte Steigerung gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr. Damals waren in 142 Begegnungen bis zur Winterpause 428 Tore gefallen, im Schnitt waren das 3,01 pro Spiel. Die meisten Tore fielen in der zweiten Halbzeit (266), wobei zwischen der 76. und 90. Minute 99 Treffer erzielt wurden (21,2 Prozent). Weniger aufregend war es in der Anfangsviertelstunde, in der die Zuschauer 42 Tore sahen (8,99 Prozent).
Apropos Zuschauer! Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf liegt auch in dieser Statistik ganz vorne. Wie schon in der letzten Saison. Diesmal konnten die Morales-Schützlinge auf Grund des sportlichen Höhenfluges die Besucherzahlen im Paul Janes-Stadion deutlich steigern. Anstatt 31.950 Fans in acht Heimpartien der Saison 2002/2003 zählten die Düsseldorfer Kassierer nun 43.305 Zuschauer am Flinger Broich in acht Spielen. Eindrucksvoll: Die Fortuna war an den 14 Partien mit den höchsten Besucherzahlen beteiligt (acht Heim- und sechs Auswärtspartien).
Insgesamt besuchten 161.622 Fans die 149 Begegnungen vor der Winterpause (Schnitt: 1.085 Zuschauer). Damit wurde der Schnitt deutlich gesteigert. In der letzten Saison waren zum gleichen Zeitpunkt im Schnitt 938 Besucher gezählt worden. Gar nicht gern gesehen sind offenbar die Spieler des Bonner SC. An drei der vier am schwächsten besuchten Spiele waren die ehemaligen Bundeshauptstädter beteiligt. Der Minusrekord: Bonn gegen Borussia Mönchengladbach A (1:4) vor 100 Zuschauern.
Die Heimbilanz sieht Bayer Leverkusens Amateure ganz vorne. Mit 22 Zählern aus neun Heimspielen rangiert Bayer vor Fortuna Köln (19 Punkte), Fortuna Düsseldorf und PSI Yurdumspor (je 17). Immer eine Reise wert ist ein Spiel beim SCB Viktoria Köln (sechs Punkte und Heimniederlagen), Borussia Freialdenhoven (sieben Zähler), Union Solingen und SSG Bergisch Gladbach (je neun Punkte).
In der Fremde fühlte sich Fortuna Düsseldorf mit 23 Punkte aus neun Spielen am wohlsten. Auch auswärtsstark: Mönchengladbach (20 Zähler), Yurdumspor (15), die SSVg. Velbert (13) und Borussia Wuppertal (12). Auswärts nicht viel zu bestellen haben der 1. FC Bocholt (2), Bergisch Gladbach, Bonn (je 4), Kleve, Ratingen 04/19 (je 5) und der ETB Schwarz-Weiß Essen (8).
Etwas ruppiger als in der letzten Saison, in der es nur 62 Platzverweise (21 Rote/41 Gelb-Rote) in 142 Begegnungen gegeben hatte. In den 149 Spielen dieser Saison verteilten die Schiedsrichter 29 Rote Karten und 40 Gelb-Rote Kartons. Das sind allerdings noch immerhin 21 Platzverweise weniger als in der Spielzeit 2001/2002.
Als einzige Mannschaft ohne Hinausstellung überstanden die Amateure von Borussia Mönchengladbach die erste Saisonhälfte. Ebenfalls brav präsentierten sich der 1. FC Kleve, die SSVg. Velbert, Leverkusens Amateure, Adler Osterfeld (je 2 Platzverweise), Bergisch Gladbach, Bocholt, und der GFC Düren 09 (je 3). Ordentlich zur Sache gingen Fortuna Köln (7), Fortuna Düsseldorf, Viktoria Köln, Yurdumspor Köln und Borussia Wuppertal (je 6).
Kurios ging es auf dem Trainer-Karussell zu! Bei Borussia Freialdenhoven wurde Heinz Otten wegen fehlender Lizenz bereits vor dem 1. Spieltag durch den niederländischen Ex-Profi Rob Huttingen ersetzt. Das war streng genommen die bisher einzige Trainer-Entlassung. Denn Holger Fach bei Borussia Mönchengladbach (nun Manfred Stefes), Gino Lettieri beim Bonner SC (nun Reinhold Höck) und Matthias Hönerbach beim SCB Viktoria Köln sind jeweils freiwillig von ihren Ämtern zurückgetreten. Die Viktoria, die bis zur Winterpause von ihrem Präsidenten Winfried Pütz betreut worden war, wird ab Januar 2004 vom Mannschaftskapitän Daniel Janssen und Torwart-Trainer Hubert Makel trainiert. Ab dem 1. Juli 2004 heißt das Trainer-Gespann Stephan Engels/Franz Wunderlich. (MSPW)