Verfolger-Duell an der Ostsee
Gegnervorschau: F95 zu Gast bei Hansa Rostock
Nach der Länderspielpause ist vor der nächsten Auswärtspartie: Der Saisonstart ist geglückt, nun ist die Fortuna zu Gast bei Hansa Rostock. Auch die Kogge ist gut in die neue Spielzeit gestartet. Am Samstag, 16. September, treffen um 13:00 Uhr zwei Tabellennachbarn aufeinander.
Platz vier gegen Platz fünf
Mit einem starken 3:1-Erfolg über den Karlsruher SC verabschiedeten sich die Rot-Weißen in die Länderspielpause. Trotz frühem Gegentor blieben die Fortunen cool und beherrschten im Anschluss die Partie. Damit stehen zehn Punkte nach fünf Spielen zu Buche, was in der Tabelle Platz vier bedeutet. Direkt dahinter lauert der FC Hansa Rostock, auf den die Fortuna am Samstag trifft. Dort ging es allerdings mit einem Rückschlag in die Pause: Gegen den Hamburger SV unterlagen die Hansestädter mit 0:2.
Im Spiel wollte Rostock mit einer stabilen Defensivleistung punkten, Gegentore kurz vor und nach der Pause machten den Plan von Trainer Alois Schwartz jedoch zunichte. Insgesamt kann die Niederlage gegen einen der Topfavoriten der Liga aber verkraftet werden, schließlich gab es drei Siege aus den ersten fünf Spielen. Nach Platz 13 in der Vorsaison möchte sich die Hansa-Kogge in dieser Saison möglichst schnell in sicheres Fahrwasser begeben.
Verrückter Sieg gegen Elversberg
Bisher läuft dieses Vorhaben absolut nach Plan, insbesondere die beiden 2:1-Siege gegen die Aufsteiger aus Osnabrück und Elversberg waren wichtig. Bei letzterem Gegner zeigte Rostock ein jetzt schon historisches Comeback: Das Spiel befand sich bereits in der Nachspielzeit und der FCH lag mit 0:1 zurück, dann vergab die SVE einen Elfmeter. Neuzugang Juan José Perea (Leihe von Stuttgart) schoss Hansa daraufhin in der zehnten und 13. Minute der Nachspielzeit zum Sieg.
Im Rostocker Kader gab es zur neuen Saison viel Fluktuation. Neben Perea wurden Christian Kinsombi für das offensive und Janik Bachmann für das defensive Mittelfeld verpflichtet, beide von Absteiger Sandhausen. Gerade in der Abwehr verlor Hansa Stammkräfte, neu sind dagegen Alexander Rossipal (Mannheim), Jasper van der Werff (Paderborn) und Rückkehrer Oliver Hüsing (Bielefeld). Letzterer fällt mit einem Sehnenriss allerdings lange aus.
Kurz vor dem Schluss des Transferfensters verpflichtete man mit Jonas David noch einen potenziellen Ersatz per Leihe vom HSV. Er kann auch im defensiven Mittelfeld spielen, gegen seinen Ex-Club kam er direkt auf dieser Position zum Einsatz. Außerdem kam auf den letzten Drücker der bullige Brasilianer Júnior Brumado vom FC Mitdjylland, ebenfalls per Leihe. Der Stürmer bietet ein anderes Spielerprofil als Perea und Kai Pröger, die zuletzt die Doppelspitze der Kogge bildeten.
Leidenschaft und Aggressivität
Taktisch agierte die Elf von Alois Schwartz bisher im 3-5-2 mit einem flexiblen Mittelfeld. Dort positionieren sich zwei Achter und ein Zehner oder ein defensiverer Sechser und zwei offensivere Achter. Das System ist eine Umstellung zur neuen Spielzeit. Der Coach fordert „leidenschaftliches und aggressives“ Spiel, dazu ein kompaktes Mittelfeld. Insgesamt ist dies ein offensiveres Auftreten als in der vergangenen Saison mit viel Physis. Falls nötig, kann die Aufstellung aber auch sehr defensiv interpretiert werden, wie es beispielsweise gegen den HSV zu sehen war. Bisher geht das auf, Rostock ist gut gestartet. Alle Gegner von Hansa müssen sich in dieser Saison also auf ein sehr hartes Gastspiel in Rostock einstellen – auch die Fortuna.