Fortuna und SC Paderborn im Gleichschritt

1895 vs. 1985

Tradition trifft auf Moderne! Zwischen der Gründung der Düsseldorfer Fortuna und dem 1985 aus einer Fusion hervorgegangenen SC Paderborn liegen stolze neun Jahrzehnte. Folglich ist die Begegnung in der Paderborner Energieteam Arena (Sonntag, 13.30 Uhr) - zumindest historisch gesehen - ein äußerst ungleiches Duell, bei Betrachtung der jüngeren sportlichen Vergangenheit lassen sich jedoch verblüffende Parallelen zwischen den beiden Vereinen feststellen.

Legt man mal die Fieberkurven beider Mannschaften der vergangenen zwei Spielzeiten übereinander, verschmelzen diese nämlich zu einer annähernd deckungsgleichen Linie. Dazu eine Rückblende: Im rot-weißen Aufstiegsjahr 2008/2009 lieferten sich die Ostwestfalen mit der Fortuna lange Zeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die direkten Aufstiegsplätze in der dritten Liga. Am Ende belegte die Mannschaft aus der Universitätsstadt mit einem Punkt Rückstand auf die Flingeraner den dritten Rang, schaffte über den Umweg Relegation aber ebenfalls den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Im Jahr darauf spielten die Schwarz-Blauen im Unterhaus groß auf und beendeten ihre Aufstiegssaison auf einem hervorragenden fünften Tabellenplatz, um damit abermals einen Platz hinter der Fortuna zu landen.

 

Eng verbunden ist der Paderborner Aufschwung übrigens mit dem Namen André Schubert. Der 39-jährige stieß 2006 zunächst als Trainer der Zweiten Mannschaft und Leiter der Sport- und Nachwuchsförderung zu den Ostwestfalen. Im März 2009 übernahm der Fußballlehrer dann zuerst das Amt  des Sportlichen Leiters, einen Monat später zusätzlich den Cheftrainerposten des Profikaders - wie erwähnt - mit großem Erfolg. Die Bilanz in der laufenden Zweitliga-Saison liest sich dagegen bisher noch durchwachsen. Mit zwei Siegen, einem Unentschieden und fünf Niederlagen rangiert die Schubert-Elf mit sieben Punkten auf Tabellenplatz 13, einen Punkt und drei Plätze vor der Fortuna.

 

Diesen hauchdünnen Rückstand will die Mannschaft von Trainer Norbert Meier am kommenden Sonntag möglichst wettmachen. Die Chancen dazu stehen gut, zeigt die Formkurve der Flingeraner nach zuletzt zwei Siegen in Serie gegen den VfL Osnabrück und den FC Augsburg wieder steil nach oben. Der Statistik nach spricht vieles für eine Punkteteilung zwischen den beiden Weggefährten. In den direkten Duellen zwischen der Fortuna und dem SC Paderborn 07 waren bisher in der 2. und 3. Liga sowie in den Regionalligen Nord und West / Südwest nämlich vor allem Unentschieden Trumpf. Sechs der zehn Vergleiche endeten mit einem Remis, hinzu kommen je zwei Siege für beide Vereine. In der vergangenen Saison Zweitliga-Saison gewann die Fortuna vor eigenem Publikum 3:0, in Paderborn gab es ein 1:1. Der einzige Düsseldorfer Sieg in Ostwestfalen datiert vom Frühjahr 2000 (1:0).

 

Wie schnell jedoch die eindeutigste Statistik zu nichts als bloßem Zahlensalat zerlegt werden kann, hat unlängst der Auswärtssieg der Flingeraner in Osnabrück gezeigt, als die Mannschaft von Norbert Meier nach sechs Niederlagen in Serie und allen Unkenrufen zum Trotz den ersten Saisonsieg feiern konnte. Nicht umsonst heißt es: "Grau is die Theorie - entscheidend ist auf’m Platz".