Herzlichen Glückwunsch Wolfgang Niersbach
Fortuna gratuliert dem DFB-Generalsekretär zum 60. Geburtstag
Einer der einflussreichsten Funktionäre des deutschen Fußballs feiert am morgigen Dienstag seinen 60. Geburtstag: Wolfgang Niersbach. Der Generalsekretär des DFB, der seine Karriere als Journalist beim angesehenen Sportinformationsdienst (sid) begonnen und zunächst über die Fortuna geschrieben hatte, brachte nicht weniger als elf Jahre seine rot-weiße Leidenschaft zum Ausdruck, als er die Herausgabe der Stadionzeitung "Fortuna Aktuell" verantwortete. 1980 veröffentlichte er überdies die bis heute vielbeachtete Chronik "85 Jahre Fortuna Düsseldorf". Auch nach seiner Zeit in der Landeshauptstadt und seinem beruflichen Wechsel nach Frankfurt hat er aus seiner Verbundenheit zu den Flingeranern nie einen Hehl gemacht. "Wer mich nach meinem Lieblingsklub fragt, dem sage ich: Fortuna", wird er immer wieder gerne zitiert. Und das kann man ihm durchaus glauben.
Geboren wurde Niersbach etwa 30 Kilometer vom Paul-Janes-Stadion entfernt in Nettesheim zwischen Grevenbroich und Dormagen. Aufgewachsen in Düsseldorf, arbeitete er ab Anfang der 1970er für den sid, ab 1977 als Leiter der Abteilung Fußball. Bis 1988 erlebte er viele Höhepunkte im Fußball, als auch im Eishockey, die zweite Sportart, die er mit großer Leidenschaft verfolgte. Dies erklärt, warum Niersbach vier Jahre lang das Stadionheft der DEG gestaltete. Parallel dazu nahm er an etlichen internationalen Großereignissen teil und begleitete Olympische Spiele als Berichterstatter.
Aufstieg 1
Der Weggang vom sid im Jahre 1988 hatte einen besonderen Grund. Denn in dem Jahr, als in Deutschland die Fußball-Europameisterschaft stattfand, berief man ihn auf den Posten des Pressechefs im Organisationskomitee. Nachdem er diese Aufgabe mit Bravour gelöst hatte, avancierte er zum Mediendirektor beim DFB - als Nachfolger von Rainer Holzschuh, der neuer Chefredakteur des "Kicker" wurde. Niersbach bekleidete diesen Posten über ein Jahrzehnt, in dem er - als Vermittler zwischen seinen alten Kollegen und dem Team des DFB mit Spielern, Trainern und Funktionären bei gleichzeitig spürbar erhöhtem Medienaufkommen - nicht selten mit kniffligen Situationen konfrontiert war. Dass ihm auch dies in bester Manier gelang, bezeugt ein Artikel aus der Rheinischen Post im Juli 1998, die Niersbach Qualitäten als "Abwehrchef, Offensivmann, Libero in einer Person..." attestiert.
In diesen Abschnitt seiner Laufbahn fiel auch die Weltmeisterschaft 1990 in Italien mit dem Titelgewinn durch den 1:0-Erfolg über Argentinien im Finale von Rom. Doch schon kurz nach der Jahrtausendwende sollte die nächste große Herausforderung auf Niersbach warten.
Aufstieg 2
Denn das Großereignis schlechthin, das auf deutschem Boden stattfinden sollte, kündigte sich an: Ab 2001 war Wolfgang Niersbach als Vizepräsident und somit einer der Stellvertreter von Präsident Franz Beckenbauer im Weltmeisterschafts-Organisationskomitee (OK) zur WM 2006 in Deutschland. Als die rechte Hand des "Kaisers" wurde er endgültig zu einer der wichtigsten Persönlichkeiten im deutschen Fußball und war maßgeblich an der überaus erfolgreichen Durchführung des Weltturniers im eigenen Land beteiligt. Hierfür wurden ihm und seinen damaligen Mitstreitern, neben Beckenbauer der DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt und DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger, von der Deutschen Public Relations Gesellschaft der "Deutsche PR-Preis" verliehen - mit der Begründung, "das Bild von Deutschland in der Welt während der WM äußerst positiv entwickelt" zu haben. Auch nach der Weltmeisterschaft blieb Niersbach dem DFB erhalten und bekleidete ab September 2006 das Amt des DFB-Direktors Teammanagement - zuständig für die Bereiche Jugend, Talentförderung und Trainerwesen, bevor er den (vorerst) wohl letzten Spross auf der Karriereleiter erklomm.
Aufstieg 3
Denn ein Jahr später wurde er der längst designierte Nachfolger für Horst R. Schmidt als Generalsekretär. Dem Vorschlag des DFB-Präsidiums folgte die überwältigende Bestätigung durch den Bundestag des Verbandes auf seiner Sitzung am 26. Oktober 2007 in Mainz. Mit dem Amt des Generalsekretärs ist Wolfgang Niersbach nunmehr der höchste hauptamtliche Mitarbeiter beim Deutschen Fußball-Bund mit seinen etwa 6,7 Millionen Mitgliedern (in knapp 26.000 Vereinen) und steht somit dem größten Einzelsportverband der Welt vor. Darauf angesprochen, ob ihm die "Macht" in und an seinem Posten gefalle, weiß Niersbach jedoch stets in aller Bescheidenheit zu antworten: "Von meiner Einstellung bleibe ich ein Mannschaftsspieler ... Aber es ist für mich eine große Herausforderung, einen so großen Laden mit etwa 180 Angestellten zu führen."
Fernsehverträge, internationale Beziehungen und die enge Zusammenarbeit mit der Deutschen Fußball-Liga (DFL) gehören zu seinen zentralen Aufgabengebieten. Gleichzeitig ist er der dritte Düsseldorfer Journalist - nach DFB-Spielausschuss-Obmann Hans Körfer und dem früheren Generalsekretär Dr. Wilfried Gerhardt -, der beim Deutschen Fußball-Bund eine Spitzenposition übernahm. Besonderes Lob durfte er erst kürzlich in einer Würdigung seiner Verdienste anlässlich seines runden Geburtstages erfahren. Im "Bundesliga-Magazin" sagte Franz Beckenbauer über Niersbach: "Dass dieses Weltereignis für Millionen (die WM 2006, Anm. d. Red.) zu einem strahlenden Sommermärchen wurde, war auch seiner großartigen Arbeit als Vizepräsident im Organisationskomitee zu verdanken: mit vielen guten Ideen, überzeugendem Auftreten und seiner ganzen Art, ein großes, gemeinsames Ziel im Teamwork zu gestalten und zu erreichen. Mit einem gehörigen Schuss Lockerheit, Humor, rheinischer Natur, unbürokratisch, als glänzender Moderator ... diplomatisch stark."
Zu seinem 60.Geburtstag gratuliert die rot-weiße Familie Wolfgang Niersbach recht herzlich, dankt für die großen Verdienste für den deutschen Fußball sowie die Fortuna und wünscht alles erdenklich Gute für die Zukunft.