30.11.2010 | 1. Mannschaft

Die Geister der Vergangenheit

Düsseldorf empfängt einen optimistischen Karlsruher SC

Zum zweiten Mal in Folge kreuzt die Fortuna am Sonntag (Anstoß 13.30 Uhr) mit einem Kellerkonkurrenten die Klingen. Nach dem wichtigen 2:0 in Bielefeld geht die Meier-Elf zuversichtlich ins Heimspiel gegen den Karlsruher SC. Vorsicht ist allerdings geboten - auch die Badener haben Selbstvertrauen getankt.

"Neue Besen kehren gut" lautet eine alte Fußballweisheit und meint damit die Beobachtung, dass ein Trainerwechsel bei in der Krise steckenden Mannschaften manchmal Wunder wirken kann. Uwe Rapolder kehrt offensichtlich besonders gut, gelang ihm doch nach neun sieglosen Partien seines Karlsruher SC, die seinen Vorgänger Markus Schupp den Arbeitsplatz kosteten, zum Einstand ein 4:0-Triumph von unschätzbarem Wert gegen Rot-Weiß Oberhausen. Rapolder, in Fachkreisen als Verfechter eines strukturierten und durchdachten "Konzeptfußballs" bekannt, galt aufgrund seiner Erfahrung und methodischen Arbeitsweise als Wunschkandidat. Zuvor trainierte er bis Dezember 2009 die TuS Koblenz, mit der er trotz geringer Mittel und Punktabzug wiederholt die Klasse halten konnte. Nicht zuletzt deshalb ruhen im Südwesten viele Hoffnungen auf dem 52jährigen - zu präsent sind den Anhängern noch die Schrecken der Saisons um die Jahrtausendwende, als das mit großem finanziellem Aufwand gestartete Projekt "KSC 2000", das den Verein langfristig in die Champions League führen sollte, mit lautem Getöse in die Drittklassigkeit abstürzte.

Fortuna Düsseldorf und der Karlsruher SC haben turbulente Jahre mit auffälligen Parallelen hinter sich. Noch im ausgehenden 19. Jahrhundert gegründet - der KSC im Jahre 1894, ein Jahr vor der Fortuna -, durften sowohl die Badener (1909) als auch die Flingeraner (1933) ihrem Briefkopf den Titel "Deutscher Meister" hinzufügen. In den Jahrzehnten nach der Bundesligagründung erlebten beide Vereine rauschende Europapokalnächte gleichsam wie bange Jahre in der Zweiten Liga, ehe sie um die Jahrtausendwende den bitteren Abstieg in die Drittklassigkeit verdauen mussten. Strenge Konsolidierungsprogramme führten sowohl den KSC als auch die Fortuna jedoch bald zurück in den Profifußball. Insgesamt begegnete man sich bisher 32 Mal - bei sieben Remis fuhren die Karlsruher fünfzehn Siege ein, während die Düsseldorfer zehn Mal jubeln durften. Beim letzten Gastspiel des KSC in der ESPRIT arena gab es einen 1:0-Heimsieg; Martin Harnik erzielte im Oktober 2009 den einzigen Treffer.

Aktuell steht der Karlsruher SC mit 13 Punkten auf Relegationsplatz 16 und somit in Tuchfühlung zur Fortuna, die zwei Plätze und zwei Punkte vor ihm postiert ist. Auch der Gastgeber durfte am vergangenen Wochenende jubeln, als man verdient drei Punkte von der Bielefelder Alm mitnahm. Ausgerechnet in der ESPRIT arena möchte Uwe Rapolder nun den ersten Auswärtssieg der Saison einfahren. Die Elf von Norbert Meier dürfte jedoch vorbereitet sein - zuletzt gelangen drei Heimerfolge hintereinander, in denen das Team jeweils kein Gegentor zuließ und damit zart an die Rekordserie der Vorsaison erinnerte. Auch die Angriffsreihen der rein statistisch bislang torungefährlichsten Offensive der Liga (erst zwölf Treffer) dürfen sich Hoffnungen machen: Auf fremden Plätzen musste der KSC bereits zwanzig Gegentore schlucken.

Die Personallage dürfte indes keinem der beiden Übungsleiter Sorgenfalten auf die Stirn treiben. Während die Fortuna ohnehin voraussichtlich in Bestbesetzung antreten kann, darf Rapolder im Abwehrzentrum wieder auf den zuletzt gelb-rot-gesperrten Matthias Langkamp zurückgreifen. Ein Auge gilt es zu werfen auf Macauley Chrisantus: Der junge Nigerianer, einst bester Torschütze bei der U17-WM 2007, verfügt über herausragende Anlagen und überzeugte gegen RWO als Vorbereiter und Schütze.

 

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