08.02.2011 | 1. Mannschaft

"Wir benötigen einen langen Atem"

Ingolstadts Trainer Benno Möhlmann vor der Partie am Sonntag

Die Trainer-Laufbahn von Benno Möhlmann, am Sonntag mit dem FC Ingolstadt 04 zu Gast, ist durchaus als eher ungewöhnlich zu bezeichnen. Zwar wechselte der 56-Jährige achtmal den Verein, doch stand er als oberster Übungsleiter erst bei fünf verschiedenen Clubs unter Vertrag.

Dies stellt eine Analogie zu Möhlmanns Zeit als Profi-Fußballer dar, wo er ebenfalls lediglich drei Clubs die Treue hielt: Dem SC Preußen Münster (ab 1972, 150 Spiele, 27 Tore), Werder Bremen (ab 1978 - 267 Einsätze, 46 Tore) und dem Hamburger SV (ab 1987 bis 1989 - 25 Matches, 2 Tore). Gleich im Anschluss an seine aktive Phase wechselte er die Seite, wurde zunächst Co-, dann Cheftrainer bei den Rothosen. Im Jahr 1995 machte er etwas weiter südlich, bei Eintracht Braunschweig, Station. 1997 sollte er das erste von insgesamt drei Engagements bei der SpVgg Greuther Fürth antreten - zunächst bis zum Jahr 2000, dann von 2004 bis 2007 sowie von 2008 bis 2009. Dazwischen (2000 bis 2004) gelang dem erfahrenen Trainer mit Arminia Bielefeld im Jahr 2002 der Aufstieg in die 2. Bundesliga und 2007/2008 wechselte er noch einmal zu den "Löwenstädtern" in Braunschweig.

Seit November vergangenen Jahres hat Möhlmann die Aufgabe als Chef an der Seitenlinie beim FC Ingolstadt 04 übernommen. Kein einfaches Unterfangen, denn der Aufsteiger aus Oberbayern steht seit Beginn der Spielzeit im Tabellenkeller der Liga.
Vor der Begegnung sprachen wir mit dem Mann, dessen Leben seit fast 40 Jahren vom Profi-Fußball bestimmt wird.


Nach dem 1:0 gegen Arminia Bielefeld ist der FCI schon seit drei Runden ungeschlagen. Ihr Fazit?
Das 1:0 gegen Bielefeld war für die Mannschaft, die Fans und das Umfeld von großer Bedeutung. In meiner Amtszeit war es das bisher wichtigste Spiel. Der Erfolg hat der Mannschaft sehr gut getan. Unsere Ausgangslage ist aber immer noch prekär.


Im Hinspiel gegen Düsseldorf gab es einen 3:0-Heimsieg für Ingolstadt. Wie schätzen Sie die Flingeraner momentan ein?
Die Fortunen haben einen sensationellen Lauf hingelegt. Gerade im eigenen Stadion treten sie - getragen von der eindrucksvollen Atmosphäre - sehr dominant auf. Für meine Mannschaft ist es eine große Bewährungsprobe, vor einer solch großen Kulisse anzutreten und zu bestehen. Düsseldorf ist im Vergleich zu uns stärker einzuschätzen. Wir warten aber bestimmt nicht auf die unausweichliche Niederlage.


Was ist am Sonntag gefordert, um etwas Zählbares mit nach Hause zu nehmen?
Wir müssen mutig auftreten und 90 Minuten alles investieren.


Mit Ex-Nationalspieler Andreas Görlitz fehlt Ihnen ein wichtiger Spieler wegen einer Gelbsperre...
Das ist richtig. Diesen Ausfall können wir aber kompensieren.

 

Der FCI kämpft um den Klassenverbleib. Aktuell belegt Ihre Mannschaft einen Abstiegsplatz. Wie bewerten Sie die Situation?
Wir sind mit zwölf Punkten in die Winterpause gegangen und wussten, dass wir viele Punkte aufholen müssen. Das geht nicht von heute auf morgen. Dafür benötigen wir einen langen Atem. Unser Kampf wird voraussichtlich bis zum letzten Spieltag dauern.


Welchen Eindruck haben die Neuzugänge hinterlassen? Marino Biliskov, Edson Buddle und Caiuby standen gegen Bielefeld allesamt in der Startelf...
Alle drei besitzen die Qualität, um uns weiterzuhelfen. Das haben sie bereits angedeutet. Bei Caiuby und Buddle sehe ich gerade im konditionellen Bereich noch Luft nach oben.


Und wie sieht es bei Artur Wichniarek aus?
Leider hat er sich schon nach wenigen Tagen einen Bandscheiben-Vorfall zugezogen. Er arbeitet sich langsam wieder heran. Ich bin zuversichtlich, dass er uns noch weiterhelfen wird.


Herr Möhlmann, wir danken Ihnen für das Interview. (MSPW/tk)


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