10.07.2011 | 1. Mannschaft

Fortuna besiegt PAOK Saloniki mit 2:1

Fast 5.500 Zuschauer sorgten für prächtige Kulisse

Im letzten großen Test vor der Auftaktpartie zur Saison 2011/2012 gegen den VfL Bochum (Mo., 18. Juli 2011, 20.15 Uhr, ESPRIT arena) konnte sich Fortuna Düsseldorf mit einer starken Leistung abermals durchsetzen. Gegen den griechischen Erstligisten PAOK Saloniki gab es am Samstagabend im Paul-Janes-Stadion ein 2:1 (1:0) durch Tore von Adriano Grimaldi und Assani Mulongoti.

Es war ein Testspiel mit einer geradezu atemberaubenden Kulisse. Fast 5.500 Fußballfans waren nach Flingern gekommen - davon mehr als die Hälfte Griechen, die gemeinsam mit den rot-weißen Fans für eine letztlich hinreißende Stimmung sorgten. Anhänger von PAOK scheuten auch weitere Anreisen nicht, wie die Transparente von Fanclubs aus Hamburg, Frankfurt, Nürnberg und auch Brüssel, aber natürlich auch aus Düsseldorf sowie Duisburg belegten.

Ins Spiel fand die Fortuna recht schnell, zeigte sich bissig und ohne Respekt vor dem Europa-League-Qualifikanten. Dennoch wusste man die Verwirrung, die in den Anfangsminuten in der Abwehr der Griechen herrschte, nicht zielgerichtet auszunutzen. Nach einem schön vorgetragenen Angriff fiel in der 18. Minute dann das 1:0. Adriano Grimaldi im kontrollierten Vorwärtsgang legte auf Maximilian Beister ab, der den Ball scharf in den Strafraum passte, wo Andreas Lambertz den Ball unabsichtlich verlängerte, worauf der mit geeilte Grimaldi den Abpraller ähnlich gekonnt wie zuvor beim Derby-Cup in Aachen per Direktannahme sicher verwandelte.

Fortuna war auch in der Folgezeit spielbestimmend und wusste immer wieder für Druck zu sorgen. Wie in der 29. Minute als, wie so oft, Beister über links kommend in die Mitte abbog und an der Strafraumgrenze Sascha Dum bediente, dessen Schuss nur knapp am Tor vorbeiflog. Oder Christian Weber, der in der 31. Grimaldi punktgenau bediente, der aus kürzester Distanz den Ball zu unpräzise neben das Gehäuse lenkte. Man sah dem Neuzugang aus Mainz den Ärger über die vertane Chance selbst im allerletzten Winkel des Zuschauerbereichs förmlich an.
Doch damit nicht genug: Nur fünf Minuten später war es U 21-Nationalspeiler Beister, der auf Anspiel von Andreas Lambertz die Chance auf Ergebnisverbesserung vergab, indem er das Arbeitsgerät aus etwa acht Metern Torhüter Konstantinos Chalkias mehr oder weniger in die Arme schob. So ging es mit der knappen Führung für die Flingeraner in die Kabine.

Auch nach dem Seitenwechsel blieb der Druck der Gastgeber ungebrochen. Dabei verfehlten Adam Bodzek (49.) per Kopfball und der eingewechselte Robbie Kruse (50.) mit einem satten Direktschuss nur knapp das Ziel. Doch allmählich zeigte auch PAOK verstärkte Offensivbemühungen und vergab nach einem Freistoß die Chance auf Egalisierung. In der Folge konnte man sehen, dass die Griechen eine gute Mannschaft an den Start gebracht hatten und lediglich der Zeitpunkt des Spiels - PAOK ist noch nicht auf dem gleichen Vorbereitungslevel wie die Fortunen - auch den Verlauf der Partie bestimmte. Die gestaltete sich zumindest vorübergehend ausgeglichener, auch wenn die Fortuna in der 63. Minute einen Angriff glänzend über Kruse und Beister vortrug, der folgende Treffer aber wegen Abseitsstellung vom wieder einmal gut agierenden Schiedsrichter Christian Bandurski nicht gegeben wurde. Umso größer war der Jubel bei den Fortuna-Fans, als Assani Lukimya einen in den Strafraum geschlagenen Freistoß von Weber - durchaus sehenswert - mit der Hacke verwandelte. Wenig später wäre sogar das 3:0 möglich gewesen, doch Keeper Panayiotis Glikos wusste den Schuss von Thomas Bröker zu entschärfen. Nur eine Minute später war es abermals  Bröker, der auf Flanke von Johannes van den Bergh den Ball per Volleyschuss nur ins Außennetz katapultierte.

Schon in der 80. Minute standen die Hellenen kurz vor dem Anschlusstreffer, doch Salpingidis setzte das Runde denkbar knapp neben den Kasten. Eine Minute später war Michael Ratajczak jedoch dennoch geschlagen, was aber an seinen Kollegen in der Abwehr seine Ursache hatte. Denn als diese sich eines der ganz seltenen Male in diesem Spiel unorganisiert zeigte, wusste Stefanos Athanasiadis aus gerade einmal sieben Metern Distanz mit einem satten Spannschuss einzunetzen.
Dies war auch der letzte Höhepunkt einer Begegnung, die einerseits weitgehend sehr fair verlief und das die Fortuna insgesamt verdient für sich entscheiden konnte.

Dass es noch bis in die tiefe Nacht in der BAR 95, der Clubgastronomie auf dem Fortuna-Gelände, gemeinsame Feiergesänge von Fortunen und Fans des Clubs aus Thessaloniki gab, war der beste Beweis für ein echtes Fußballfest, das beide Fanlager zu genießen wussten.

Chefcoach Norbert Meier zeigte sich kurz nach dem Spiel zufrieden:
"Wir haben einen würdigen Rahmen für einen schönen Fußballabend vorgefunden. Der Test kann durchaus als gelungen betrachtet werden. Natürlich wissen wir, dass Saloniki noch nicht so weit ist in der Vorbereitung, doch bin ich insgesamt zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft - wenn man vielleicht von dem Gegentreffer absieht."

Es war das vierte Testspiel der Fortuna gegen PAOK Saloniki seit 1974. Das erste Aufeinandertreffen fand am 13. Februar 1974 in Thessaloniki statt und endete vor 25.000 Zuschauern 2:2. Fortuna spielte damals mit Büns (Woyke), Kraus, Biesenkamp, Zewe, Hesse, Köhnen, Schulz, Seel, Geye, Budde, Herzog. Trainer war Heinz Lucas. Die Torschützen hießen Reiner Geye und Klaus Budde.

Nur wenige Wochen später, am 30. April 1974, traf man vor 7.000 Zuschauern im Rheinstadion abermals aufeinander und die Fortuna gewann mit 3:0 (0:0). Den Sieg erkämpften damals Woyke, Kraus, Zewe (87. Albrecht), Kriegler, Hesse, Köhnen, Degen, Schulz, Abel, Budde, Klohs. Trainer war natürlich weiterhin Heinz Lucas und die Tore erzielten Budde (58. und 63.) und Degen (86.).

Vor nunmehr 20 Jahren, am 29. Juli 1981, spielte man auf für beide Clubs fremdem Boden gegeneinander - nämlich in Neheim-Hüsten. 1.200 Zuschauer sahen dabei einen 2:1-Erfolg (2:0) der Flingeraner, die mit Dreher, Zewe, Löhr, Fach, Dusend, Weikl, Bommer (65. Bansemer), Bockenfeld, Wenzel, Kanders (69. Thiele), Seel angetreten waren. Trainer war seinerzeit Jörg Berger. Die Treffer erzielten Wenzel (27., FE), Seel (38.) und Goyerino (85.).

Fortuna Düsseldorf
Almer (46. Ratajczak), Weber, Lukimya, Langeneke (72. Juanan), van den Bergh, Bodzek (72. Aouadhi), Lambertz (77. Jovanovic), Dum (46. Kruse), Beister (77. Königs), Rösler (62. Fink) , Grimaldi (62. Bröker)

PAOK Saloniki
Chalkias, Apostolopoulos, Intzidis, Cirillo, Robert, Sakellarioy, Kourdakis, Tsoukalas, Georgiou, Moisiadis, Etto - Glikos, Lino, Arias, Vieirinha, Ivic, Fotakis, Salpingidis, Malezas, Athanasiadis, Savini

Tore
1:0 Grimaldi (18.), 2:0 Lukimya (69.), 2:1 Athanasiadis (81.)

Schiedsrichter
Christian Bandurski (Oberhausen)

Zuschauer
5.495

 

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