Klaus Allofs folgte dem Ruf aus Wolfsburg
Fortuna am Sonntag beim SV Werder Bremen zu Gast
In diesem Jahrtausend war der SV Werder Bremen über lange Zeit die Nummer zwei hinter dem FC Bayern München. Viele packende Duelle lieferten sich die Hanseaten mit dem deutschen Rekordmeister. Die insgesamt sehr erfolgreichen Architekten des Werder-Gebildes waren seit vielen Jahren Trainer Thomas Schaaf und Manager Klaus Allofs, der als Spieler auch zusammen mit seinem Bruder und Fortuna-Vorstandsmitglied Thomas Allofs bei den Rot-Weißen eine sehr erfolgreiche Zeit durchlebte. Nun verließ der Manager die Weser und folgte dem Ruf des VfL Wolfsburg.
Aber nicht nur Allofs trug schon in einer wichtigen Phase der Vereinsgeschichte das Trikot mit dem F95-Logo auf der Brust, auch Assani Lukimya, der in den vergangenen beiden Spielzeiten für die Düsseldorfer verteidigte und im vergangenen Sommer den Aufstieg feierte. Nachdem er zuvor schon einen Vertrag beim 1.FC Köln unterschrieben hatte, dieser aber aufgrund der ausschließlichen Gültigkeit für die Bundesliga sich wieder auflöste. Nach einer kurzen Hoffnung, den Innenverteidiger doch in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt halten zu können, entschied sich der Deutsch-Kongolese für den SV Werder. Bisher spielte er aber nur die dritte Geige hinter dem Manndecker-Duo Sokratis und Sebastian Prödl.
„Luki“ ist bei den Grün-Weißen Teil eines Umbruchs, den Schaaf und Allofs vor der Saison in Angriff genommen haben. Mit einer sehr jungen Mannschaft versuchen die Kicker von der Weser an die alten, besseren Zeiten anzuknüpfen. Wie bei Teams mit vielen Jungspunden fast schon zu erwarten, fehlt den Bremern bisher die nötige Konstanz, um weit oben mitzumischen. Der jüngste 2:1-Erfolg über den FSV Mainz 05, bei dem Aaron Hunt mit seinen beiden Treffern der gefeierte Held war, spülte die Schaaf-Elf auf den siebten Rang mit Tuchfühlung auf die internationalen Plätze.
Lukimya ist aber nicht der einzige vielversprechende Neuzugang, den die Bremer vor der Spielzeit getätigt haben. Mit Josepha Akpala kam ein Stürmer vom FC Brügge, mit Eljero Elia ein altbekannter Offensivspieler, der schon für den Hamburger SV aktiv war. Zudem wurden für die Torwart-Position Raphael Wolf und als Rechtsverteidiger der tschechische Nationalspieler Theodor Gebre Selassie. Außerdem wurden die talentierten Akteure Nils Petersen vom FC Bayern München und Kevin de Bruyne vom FC Chelsea ausgeliehen. De Bruyne hat jedoch in dieser Saison auch schon für Negativ-Schlagzeilen gesorgt, als er über die Presse verlauten ließ, dass er sich an der Weser nicht besonders wohl fühlt.
Im heimischen Weserstadion präsentierten sich die Werderaner bislang in hervorragender Verfassung. Im Nord-Derby gegen den Hamburger SV gab es genauso drei Punkte (2:0) wie gegen Borussia Mönchengladbach (4:0) und den FSV Mainz 05 (2:1). Hinzu kommt ein Remis gegen den VfB Stuttgart (2:2), bei dem man eine 2:0-Führung noch verspielte. Die einzige Heimniederlage in der eigenen Spielstätte erlitt man gegen den FC Bayern München (0:2).
Die Bilanz gegen den SV Werder ist aus Fortuna-Sicht leicht negativ: 15 Siegen stehen elf Remis und 20 Niederlagen gegenüber. Allerdings konnten die Düsseldorfer nur zwei Mal in Bremen gewinnen. Der letzte Erfolg in der Hansestadt liegt jetzt schon über 35 Jahre zurück. 1977 erzielten Dieter Brei und der heutige Werder-Manager Klaus Allofs beim 2:0-Erfolg die Tore für die Rot-Weißen. Das letzte Aufeinandertreffen beider Vereine gab es im DFB-Pokal: 1998/99 empfing der SVW die Fortuna und siegte mit 3:2. Torsten Frings (2) und Juri Maximov trafen für die Grün-Weißen, Igor Dobrowolski und Nelson Pizarro gestalteten die Partie offen.