Fortunas U 19 wird zur echten Turniermannschaft
Rot-Weiße Höhepunkte im Jahr 2012 (Teil 1)
Vor Welt- und Europameisterschaften wird immer wieder betont, dass die deutsche Auswahl traditionell eine Turniermannschaft sei. Das galt in den letzten Monaten aber gleichermaßen auch für die U 19 von Fortuna Düsseldorf. Erst landete die Mannschaft von Trainer Sinisa Suker bei der U 19 Champions Trophy, dem Osterturnier des BV 04 Düsseldorf, einen echten Coup, indem sie zum ersten Mal den Titel in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt behielt. Dann verteidigten die Rot-Weißen den Titel beim Ruhrpokal in Bochum-Hordel.
Schon seit vielen Jahren sind auf der Anlage des BV 04 Düsseldorf über das Oster-Wochenende herausragende U19-Mannschaften von der ganzen Welt zu Gast. Auch im Jahr 2012 gaben sich die europäischen Spitzenvereine die Klinke in die Hand. Sparta Prag, Juventus Turin, Dynamo Moskau und sogar Cosmos New York sind nur vier beispielhafte Namen eines erneut exzellenten Teilnehmerfeldes. Und mittendrin die Fortuna, die ihre Auftaktspiele gegen die bereits genannten Gäste aus den USA (1:0) und den Engländern von Tottenham Hotspur (2:0) erfolgreich bestritt. Diese beiden Siege beförderte die Suker-Elf ins Viertelfinale, wo die Hürde Borussia Dortmund erfolgreich genommen wurde (2:0). Vor allem die Defensive stand wie eine Festung, auch in der Vorschlussrunde gegen Bayer Leverkusen blieben die Rot-Weißen ohne Gegentreffer, kamen allerdings ebenso selber nicht zum Torerfolg. Also musste das Elfmeterschießen die Entscheidung bringen. In diesem wuchs Philipp Sprenger über sich hinaus: Fortunas Torwart avancierte mit zwei Paraden zum Helden.
Im gesamten Turnierverlauf ohne Gegentor
Zum sechsten Mal in der 50-jährigen Geschichte des prestigeträchtigen Turniers zog der Traditionsverein aus Flingern ins Endspiel ein. Bei den vorherigen fünf Versuchen, den Pokal mit nach Hause zu nehmen, musste man sich jeweils geschlagen geben, ohne dabei auch nur ein einziges Mal das gegnerische Tor zu getroffen zu haben. Diesmal hieß der Gegner PSV Eindhoven. Die Niederländer hatten sich schon im Vorjahr die Trophäe sichern können und wollten nun die Titelverteidigung schaffen. Doch wieder konnte sich die tolle Abwehr der Flingeraner auszeichnen und vorne nutzte Kapitän Nick Brisevac, der zum besten Stürmer des Turniers gewählt wurde, die entscheidende Chance zum 1:0-Erfolg. Die Düsseldorfer blieben also im gesamten Turnierverlauf in der regulären Spielzeit ohne Gegentreffer, sodass es am Ende einen absolut verdienten Sieger gab. „Das war schon ein Ausrufezeichen“, strahlte Markus Hirte, Leiter des Nachwuchsleistungszentrums. „Für uns sind solche Turniere wichtig, um uns mit starken Mannschaften zu messen. Wenn man diese Vergleiche dann erfolgreich gestalten kann, ist das schon klasse. Wir haben das Turnier zum ersten Mal gewonnen, darauf können wir stolz sein.“
Erneuter Triumph in Bochum-Hordel
Schon im Oktober 2011 konnte die Fortuna den Ruhrpokal auf der Anlage des Bochumer Vereins DJK TuS Hordel gewinnen. Nun sollte nach dem Gewinn der Champions Trophy der Turnier-Hattrick eingefahren werden. In der Vorrunde zeigte sich die Fortuna bei diesem Vorhaben torhungrig. Gleich zwei Mal siegten sie 3:0, erst gegen Preußen Münster, dann gegen den Gastgeber DJK TuS Hordel. Darüber hinaus reichte ein 0:0 gegen Rot-Weiss Essen, um ins Finale einzuziehen. „Wir haben aber auch die Jungs spielen lassen, die zuletzt verletzt waren oder nicht so häufig zum Einsatz gekommen sind“, betonte Suker, dass der Erfolg nicht im Vordergrund steht. „Es ist uns sehr wichtig, dass dort alle Akteure Spielpraxis sammeln können.“
2:1-Sieg im Finale gegen den VfL Bochum
In der anderen Gruppe setzte sich der Lokalmatador VfL Bochum durch, sodass es zum Aufeinandertreffen der beiden West-Bundesligisten kam. In einem engen und hochinteressanten Finale gewann der F95-Nachwuchs gegen das Team von Ex-Profi Dariusz Wosz mit 2:1 und machte damit die Titelverteidigung perfekt. „Man könnte wirklich das Gefühl haben, dass wir eine Turniermannschaft sind“, sagte Suker anschließend. „Es sieht so aus, als würden die Jungs bei Turnieren etwas befreiter auftreten. Vielleicht liegt es daran, dass in der Meisterschaft ein anderer Druck da ist. Wir gehen in die Spiele mit einer gewissen Leichtigkeit.“