Fortuna gewinnt in Bösinghoven mit 5:0
Christ, Duran, Zivic und Langeneke erfolgreich
Einen gelungenen Auftakt verzeichneten am späten Sonntagnachmittag die Regionalliga-Kicker von Fortuna Düsseldorf. Im ersten Testspiel der neuen Saison besiegte man den TuS Bösinghoven aus der Nachbargemeinde Meerbusch mit 5:0 und setzte vor allem in der zweiten Halbzeit deutliche Akzente. Erfreulich: Die Neuzugänge im Team wussten nicht nur durch gefälliges Spiel, sondern auch Torhunger bzw. -erfolg aufzutrumpfen.
Sicher - es war "nur" ein Vergleich zwischen zwei Teams, die fünf Klassen trennt. In früheren Jahren soll ein Fortuna-Übungsleiter bei einem solchen Zusammentreffen schon einmal eine Zehn-Tore-Differenz hinsichtlich des Endergebnisses gefordert haben. Nicht jedoch Uwe Weidemann, Chefcoach der Rot-Weißen, der das Ganze als eine willkommene Abwechslung zum momentan harten Trainingsalltag für seine Schützlinge betrachtete und das Ergebnis nicht überbewertet wissen wollte. Die Partie, die ursprünglich Ende Mai hätte stattfinden sollen, war seinerzeit aufgrund personeller Probleme und dem schwierigen Stand in der Meisterschaft abgesagt worden. Doch Fortuna hatte einen baldigen Nachholtermin in Aussicht gestellt - was von Hausherren, die sich bei strahlendem Sonnenschein als gute Gastgeber zu präsentieren vermochten, mit sichtbarem Wohlgefallen aufgenommen wurde.
Der Kunstrasenplatz am Windmühlenweg war sicherlich für manchen Kicker der Flingeraner gewöhnungsbedürftig - was sich gewissermaßen auch im Spielverlauf der ersten Hälfte widerspiegelte. Fortuna hatte nicht all zu viele Chancen, der TuS hingegen so gut wie gar keine. Christian Erwig, bis vor wenigen Wochen bei Schalke 04 als Goalgetter unter Vertrag, bewies mehrfach seine Gefährlichkeit und erzielte sogar einen Treffer, dem der Unparteiische allerdings wegen Abseitsstellung die Anerkennung verweigerte. Wie auch der Lattenkracher von Marek Klimczok erhebliches Aufsehen unter den ca. 1200 Zuschauern erregte.
Nicht zum Zuge kamen an diesem Tag Andreas Lambertz, der immer noch Antibiotika nach seiner Zahnbehandlung nehmen musste, Markus Anfang und Henri Heeren (wegen leichter muskulärer Probleme), als auch Bekim Kastrati, der nach seiner gerade auskurierten Verletzung noch geschont werden sollte.
Dass Robert Palikuca die Kapitänsbinde trug, lag wohl nicht zuletzt daran, dass er der einzige Fortune war, der in beiden Halbzeiten auf dem Feld stand. Eine endgültige Entscheidung über die Nachfolge für den nach Elversberg gewechselten Marcus Feinbier wird erst nach dem Trainingslager in Bitburg erwartet.
Nach dem Seitenwechsel sollte - nicht zuletzt mit Verstärkung von Fatih Duran, Juan Oburu und Lucas van den Bergh aus der Zweiten Mannschaft - mehr Schwung in die Partie kommen. Es dauerte bis zur 53. Minute, ehe Marco Christ die verdiente Führung für die Gäste per Freistoß aus ca. 22 Metern erzielte. Zuvor war Jens Langeneke gefoult worden, worauf sich der ehemalige Aalener den Ball schnappte und das Arbeitsgerät maßgerecht im linken oberen Eck versenkte. Exakt eine Stunde war vergangen, als Fatih Duran von der rechten Seite vorpreschte und mit viel Augenmaß den Ball am Torwart vorbei ins lange Eck beförderte. Weitere acht Minuten später sprang Jens Langeneke bei einem Eckball von Oliver Hampel am höchsten und vollstreckte mit einem wuchtigen Kopfball zum 3:0 aus Düsseldorfer Sicht. Der Sekundenzeiger hatte keine komplette Runde gedreht, als sich erneut Duran sehenswert in Szene setzte: Zwei Mal prüfte er dabei Bösinghovens Schlussmann, der jeweils abwehren konnte, doch beim dritten Anlauf schob Duran auf Christ zurück, der aus etwa 12 Metern und einem satten Schuss die Kugel erneut in die Maschen drosch. Den letzten Treffer des Tages erzielte in der 82. Minute dann noch Tomislav Zivic, den nach einem Anspiel von Oliver Hampel zwei attackierende Gegenspielern kaum zu stören schienen, während er auf 5:0 erhöhte. Kurz darauf wäre sogar noch das halbe Dutzend voll geworden, wenn Christs Kopfball nicht nur an die Latte geschlagen wäre. Doch dies wäre angesichts des Spielverlaufs und den tapfer kämpfenden Bösinghovenern doch zu viel des Guten gewesen.
Umgekehrt bot ein großzügig zuerkannter Strafstoß der Heimmannschaft nach einem Foul von Langeneke die Chance auf den Ehrentreffer. Doch Malcherzcyks Schuss unten links war für Fortuna-Keeper Michael Ratajczaks locker zu parieren.
Uwe Weidemann nach dem Spiel: "Wir wollen dieses Spiel nicht überbewerten, doch hat es uns Spaß gemacht heute hier zu spielen. Das Wichtigste war, dass die Spieler sich aneinander gewöhnen, was nach nur drei Tagen Training ganz gut gelungen zu sein scheint."
TuS Bösinghoven (Gesamtteam)
Bergheim (1), Schottmann (4), Özer (14), Kaiser (8), Fels (3), Scharz (12), Gambino (7), Malcherzcyk (17), Braun (11), Kuhl (9), Lurz, Gießen (2), Helms (6), Brozek (15), Klesbe (5), Penz (13), Neubauer (10)
Trainer: Leo Peters
Fortuna Düsseldorf
1.Halbzeit
Melka (1); Spier (13), Palikuca (4), Hergesell (20), Erwig (9), Krecidlo (16), Costa (3), Asaeda (2), Cebe (15), Klimzok (23), Pusic (19)
2. Halbzeit
Ratajzak (12); Heidinger (11), Christ (7), Zivic (8), Hampel (14), van den Bergh (30), Palikuca (4), Langeneke (6), Oburu (18), Cakir (21), Duran (17)
Tore
0:1 Christ (53.), 0:2 Duran (60.), 0:3 Langeke (68.), 0:4 Christ (69.), 0:5 Zivic (82.)
Zuschauer
1200
Schiedsrichter
Andreas Stattrop (Krefeld)