07.12.2007 | 1. Mannschaft

Es wird ein aggressives, kampfbetontes Spiel

Interimscoach Wolf Werner vor dem Spiel gegen Rot-Weiss Essen

Dass es kaum einmal ein Meisterschaftsspiel gibt, von dem man behaupten möchte, dass es unwichtig ist, dürfte eine Binsenweisheit sein. Zumal dann nicht, wenn die letzte Partie des Jahres vor der Tür steht, wie in der Regionalliga Nord bei Fortuna Düsseldorf. Die Flingeraner sind am Samstag bei Rot-Weiss Essen zu Gast. Und sie werden genau wissen, dass sie mit einem Sieg einen versöhnlichen Schlussstrich ziehen können unter ein Sportjahr, das für sie selbst, aber auch die Fans mitunter an eine Achterbahnfahrt erinnerte.

Denn während sich die Rot-Weißen zu Jahresbeginn - nicht zuletzt durch den Auftaktsieg gegen Osnabrück beflügelt - noch in der Spitzengruppe der Regionalliga Nord befanden, mussten sie im weiteren Verlauf der zurückliegenden Saison sich immer weiter nach unten orientieren. Nicht wenige, die es einen neuerlichen Gang in die Viertklassigkeit durchaus für möglich gehalten haben, wenn nicht Siege in Leverkusen und gegen den Hamburger SV rechtzeitig für Aufatmen gesorgt hätten. Mit an Gewissheit grenzender Wahrscheinlichkeit wäre dies das Aus für Fußball auf professionellem Niveau über viele Jahre gewesen.
Zum Ende dieses Jahres 2007 ist die Konstellation ähnlich. Die Mannschaft um Kapitän Andreas Lambertz würde mit einem Dreier an der Hafenstraße den Jahreswechsel auf einem Aufstiegsplatz erleben. "Es ist die Mischung aus Derby-Brisanz und der letzten Möglichkeit im Jahr zu punkten, dem man hier eine besondere Bedeutung zumisst. Denn ein Sieg oder eine Niederlage entscheiden über die Stimmung in den kommenden zwei Monaten", sieht es auch Wolf Werner so, der seit der Demission von Uwe Weidemann als Interimstrainer der Fortunen fungiert - und bei der Partie im Georg-Melches-Stadion definitiv zum letzten Mal an der Seitenlinie fungieren will. Umgekehrt trennen den ehemaligen Bundesligisten aus der Landeshauptstadt vor diesem 21. Spieltag gerade einmal fünf Zähler von einem Abstiegsplatz. "Die Konstellation in der Liga ist so, dass man nur noch in Millimetern messen kann, nicht mehr nach Punkten", weiß auch Werner, dem klar ist, dass um 16 Uhr feststeht, "ob wir frustriert oder mit einem Hochgefühl in Richtung Heimat fahren."
Den Gegner beobachtet hatte im Vorfeld Co-Trainer Uwe Klein. Und der zeigte sich sehr angetan von den Essenern, die im Derby gegen Rot-Weiß Oberhausen nur sehr unglücklich verloren hatten. "Da hat sich auch bei schwerem Boden ein gutes Spiel entwickelt. Essen war gewiss nicht schlechter als RWO", meinte Klein nach der Partie.
"Wir wissen, was in Essen auf uns zukommt", meinte Wolf Werner, "es wird ein aggressives, kampfbetontes Spiel. Und die Mannschaft wird gewinnen, die den größten Biss zeigt." Er glaube, dass seine Schutzbefohlenen sich "reinknien" werden. Zumal die Spieler noch einige Tage brauchten, um die bittere Niederlage gegen Union Berlin zu verdauen. Doch bei allem Ehrgeiz müsse man gerade vor der Kulisse in Essen "kühl bleiben": Nicht übermotiviert, sondern zielorientiert an das Spiel zu gehen und sich emotional nicht zu verausgaben, werde äußerst wichtig sein.
Auch wenn Ahmet Cebe nach seiner Roten Karte wieder dabei sein kann, muss die Fortuna einmal mehr personell Abstriche machen. So fehlte Andreas Lambertz in den letzten beiden Tagen aufgrund einer Magen-Darm-Infektion. Ob er eingesetzt werden kann entscheidet sich kurzfristig. Damit wäre der dritte Mittelfeldmann - nach Marco Christ und Markus Anfang - zu kompensieren, was die Ausgangslage in Essen nicht einfacher macht.
Wer im Sturm neben Axel Lawarée die Akzente setzen und hoffentlich mit Erfolgserlebnissen belohnt wird, will Wolf Werner in Absprache mit Uwe Klein am Abend im Mannschaftshotel besprechen. Ahmet Cebe wäre überdies eine Option, der als torgefährlicher Spieler auch in den Strafraum gehen kann. Aber insbesondere er muss sich dabei in Zukunft mehr unter Kontrolle haben. Eine Tugend, die er beherzigen will, wie er in den vergangenen Tagen mehrfach versicherte.

Tipp: Für alle Daheimgebliebenen gibt es beim Spiel in Essen nicht nur die Möglichkeit den Liveticker der Fortuna und die Live-Reportage von Antenne Düsseldorf zu verfolgen. Auch Radio Fangeist wird von der Partie (und anderen Spielen der Liga) via Internet berichten unter www.fangeist.de

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