12.02.2008 | 1. Mannschaft

"Alle Vereine werden uns jagen"

WSV-Trainer Wolfgang Frank vor der Partie in Düsseldorf

Große Unruhe bestimmte die vergangenen Tage und Wochen bei Fortunas erstem Meisterschafts-Gegner im neuen Jahr. Denn wenige Tage vor dem Restrunden-Start hatte der Wuppertaler SV Borussia seinen Trainer Wolfgang Jerat und dessen Assistenten Joachim Hopp beurlaubt. Dem vorausgegangen war die Trennung von Herbert Becker, bis Sommer Torwarttrainer in Diensten der Fortuna, die in einem offenen Brief gipfelte. Dass darüber hinaus mit Sven Lintjens ein Leistungsträger die Bergischen verließ, der gleichfalls die Öffentlichkeit suchte, um seinem Unmut Luft zu machen, wirkte auf viele Außenstehende schwer nachvollziehbar.

Denn der WSV hatte schließlich als Spitzenreiter überwintert und war erst im Achtelfinale des DFB-Pokals und dort nach einer respektablen Leistung gegen den FC Bayern München aus dem laufenden Wettbewerb ausgeschieden.
Neuer Mann auf der Kommando-Brücke ist nunmehr Wolfgang Frank. Der noch 56-Jährige - er feiert am 21. Februar seinen Geburtstag - trainierte zuletzt den Zweitligisten Kickers Offenbach. Weitere Trainer-Stationen des früheren Bundesliga-Torjägers waren Rot-Weiss Essen, der MSV Duisburg und der FSV Mainz 05. Vor dem Spiel in der LTU arena sprachen wir mit dem neuen Trainer der Wuppertaler.

Trotz der Tabellenführung kommt der WSV mit Ihnen als neuem Trainer in die LTU arena. Waren auch Sie von der Entscheidung der Vereinsführung überrascht?
Frank: "Es war ohne Zweifel eine eher ungewöhnliche Maßnahme des Clubs. Aber auch beim Tabellenersten muss reagiert werden, wenn etwas nicht so läuft."

Wie ist der Kontakt zum WSV zustande gekommen?
Frank: "Ich bin von Wuppertals Manager Georg Kreß angerufen worden. Ich habe erst gedacht, es ist eine formale Erkundigung. Es hat dann ein Gespräch mit dem Präsidenten Friedhelm Runge gegeben und da war mir klar, dass das Angebot ernst gemeint ist. Ich hab mich dann auch schnell für den WSV entschieden."

Was haben Sie sich vorgenommen?
Frank: "Das Ziel ist klar: Wir wollen in dieser harten Liga den Aufstieg schaffen. Etwas anderes kommt nicht in Frage. Die Region verdient Zweitliga-Fußball. Zunächst werde ich bis zum Saisonende den WSV betreuen. Eine Vertragsoption für den Fall des Aufstiegs haben wir noch nicht ausgehandelt. Ich freue mich riesig auf die Herausforderung."

Vor dem Spitzen-Spiel in Düsseldorf hatten Sie nicht allzu viel Zeit, die Mannschaft kennen zu lernen und auf die restliche Serie vorzubereiten. Was ist ihr Eindruck von der Mannschaft?
Frank: "Zunächst muss ich sagen, dass meine Vorgänger, was die Arbeit mit der Mannschaft betrifft, einen guten Job gemacht haben. Die Mannschaft ist intakt, spielt einen guten Fußball. Von daher werde ich am Spielsystem zunächst nichts ändern."

Vor dem Liga-Start hatte der WSV in dieser Woche noch ein Kurztrainingslager im Emsland bezogen. Was waren dort die Inhalte?
Frank: "Wir sind unter anderem nach Herzlake gegangen, um den nicht optimalen Trainingsbedingungen in Wuppertal auszuweichen. Außerdem wollten wir die neuen Spieler weiter in die Mannschaft integrieren. Von meiner Seite lag die Arbeit darin, die Spieler kennen zu lernen und im mentalen Bereich zu arbeiten. Die Spieler müssen auf die Situation vorbereitet sein, dass sie als Spitzenreiter an jedem Spieltag attackiert und von allen Vereinen gejagt werden. Aber wir wollen die Spitze verteidigen."

Zum Derby bei der Fortuna: Wie schätzen Sie den Gegner ein?
Frank: "Düsseldorf hat ähnliche Ambitionen wie der WSV. Und auch die Ansprüche an die Mannschaft sind daher sehr hoch. Die Fortuna verfügt über eine hohe Qualität, so dass wohl Kleinigkeiten das Spiel entscheiden werden."

Wie sieht es personell beim WSV aus?
Frank: "Ich muss im Mittelfeld auf Mike Rietpietsch und Manuel Bölstler verzichten, die beide gesperrt sind. Damit fehlen dort zwei wichtige Spieler. Zudem ist Dirk Heinzmann nach seiner Verletzung noch nicht ganz fit."

Herr Frank, wir danken für das Gespräch. (MSPW/tk)

 


Und das sind die Paarungen des 22. Spieltages am 15./16. Februar:

VfL Wolfsburg II - SV Babelsberg 03 (Fr., 19.30 Uhr)

VfB Lübeck - FC Energie Cottbus II
Rot-Weiß Oberhausen - SV Werder Bremen II
Fortuna Düsseldorf - Wuppertaler SV Borussia
Rot-Weiß Ahlen - Rot-Weiss Essen
Borussia Dortmund II - 1. FC Union Berlin
Kickers Emden - Rot-Weiß Erfurt
SC Verl - Dynamo Dresden
1. FC Magdeburg - Hamburger SV II (alle Sa., 14.00 Uhr)

spielfrei: Eintracht Braunschweig

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