Auch Dresden hat große Ziele
Chefcoach Norbert Meier vor dem Spiel gegen Dynamo
Fortuna Düsseldorf empfängt am Mittwochabend in der LTU arena ab 18.30 Uhr Dynamo Dresden. In der letzten Partie des 26. Spieltags können die Rot-Weißen mit einem Sieg ihren Aufwärtstrend fortsetzen und gleichzeitig die Tabellenspitze zurückerobern. Doch bis es soweit ist, darf man auf eine packende Auseinandersetzung um die Vergabe der Punkte gespannt sein. Denn der Gast aus Sachsen, momentan Tabellenzehnter in der Regionalliga Nord, ist eine Mannschaft auf Augenhöhe.
So jedenfalls lautet die Einschätzung von Norbert Meier, der die Schwarz-Gelben noch bis Ende September letzten Jahres selbst betreut hatte. "Es handelt sich um zwei Teams, die gut besetzt sind", was auch die Statistik von Dresdens Co-Trainer Minge untermauert, wonach die Akteure der SG über Erfahrung aus über 300 Erst- und Zweitligaspielen verfügen.
Die letzten beiden Siege der Fortuna - zuhause gegen Cottbus II als auch auswärts gegen die Reserve des HSV gab es jeweils ein 3:0 - haben der Mannschaft natürlich Selbstbewusstsein vermittelt. "Doch dies muss man sich auch immer wieder aufs Neue erarbeiten!", mahnt Meier, dem inzwischen fast der gesamte Kader wieder zur Verfügung steht. So auch Mittelfeldakteur Marco Christ, der nach seiner langen Verletzung am vergangenen Wochenende in Straelen bei der Zweiten Mannschaft für 62 Minuten im Einsatz war und vor den Augen des Chefcoachs einen guten Eindruck hinterließ. Lediglich bei Bekim Kastrati stand bereits am Dienstagmittag fest, dass er sich nach einer Verletzung am Zeh mit der Zuschauerrolle begnügen muss.
"Auch Dresden hat große Ziele", weiß Meier, der das Team von der Elbe in wesentlichen Teilen noch zusammengestellt hat, aber die Zeit im deutschen Osten als "abgehakt" betrachtet: "Da halte ich mich gefühlsmäßig sehr zurück und sehe das ganze völlig emotionslos. Es ist ein Spiel, wo es drei Punkte gibt - nicht mehr und nicht weniger." Meier mag die Vergleiche mit den früheren Stationen in seinem Sportlerleben nicht überbewertet sehen. Davon gab es einige, denn die Gegner hießen Bremen (wo er seine erfolgreichste Zeit als Stürmer hatte), Hamburg (wo er geboren wurde) und eben jetzt Dresden. "Natürlich habe ich noch einige Kontakte dorthin und finde weiterhin, dass es eine schöne Stadt ist. Aber weder habe ich eine Rechnung offen, noch werde ich nachkarten", betonte der oberste Übungsleiter, "ich bin keiner, der in der Vergangenheit schwelgt. Morgen um 18 Uhr 30 zählt."
Auf Seiten der Dresdner werden Dynamo-Coach Eduard Geyer in jedem Fall die gesperrten Hübener und Bendovskyi fehlen. Auch sonst sollen die Gäste einige Ausfälle zu beklagen haben, wovon sich die Flingeraner aber nicht blenden lassen wollen: "Wir treffen auf eine ganz erfahrene Truppe. Wir werden uns gewiss nicht einlullen lassen", brachte Meier die Situation auf den Punkt.
In der LTU arena wird mit einem etwa 750-köpfigen Anhang aus Dresden gerechnet, der im erstmals mit einem Zaun gesicherten Unterrang der Warsteiner Tribüne Platz finden wird. Bei den Kontrollen darf, wer offensichtlich zu tief ins Glas geschaut hat, damit rechnen, keinen Zutritt in die LTU arena erhalten.