Gegner im Blick

Der KSC hat noch eine rechnerische Chance auf den Aufstieg

Für Kai Schwertfeger wird das kommende Heimspiel mit dem Karlsruher SC ein besonderes. Schließlich trifft er auf den Verein, bei dem er sämtliche Jugendmannschaften durchlief und schließlich zum Profi wurde. Der gebürtige Düsseldorfer hat nach wie vor gute Kontakte zur Fortuna. In der vorletzten Woche konnte Schwertfeger seinen ersten Saisontreffer erzielen, traf gegen Union Berlin zum wichtigen zwischenzeitlichen 2:1 (Endstand: 3:1).

Trainer & Umfeld
Markus Kauczinski wurde unweit von Düsseldorf in Gelsenkirchen geboren. Der 44-Jährige begann seine Trainerkarriere als Nachwuchscoach beim FC Schalke 04, ehe er 2001 zum KSC wechselte. Dort konnte er vor allem mit der U 19 Erfolge feiern, führte sein Team 2004 in die Bundesliga. Schon kurz zuvor honorierte der Club die Arbeit von Kauczinski und machte ihn zum Jugendkoordinator. 2009 übernahm er die Reserve der Badener – seine Arbeit wurde dabei mehrfach unterbrochen. Gleich drei Mal musste er nach Trainerentlassungen bei den Profis als Interimscoach einspringen. Vier Tage nach dem Erhalt seiner Fußballlehrer-Lizenz löste er Jörn Andersen ab und wurde endgültig Trainer der ersten Mannschaft. Mit der schaffte er in der Folgesaison überraschend den Aufstieg in die 2. Bundesliga, wo er auch in dieser Spielzeit für Furore sorgen konnte. Das Umfeld steht voll und ganz hinter Kauczinski und seinem jungen Team. In den nächsten Jahren wird man damit zufrieden sein, sich im Unterhaus zu etablieren.

Zu- & Abgänge
In der Winterpause waren die Transferaktivitäten überschaubar. Einen externen Neuzugang gab es nicht zu vermelden, lediglich die Beförderung von Tim Grupp aus der eigenen U 19 in das Profi-Team. Den Verein verlassen haben Steffen Haas, der sich dem Drittligisten SV Wehen-Wiesbaden anschloss, und Karim Benyamina. Der Angreifer wechselte in seine Heimat zum algerischen Erstligisten MC El Eulma.

Mannschaft
Markus Kauczinski ließ sein Team zuletzt im 4-1-4-1-System auflaufen. Kapitän Dirk Orlishausen wurde im Spiel in Dresden von Ersatzkeeper Rene Vollath ersetzt. Vor dem jungen Schlussmann liefen Philipp Klingmann und Dennis Kempe auf den Außenbahnen der Viererkette auf. In der Zentrale sollten Manuel Gulde und Jan Mauersberger den Laden dicht halten. Auf der „Sechs“ ist Dominic Peitz nicht aus dem Team wegzudenken, doch der Hüne fällt mit der 15. (!!!) Gelben Karte aus - für ihn könnte Schwertfeger auflaufen. In der Viererkette hinter der einzigen Spitze befinden sich mit Selcuk Alibaz, Reinhold Yabo, Gaetan Krebs und Manuel Torres hervorragende Fußballer, die den Angreifer Rouwen Hennings füttern sollen.

Bekannte Gesichter
Von 1997 bis 2012 trug Kai Schwertfeger das Trikot mit dem F95-Logo auf der Brust. Nach dem Aufstieg in die Bundesliga wechselte er zu Alemannia Aachen. Doch der Traditionsverein bekam massive finanzielle Probleme, sodass es ihn nach einem halben Jahr schon wieder zum KSC zog. Dort feierte er im vergangenen Sommer den Aufstieg in die 2. Bundesliga, sodass in dieser Saison zum Wiedersehen mit der Fortuna kommt. 16 Mal lief der Defensiv-Spezialist in dieser Spielzeit auf, dabei wurde er elf Mal eingewechselt. Beim 3:2-Erfolg gegen Union Berlin vor genau einer Woche konnte er – wieder als Joker – seinen ersten Saisontreffer erzielen.

Stadion
Das altehrwürdige Wildparkstadion sah schon magische Momente in internationalen Wettbewerben. 1955 wurde es mit der Begegnung Karlsruher SC gegen RW Essen eröffnet. Damals fanden 55.000 Zuschauer im weiten Rund Platz. Inzwischen beträgt die maximale Besucherzahl nur noch 29.699. In den letzten Jahren wurde immer wieder darüber diskutiert, das Wildparkstadion umzubauen oder eine neue Fußballarena an anderer Stelle zu errichten.

Stadt
Karlsruhe ist mit knapp 300.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Baden-Württembergs. Das Schloss Karlsruhe, das einen Besuch wert ist, bildete bei der Gründung 1715 den Ausgangspunkt - von dort aus wurden strahlenförmig Straßen gebaut, um die Stadt in alle Richtungen zu erweitern. Im Schloss Karlsruhe befindet sich auch das Badische Landesmuseum, in dem immer wieder Sonderausstellungen zu begutachten sind. Zudem wird auch etwas für Kunstliebhaber geboten: Das Museum für Neue Kunst und die Staatliche Kunsthalle sind interessante Anlaufstellen. Auch das Badische Staatstheater bietet mit Oper, Ballett und Schauspiel kulturelle Unterhaltung.