08.04.2008 | 1. Mannschaft

"Es ist volle Konzentration gefragt!"

Chefcoach Norbert Meier vor dem Niederrhein-Pokalfinale

Fortuna-Fans dürften frohen Mutes zum heutigen Niederrhein-Pokalfinale nach Duisburg fahren, wo sich in der MSV-Arena ab 19.30 Uhr ihr Regionalliga-Team mit dem von Rot-Weiss Essen messen wird. Denn wenn man der Volksweisheit "Aller guten Dinge sind drei" Glauben schenken darf und die aktuelle Tabellen-Situation bei den Ruhrstädtern berücksichtigt, dürfte dem Einzug der Landeshauptstädter in die erste Hauptrunde des DFB-Pokals - nach Niederlagen in den Jahren 2003 und 2004 - im dritten Anlauf nichts mehr im Wege stehen.

Dabei hatten die Fortunen gegen denselben Gegner im Jahr 2004 noch Glück: Die Essener, seinerzeit Aufsteiger in die Zweite Bundesliga, waren automatisch für den DFB-Pokal qualifiziert, so dass die Flingeraner doch noch an der ersten Hauptrunde teilnehmen durften. Und sogleich gegen den VfL Bochum mit 1:3 ausschieden.
Doch da Fortunas Chefcoach Norbert Meier nicht gerade als Statistik-Liebhaber bekannt ist, verwundert es kaum, wenn er nüchtern von zwei Teams spricht, "die sich kennen und die auf Augenhöhe agieren." Nicht von ungefähr endeten beide Meisterschaftspartien dieser Saison torlos, wobei im Hinspiel die Fortuna spielerisch überlegen war und im Rückspiel sich die Essener klarere Vorteile verschaffen konnten. Seine Mannschaft sei gut beraten, nicht anzunehmen, der Gegner wäre momentan mit anderen Problemen beschäftigt und abgelenkt. "Denn dann kann man sich warm anziehen."
Meier war noch am vergangenen Wochenende an der Hafenstraße Augenzeuge einer 0:3-Niederlage geworden. "Essen hat das Spiel in der ersten Halbzeit dominiert und erst nach dem Gegentor den Faden verloren." Insgesamt sei es eine starke Leistung der nun in Abstiegsgefahr befindlichen Essener gewesen, die letztlich nicht mit Punkten belohnt wurde.
Wie seine Mannschaft die Zwangspause durch die - im Übrigen vollkommen berechtigte - Absage in Lübeck verarbeitet hat, konnte Meier noch nicht genau sagen: "Nichtspielen ist nicht schön für den Rhythmus" und verwies dabei auf die zeitversetzte Ansetzung der Partie gegen Dynamo Dresden, die bekanntlich verloren ging. In Lübeck tritt die Mannschaft um Kapitän Henri Heeren erst in zwei Wochen an und hat zwischenzeitlich spielfrei. "Das verfälscht das Tabellenbild schon etwas."
Letztlich geht es im Finale um den Niederrhein-Pokal, das in diesem Jahr so früh wie nie zuvor angesetzt wurde, um Geld und Ansehen. Denn beide Vereine haben seit August letzten Jahres in vier Runden vier Gegner ausgeschaltet, um in der Duisburger MSV-Arena den letzten Schritt zum Titelgewinn zu machen. Der ist mit einer erklecklichen Summe in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals verbunden - nämlich garantierten 50.000 Euro. "Auch in der ersten Runde kann schon ein sehr attraktiver Gegner warten." Was den Sockelbetrag nochmals erhöhen kann.
Die Tagesform wird bei der Partie sicherlich auch eine Rolle spielen. "Es ist volle Konzentration gefragt. Denn es ist ein einziges Spiel, das nun entscheidet. Fehler kann man anschließend nicht mehr gut machen", mahnt Norbert Meier, der schon als Aktiver drei Mal in einem großen, dem DFB-Pokalfinale stand. Dass seine Schutzbefohlenen den Wert eines Pokalgewinns durchaus zu schätzen wissen, will Meier bei den Hallenturnieren im deutschen Osten ausgemacht haben, wo sich die Kicker, die die Fortuna erfolgreich vertraten, "richtig gefreut haben."
Personell kann Fortuna fast aus dem Vollen schöpfen. Neben dem noch länger verletzten Henri Heeren haben sich bei Olivier de Cock Probleme ergeben, die einen Einsatz eher unwahrscheinlich werden lassen. Dagegen hat Stürmer Bekim Kastrati nach langer Zeit den Weg zurück ins Mannschaftstraining gefunden. Andreas Lambertz, der wegen Magen-Darm-Problemen zwei Tage mit dem Training aussetzen musste, dürfte ebenfalls einsatzfähig sein.
Nach einem Training am Dienstagmorgen bleibt die Mannschaft zusammen, um dann am Nachmittag die Fahrt nach Duisburg anzutreten.
Dort werden - entgegen ersten Plänen und aufgrund des noch reichlich vorhandenen Kartenkontingents - die Tageskassen doch geöffnet. Darauf hatte sich der Verband in Absprache mit beiden Clubs entschieden, so dass an der MSV-Arena Eintrittskarten ab 17.30 Uhr erhältlich sein werden.


Das Teilnehmerfeld des Niederrhein-Pokals 2007/2008
Regionalliga Nord
Fortuna Düsseldorf, Rot-Weiss Essen, Wuppertaler SV Borussia

Oberliga Nordrhein
TuRU Düsseldorf, SSVg. Velbert, VfB Homberg, 1. FC Kleve, SV Straelen, VfB Speldorf

Verbandsliga Niederrhein
SC Düsseldorf-West, VfB Hilden, SF Baumberg, SC Kapellen-Erft, Viktoria Goch, 1. FC Bocholt, VfL Rhede

Landesliga
DJK/VfL Giesenkirchen, TuS Grevenbroich, Linner SV, VfR Fischeln, Tura 88 Duisburg, Galatasaray Mülheim, Adler Osterfeld, SpVgg. Sterkrade 06/07, FC Kray, TGD Essen-West, TG Hilgen

Bezirksliga
TVD Velbert, ASV Süchteln, Rhenania Hinsbeck, SV Neukirchen, PSV Wesel-Lackhausen

Die Wege der beiden Finalisten

 

1. Runde

Linner SV - Fortuna Düsseldorf 0:2 Adler Osterfeld - Rot-Weiss Essen 0:5

2. Runde

Viktoria Goch - Fortuna Düsseldorf 1:5 SF Baumberg - Rot-Weiss Essen 1:5

Viertelfinale

1. FC Kleve - Fortuna Düsseldorf 0:2 TuS Grevenbroich - Rot-Weiss Essen 1:4

Halbfinale

Fortuna Düsseldorf - SSVg Velbert 3:0 Rot-Weiss Essen - VfB Homberg 2:1

 

 

Die bisherigen Endspiele im Niederrhein-Pokal

Austragungsort  Begegnung  Ergebnis
01.05.00  Mönchengladbach Borussia M'gladbach II - Wuppertaler SV 1:0 n.V.
01.05.01  Krefeld KFC Uerdingen 05 - SSVg. Velbert 3:0
09.05.02  Straelen SV Straelen - Rot-Weiß Essen 2:4
01.05.03 Velbert SSVg. Velbert - Fortuna Düsseldorf 1:0
12.05.04 Krefeld Rot-Weiss Essen - Fortuna Düsseldorf 2:0
03.05.05 Wuppertal Wuppertaler SV Borussia - SSVg. Velbert 5:0
24.05.06 Velbert SSVg. Velbert - Wuppertaler SV Borussia 1:0
15.05.07 Wuppertal Wuppertaler SV Borussia  - SSVg. Velbert 2:0

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