Mit 19 Mann nach Lübeck
Fortunen in Richtung Norden zum Nachholspiel
Lübeck, die Zweite: Schneller als es der Spielplan ursprünglich vorsah, hat das Regionalliga-Team der Fortuna am Montagmorgen erneut die Reise in Richtung Ostsee antreten dürfen. Denn im nunmehr zweiten Anlauf wird das Team von Chefcoach Norbert Meier am Dienstagabend im Stadion "An der Lohmühle" wichtige Punkte im Kampf um die Meisterschaft beim VfB Lübeck einzufahren versuchen. Insgesamt 19 Spieler haben die Fahrt in die Hansestadt angetreten - auch um personell flexibel reagieren zu können.
Nachdem Interims-Kapitän Andreas Lambertz und Co. gegen 9.30 Uhr die Landeshauptstadt mit dem Flugzeug verlassen hatte und eine knappe Stunde später in Hamburg eintraf, ging die Reise mit dem Mannschaftsbus weiter in Richtung Travemünde, wo die Fortuna erneut Quartier bezogen hat. Der erste Versuch, das Kapitel Lübeck zumindest für diese Saison abzuschließen, war an schlechten Witterungsbedingungen vor gut zwei Wochen gescheitert. Der Rasenplatz hatte nach Dauerregen in weiten Teilen unter Wasser gestanden, was eine kurzfristige Absage zur Folge hatte. Dies war zwar ärgerlich für die Fortunen, die die weiteste Auswärtsreise der Rückrunde damit vergeblich angetreten hatten, aber folgerichtig. Und auch die Gastgeber konnten mit dem Ausfall nicht glücklich sein, da sie die Einnahmen dringend benötigten, nachdem sie - wie schon berichtet - seit einiger Zeit in wirtschaftliche Schieflage geraten waren. Inzwischen hat der VfB einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens stellen müssen. Aussagen der Offiziellen zufolge, werde man die Saison jedoch wie geplant zu Ende spielen. Damit begegnete man allen Spekulationen, Lübeck könnte noch in der laufenden Meisterschaft den Spielbetrieb einstellen. Dann hätte der DFB sämtliche Spiele der Marzipanstädter annulliert - zum Vorteil für die Fortuna, die das Hinspiel in der LTU arena mit 0:1 verloren hatte und zum Nachteil für einige andere Clubs, die ihre Spiele gegen die Nordlichter erfolgreicher zu gestalten wussten.
Formal bleibt die Ausgangslage fast die Gleiche wie beim ersten anberaumten in Lübeck. Nur, dass die Flingeraner mit drei Punkten auf einen Aufstiegsplatz zurückkehren könnten. Doch man darf mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass die Hausherren, deren Trainer Uwe Fuchs ein alter Bekannter in Düsseldorf ist, sich mit Anstand und großem Engagement gegen die Rot-Weißen präsentieren werden. Norbert Meier: "Man muss sich nur das Ergebnis des Hinspiels vor Augen halten. Dann dürfte jeder Bescheid wissen." Die Begegnung ging bekanntlich in der LTU arena mit 0:1 verloren. Weiterhin sollte man bedenken: Auch wenn die Mannschaft des VfB, die abgeschlagen am Tabellenende steht, nach dieser Saison auseinander bricht, wird sich jeder einzelne Akteur empfehlen wollen für weitere Aufgaben - am liebsten natürlich in der Dritten Liga oder gar höher.
Personell steht momentan noch hinter Markus Anfang, Andreas Lambertz und Hamza Cakir ein Fragezeichen. Ob und in welchem Umfang sie am Dienstagabend zur Verfügung stehen, wird sich kurzfristig entscheiden.
Immerhin: Als Norbert Meier seine Schutzbefohlenen am Nachmittag zum Training bat, bestimmte strahlender Sonnenschein das Szenario und es wehte eine frische Brise. Vielleicht ein gutes Omen auch für das Spiel.