Herzlichen Glückwunsch, Dietrich Weise
Fortunas ehemaliger Trainer wird 80
Er war der Wegbereiter für die wohl erfolgreichste Ära in der Vereinsgeschichte. Von 1976-78 war der Fußball-Lehrer Chefcoach bei den Rot-Weißen. Durch den Umbau sowie gezielte Verstärkungen der Flingeraner gab Weise der Mannschaft seine eigene Handschrift, die sich noch Jahre später mit Finalteilnahmen und Endspielerfolgen bemerkbar machen sollte.
Dietrich Weise wurde 1934 in Gröben (Sachsen-Anhalt) geboren. Zunächst schnürte er als Spieler in seiner Heimat die Fußballschuhe. Mit 24 Jahren gelang ihm die Flucht aus der DDR und er ließ sich in Heilbronn nieder, wo er seine Laufbahn als Aktiver fortsetzen konnte. Zum Trainerposten kam er per Zufall, weil in seiner damaligen Mannschaft ein etatmäßiger Übungsleiter fehlte und er sich dazu überreden ließ. Schnell stellten sich Erfolge ein, wodurch der Bundesligist 1. FC Kaiserslautern auf ihn aufmerksam wurde und ihn 1967 zunächst als Assistenztrainer verpflichtete. Nach drei Jahren saß er erstmals als Cheftrainer auf der Bank und betreute die Roten Teufel bis 1973. Anschließend wechselte er zu Eintracht Frankfurt und konnte dort innerhalb von drei Jahren zweimal den DFB-Pokal gewinnen.
Vom Main an den Rhein
1976 stand der Umzug in die NRW-Landeshauptstadt an. "Das Angebot er Fortuna hat mich schon sehr gereizt und nach meiner Zeit in Frankfurt suchte ich eine neue Herausforderung", begründete er diese Entscheidung. Doch seine Arbeit am Flinger Broich stand zunächst unter keinem guten Stern. Denn die Fortuna startete mit einer Niederlagenserie in die Saison 1976/77 und war nach fünf Spieltagen mit 0 Punkten Tabellenletzter. Die Verantwortlichen des Vereins blieben aber gelassen. In den folgenden Spielen konnten die Fortunen ihre Klasse aufblitzen lassen und belegten letztlich den 12. Platz. Bekannt war Weise für seine ruhige und sachliche Art. So suchte er häufig das Gespräch mit seinen Spielern (links im Bild mit Pepi Hickersberger und Torhüter Jörg Daniel).
Bevor er ein Jahr später ein Angebot des DFB wahrnahm, hatte Weise dafür gesorgt, dass die Fortuna erstmals nach langer Zeit wieder ins DFB-Pokalfinale einzog (0:2 gegen den 1. FC Köln), während man in der Bundesliga in der Saison 1977/78 den fünften Platz belegte. Trotz der Niederlage gegen den Double-Gewinner aus der Domstadt war die Fortuna erstmals für den Europapokal der Pokalsieger qualifiziert.
So fiel ihm sein Abschied aus Düsseldorf sehr schwer, doch das Angebot des Deutschen Fußball-Bundes, die Verantwortung für den Nachwuchs zu übernehmen, war zu verlockend. Die folgende Zeit sollte seine sportlich erfolgreichste werden. 1981 konnte er (im Rheinstadion!) mit der U18-Mannschaft den EM-Titel (1:0 gegen Polen) gewinnen. Ein Jahr später setzte er noch eins drauf: In Australien wurde er mit der deutschen U20 Weltmeister (4:0 gegen Katar).
Nach gesundheitlichen Problemen Mitte der 1980er Jahre suchte er die Herausforderung im Ausland, setzte sich in Ägypten gegen Hitze und Sprachprobleme durch und führte das afrikanische Land 1990 zur WM nach Italien. Anschließend wechselte er ins kleine Liechtenstein, baute dort die Nationalmannschaft auf und verpflichtete den ehemaligen Fortuna-Spieler Ralf Loose als Nationaltrainer.
Heute feiert Dietrich Weise seinen 80.Geburtstag. Fortuna Düsseldorf gratuliert ganz herzlich und wünscht bei bester Gesundheit alles Gute für die Zukunft!