Erfurt wird 110% geben
Chefcoach Norbert Meier vor dem letzten und entscheidenden Spieltag
Emotional kaum zu überbieten ist die Ausgangslage vor dem letzten Meisterschaftsspiel der Fortuna in der Saison 2007/2008 am Samstag, wo man im Steigerwaldstadion bei Rot-Weiß Erfurt zu Gast ist. Gewinnen die Flingeraner ihr Spiel und verliert Oberhausen gleichzeitig bei Union Berlin, würde der DFB-Pokalsieger von 1979 und 1980 nach neun langen Jahren wieder in die Zweite Bundesliga zurückkehren. Ein schweres Unterfangen - aber ein reizvolles.
Chefcoach Norbert Meier hatte sich am Donnerstag kurz vor der geplanten Abfahrt des Teams in Richtung Mitteldeutschland in einem ausgesprochen kurzen, weil selbsterklärenden Pressegespräch den Fragen der Medienvertreter gestellt. "Es ist doch eine herrliche Situation, in der wir uns momentan befinden, denn mit dem Sieg gegen Babelsberg ist das eingetreten, was wir uns alle gewünscht haben." Natürlich begünstigte auch das torlose Unentschieden der Oberhausener am letzten Spieltag die jetzige Konstellation, doch vermochte niemand seiner Aussage "Jetzt haben wir ein echtes Endspiel!" zu widersprechen.
Die vergangenen Tage hatten die Fortunen noch einmal in voller Konzentration, aber auch mit Spaß gearbeitet, denn es geht mehr als um die "goldene Ananas", wie so oft zum Ende einer Saison. Gleichzeitig sagte der Fußballlehrer, ohne dabei übertriebenen Optimismus verbreiten zu wollen, "dass nicht wir die Musik bestimmen, sondern weiterhin auch die anderen mitspielen müssen." Wichtig sei zunächst, dass sein Team die anstehende Aufgabe bewältigt und sich vollends auf sein Spiel konzentriert. Und das dürfte nicht einfach werden, denn Erfurt als viertbeste Heimmannschaft wird sich aus der laufenden Saison mit Anstand von seinen Fans verabschieden wollen. "Erfurt wird 110 % geben. Da bin ich mir sicher."
Zur Aufstellung wollte sich Fortunas oberster Übungsleiter (traditionell) nicht weiter äußern. Außer David Krecidlo und Hamza Cakir sind momentan keine Verletzten zu beklagen. "Es spricht nichts dagegen, die Formation vom letzten Spiel beizubehalten", sagte er zunächst, um sogleich einzuschränken "auch wenn es manchmal taktische Gründe haben kann, eine Mannschaft umzustellen." Demnach werden einmal mehr 18 Akteure im Kader stehen - und die restlichen Kicker verteilt auf zwei Kleintransporter nachreisen.
Nach dem Abschlusstraining in Düsseldorf gab es eine weitere Trainingseinheit am Freitagvormittag in der Nähe von Erfurt. "Und dann geht es los. Und da freuen wir uns alle drauf." Dies hatten nicht zuletzt die Trainingseinheiten kurz vor der Sommerpause gezeigt
Und wie wird er, Meier, überhaupt über die Ergebnisse aus Berlin informiert? "Mich interessiert das Spiel in Berlin nicht - wir müssen uns auf unser Spiel konzentrieren; mehr können wir ohnehin nicht beeinflussen. Erst wenn wir da eine Voraussetzung schaffen, dann können wir schauen."
Seine Mannschaft sei es außerdem gewohnt, mit einer gewissen Anspannung umzugehen. "Wir können alles gewinnen und haben nichts zu verlieren."
Unparteiischer in der Partie wird im Übrigen Bundesliga-Schiedsrichter Knut Kircher sein, dem Wolfgang Walz und Thorsten Schiffner assistieren.