Am Donnerstagabend gegen den 1. FC Monheim im Rheinstadion
Anpfiff um 19 Uhr / Samstag geht es für die Fortunen ins Trainingslager
Auf ins Rheinstadion! Was bis vor wenigen Jahren eindeutig dem Besuch eines Spiels der Fortuna zuzuordnen war, sich aber spätestens seit der Sprengung der "Schüssel" im September 2002 erledigt hatte, wird am Donnerstagabend noch einmal eine zumindest nominelle Renaissance erleben. Denn die Fortuna spielt wieder einmal im Rheinstadion - jedoch einige Kilometer südlich und außerhalb von Düsseldorf, nämlich im Monheim. An der dortigen Kapellenstraße empfängt ab 19 Uhr der Bezirksligist 1. FC die Lizenzkicker aus der Landeshauptstadt zum zweiten Testspiel der Vorbereitung auf die Drittliga-Saison 2008/2009.
Angekündigt als der "große Nachbar" freuen sich die Monheimer, die vor über drei Dekaden sogar für eineinhalb Jahre Bürger der Stadt Düsseldorf waren, auf die Fortuna und sehen einem großen Spiel in ihrer Stadt entgegen. Eigens wurde die Mannschaft zusammengetrommelt, die sich eigentlich noch bis zum 6. Juli in der Sommerpause befindet. Und mit Dejan Lekic steht ein gefährlicher Goalgetter in ihren Reihen, der in der vergangenen Saison sogar die begehrte NRZ-Torjägerkanone erhielt - vor dem Kapitän der Reserve der Fortuna, dem 15-fachen Torschützen Ben Abelski.
Beim Testspiel unter Nachbarn werden die Rot-Weißen allerdings etwas mehr Spielwitz und Spritzigkeit an den Tag legen müssen, als bei der Test-Premiere am vergangenen Wochenende in Willich. Da war Fortunas oberster Übungsleiter, trotz eines klaren 7:0-Sieges, zumindest über den Verlauf der ersten Halbzeit spürbar verärgert.
Dennoch ist Norbert Meier mit dem bisherigen Vorbereitungsverlauf insgesamt recht zufrieden. Aufgrund der relativ knapp bemessenen Zeit, die bis zum Saisonbeginn (am So., 27. Juli um 14 Uhr in der LTU arena gegen den SC Paderborn) verbleibt, müsse man natürlich ein sehr intensives Programm absolvieren. "Doch die Jungs sind heiß dabei, wissen um die Aufgabe, die auf uns zukommt." Denn die neu gegliederte Liga wird über 38 Spieltage laufen. Ein Pensum, das einer guten Grundlagenvorbereitung bedarf. Dabei sei auch das sehr heiße Wetter kein Problem für seine Schutzbefohlenen gewesen. Sie werden es aber dennoch erfreut zur Kenntnis nehmen, dass in den kommenden Tagen die hochsommerlichen Temperaturen wieder deutlich sinken werden. Fazit Meiers: "Wir sind momentan voll im Soll."
Zu monieren bleiben zwei Ausfälle in der recht jungen Phase der Saison: Der von Bekim Kastratis, der nach einer Zehoperation drei bis fünf Wochen ausfällt, und dann auch noch Sebastian Heidinger, der sich einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen hat. "Wir müssen den Jungs Mut machen, denn ein Ausfall zum jetzigen Zeitpunkt wirft einen natürlich ziemlich zurück." Für Bekim Kastrati ist es besonders bitter, denn er hat schon eine Weile mit Verletzungen zu kämpfen und daher in den letzten Jahren nur selten eine Vorbereitung konstant zu Ende absolvieren können.
Nach dem Test gegen den 1. FC Monheim wird die Fortuna am Freitag noch ein Training absolvieren, bevor es anschließend zur medizinischen Untersuchung kommt. Am Samstag geht es dann in Richtung Südeifel, wo das Team in der Sportschule Bitburg für acht Tage ein Trainingslager bezieht - zum inzwischen dritten Mal. Norbert Meier: "Ich kenne die Anlage sehr gut, sie ist herrlich gelegen und ich habe dort gute Erfahrungen gemacht. Ich denke, dass dies der ideale Ort für den Zweck unseres Aufenthaltes ist."
Die Weiterverpflichtung von Olivier de Cock gestaltet sich unterdessen weiterhin schwierig, wie Manager Wolf Werner zu bestätigen weiß. Daher ist die Fortuna auch weiterhin auf der Suche nach einem Ersatz für den Belgier, der vom FC Brügge ausgeliehen war und für den der Tabellenfünfte in der Abschlusstabelle der Jupiler League eine Ablösesumme haben möchte. Clement Halet vom 1. FC Saarbrücken könnte ein ernsthafter Ersatz-Kandidat sein, wobei Werner noch mit Vorstand und Aufsichtsrat klären möchte, ob und wie viele Verpflichtungen über einen Verteidiger hinaus noch möglich sein könnten.
Umgekehrt steht wohl Mittelfeldspieler Marek Klimczok zur Disposition. Hier liege, so Wolf Werner, bereits ein Angebot aus dem Ausland vor- zu Konditionen, die im Prinzip denen von de Cock gleichen, aber mit umgekehrten Vorzeichen.