06.05.2015 | 1. Mannschaft

Gegner im Blick

Ex-Fortune Quaner soll den VfR Aalen vor dem Abstieg retten

Vereinsrekord aufgestellt, kompakt in der Abwehr, in der Rückrunde gerade mal vier Spiele verloren und trotzdem im Abstiegskampf. Die Fakten und die Form sprechen eigentlich für die Elf von Trainer Stefan Ruthenbeck und den Klassenerhalt. Doch die Aalener trennten sich zu häufig von ihren Gegnern mit einem Unentschieden. Hinzu kommt ein bitterer Punktabzug. Hoffnung macht jetzt ein Ex-Düsseldorfer, der heiß läuft.

Trainer und Umfeld
In der letzten Spielzeit hatte der VfR Aalen nichts mit dem Abstieg zu tun. Rechtzeitig gelang es den Aalenern ein großes Punktepolster zwischen sich und die Abstiegszone zu bringen. Platz 11 am Ende der Saison war nicht zuletzt Stefan Ruthenbeck zu verdanken, dem es in seiner Premierensaison gelang, die VfR-Defensive zu stabilisieren. Die Aalener kassierten satte neun Gegentreffer weniger als Aufsteiger Paderborn. In dieser Saison ist ebenfalls auf die Hintermannschaft Verlass, im Abstiegskampf steckt die Ruthenbeck-Elf trotzdem. Schuld sind zu viele Remis und der Zwei-Punkte-Abzug aufgrund von Verstößen gegen die Lizenzauflagen. Ruthenbeck ist gebürtiger Kölner und war zuvor Trainer der Aalener Reserve. 2012 begann er bei den Baden-Württembergern als Nachwuchskoordinator. Vorher stand er bei diversen unterklassigen Vereinen an der Seitenlinie und verdiente 17 Jahre lang seine Brötchen als Chemikant in einer Chemie-Fabrik.

Zu- und Abgänge
Fünf Neuzugänge begrüßten die Aalener zur Winterpause in ihren Reihen. Von Ligakonkurrent Eintracht Braunschweig lieh sich der VfR Stürmer Orhan Ademi und Mittelfeldspieler Gianluca Korte. Während Korte zuletzt nicht mehr im Kader stand, kommt Ademi auf bisher acht Einsätze und einen Treffer. Für die Defensive schlugen die Verantwortlichen gleich drei Mal zu. Markus Steinhöfer kam vom TSV 1860 München und kann auch in der Offensive eingesetzt werden, Lucao wurde von Atletico Paranense verpflichtet und Robert Schick vom Halleschen FC. Nur Steinhöfer hat einen Stammplatz sicher. Lucao und Schick können noch keine Einsatzminuten vorweisen.

Die Mannschaft
Ruthenbeck lässt seine Mannen in einem 4-2-3-1 agieren. Seit dem 12. Spieltag hütet Daniel Bernhardt das Tor, der Jasmin Fejzic ablöste. Davor spielen Ex-Fortune Oliver Barth und Kapitän Leandro Grech in der Innenverteidigung. Links außen kommt meist Arne Feick zum Einsatz, rechts wirbelt Phil Ofosu-Ayeh. Jürgen Gjasula und Andreas Hofmann sind im defensiven Mittelfeld gesetzt. Die offensive Dreierreihe bilden Dominick Drexler, Andreas Ludwig und Markus Steinhöfer. Vorne sorgt ein Ex-Düsseldorfer für Furore. Collin Quaner ist der gefährlichste Akteur des heutigen Gastes und konnte sich bisher sechs Mal in die Torschützenliste eintragen. Fünf Treffer gelangen ihm dabei in den letzten acht Spielen.

Bekannte Gesichter
Routinier Oliver Barth absolvierte zwischen 2005 und 2007 insgesamt 44 Spiele für die Fortuna. Auch Collin Quaner war schon für die Fortuna aktiv. Der gebürtige Düsseldorfer durchlief alle Jugendmannschaften bei den Rot-Weißen. In der Saison 2009/10 wurde er in der U-19-Bundesliga-Mannschaft eingesetzt. Am 22. Mai 2010 debütierte er in der U23 beim Regionalligaspiel gegen die zweite Mannschaft von Bayer 04 Leverkusen. Über die Umwege Bielefeld, Ingolstadt und Rostock kam Quaner nach Aalen. Joel Pohjanpalo schnürte erst letzte Saison noch gemeinsam mit Oliver Barth seine Stiefel für den VfR Aalen. In 22 Spielen netzte Pohjanpalo fünf Mal.

Die Form
Jüngst stellten die Aalener einen neuen Vereinsrekord auf und blieben sieben Spiele in Folge ungeschlagen. Die Serie riss am letzten Spieltag beim 2:4 gegen den VfL Bochum. Insgesamt verloren die Baden-Württemberger damit nur eins der letzten acht Spiele und trotzdem stehen sie auf dem letzten Platz. Grund dafür sind die vielen Unentschieden (12). Auch deshalb sind die zwei Punkte Abzug aufgrund der Verstöße gegen die Lizenzauflagen ein Dorn im Auge der Schwarz-Weißen.

Vergangenheit
Das erste Aufeinandertreffen beider Vereine konnte die Fortuna am 30. August 1986 erfolgreich für sich gestalten. In der ersten Runde des DFB-Pokals gewann man durch Tore von Josef Weikl und Michael Preetz mit 2:0. In der zweiten Liga gewann Aalen bisher zwei Spiele gegen die Fortuna. Ein Sieg war davon der 2:0-Hinspielerfolg der Aalener. Ex-Fortune Quaner und Nejmeddin Daghfous trafen vor 7.300 Zuschauern in der Scholz-Arena.

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