28.05.2015 | 1. Mannschaft

Die schönsten Lumpi-Momente, Teil 3

Ballermann und Tanzeinlage auf St. Pauli

Gastspiele der Fortuna am Hamburger Millerntor endeten in den vergangenen Jahrzehnten häufig mit dem Fazit: Außer Spesen nix gewesen. In 15 Versuchen gab es bis dahin lediglich in der Bundesliga-Saison 1990/91 einen Auswärtssieg (3:2). Am 17. Oktober 2011 kam der zweite Erfolg hinzu. In einem Top-Spiel am Montagabend, das diese Bezeichnung absolut verdient hatte, gewannen die Rot-Weißen mit 3:1. Lumpi schnürte dabei einen Doppelpack der Extraklasse.

Schon die Tabellenkonstellation versprach vor dem Duell beider Klubs eine spannende Begegnung. Dementsprechend war das Millerntor-Stadion mit fast 25.000 Zuschauern ausverkauft – darunter gut 2.000 Düsseldorfer. Punktgleich lagen die 95er und die „Kiezkicker“ nach dem 10. Spieltag mit je 22 Zählern auf dem dritten und vierten Platz nur hauchdünn hinter dem Spitzenduo aus Fürth und Frankfurt. Ohnehin hatten die Flingeraner zum damaligen Zeitpunkt noch kein Saisonspiel verloren und waren saisonübergreifend sogar in 18 Pflichtspielen in Folge ungeschlagen geblieben!

St. Pauli legt vor
Nach einer Viertelstunde drohte diese Erfolgsserie abzureißen, als Angreifer Max Kruse die Hanseaten in Führung brachte. Danach neutralisierten sich beide Teams, wobei sich die Gastgeber zunehmend in die eigene Hälfte zurückzogen. Die Folge: Torchancen waren Mangelware. Nach 45 Minuten waren die meisten Spieler und Fans gedanklich schon in der Kabine. Doch zwei Akteure wollten noch keinen Pausentee. Schiedsrichter Günter Perl gab einen Zuschlag von einer Minute und Lumpi wollte nicht mit einem Rückstand in die Halbzeitpause. Also machte er sich in der Nachspielzeit an der Mittellinie nach einem Zuspiel von Johannes van den Bergh auf den Weg durchs Mittelfeld. Über die linke Seite zog er unnachahmlich an drei Hamburgern vorbei und durch sie hindurch, um mit letzter Kraft aus fast 25 Metern den Ball wie an der Schnur gezogen traumhaft schön in den linken oberen Torwinkel zu ballern – 1:1!

Erst der Pfosten, dann der Tunnel
In der 56. Minute überschlugen sich die Ereignisse. Nach einem Gewühl im Düsseldorfer Strafraum traf Sebastian Schachten für die Hausherren den Außenpfosten. Im direkten Gegenzug schickte Sascha Rösler Lambertz auf die Reise, der Pauli-Schlussmann Philipp Tschauner das Leder durch die Hosenträger jagte. Der Doppelpack war perfekt und die Fortuna lag mit 2:1 in Führung. Einmal mehr war Lumpi als Kapitän vorangegangen und hatte das Ruder für seine Mannschaft herumgerissen. Fernsehkommentator Frank Buschmann ernannte ihn danach zum „spiritus rector“ (lat.  = „führender, lenkender Geist“). Wie Recht er damit hatte!
In der Folge wurde es dramatisch. Zunächst erzielte Thomas Bröker ein Abseitstor, dann scheiterte Maxi Beister (noch) an Torhüter Tschauner. Dazu flog St. Paulis Markus Thorandt mit Gelb-Rot vom Platz.

Nach dem Ballermann kommt der Tänzer
Nach den zwei gewaltigen Abschlüssen mit dem Vollspann von Lumpi folgte eine Viertelstunde vor Schluss das Tor zum 3:1-Endstand für die Flingeraner, das nicht unerwähnt bleiben darf. Denn Beister erzielte nach einem phantastischen Solo über das halbe Spielfeld, bei dem er drei Hamburger austanzte und zu Statisten degradierte einen Treffer der Extraklasse. Seine anschließende Tanzeinlage auf dem Rasen mit Kugelbauch hatte ebenso Unterhaltungswert. Einer der ersten Gratulanten war selbstverständlich nach einem Vollsprint über den halben Platz Lumpi Lambertz.
In der Schlussphase gab es sogar noch einen Lattentreffer von Beister, einmal trafen die Paulianer noch den Pfosten und ebenso auf der anderen Seite Rösler. Es war ein ganz starker Auftritt der Fortuna um Kapitän Lambertz, der mit dazu beitragen sollte, dass nach der Hinrunde ein neuer Punkterekord in der 2. Liga aufgestellt wurde. Am Saisonende wurde es dann erneut dramatisch an einem magischen Fußball-Abend, aber das ist eine andere Geschichte...
Teil 4 in der Serie der schönsten Lumpi-Momente folgt in Kürze.

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