01.08.2008 | 1. Mannschaft

Es gibt keine leichten Spiele in der 3. Liga

Fortuna vor der Partie bei den Stuttgarter Kickers

Das Team der Fortuna befindet sich seit Freitagmittag in der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart. Nach gut dreistündiger Fahrt mit dem ICE standen die Kicker am Nachmittag auf dem Trainingsplatz, um eine letzte Übungseinheit vor dem ersten Auswärtsspiel dieser Saison zu absolvieren. Am Samstag geht es dann ab 14 Uhr im GAZi-Stadion gegen den SV Kickers. Eine Partie mit richtungweisendem Charakter, denn beide Teams hatten ihre Auftaktspiele verloren.


Die Heimniederlage der Fortunen gegen den SC Paderborn im Premieren-Spiel der neuen eingleisigen 3. Liga überraschte vor allem in ihrer Deutlichkeit. Nicht umsonst sprach auch Fortuna-Chefcoach Norbert Meier unter der Woche von einem Spiel, das aufzeigt, "wie gnadenlos es werden kann, was diese Liga angeht." Niemand habe mit dieser "Klatsche" gerechnet, auch wenn man Paderborn als starken Gegner erwartet habe. Doch letztlich sei das Resultat verdient gewesen. Zu dieser Erkenntnis dürfte Meier nicht nur während der 90 Minuten Spielzeit in der LTU arena gekommen sein, sondern in der anschließenden Analyse der eigenen Videoaufzeichnungen, als auch den umfänglichen Materialien, die bei der erstmaligen Übertragung durch das ZDF zur Verfügung standen. "Wir haben in der ersten Halbzeit gut mitgespielt. Und das 1:0 hat vielleicht eine gewisse Euphorie ausgelöst", sagte Meier, der kritische Sequenzen mit den Spielern noch einmal gemeinsam betrachtete. "Doch man darf eine solche Niederlage nicht den individuellen Fehlern einzelner Spieler zurechnen. Wir gewinnen gemeinsam und wir verlieren gemeinsam." Damit ging er sehr milde darüber hinweg, dass einige seiner Spieler am Sonntag unterhalb ihres Niveaus gespielt haben. Umgekehrt lobte der Coach ausdrücklich das Durchhaltevermögen der rot-weißen Fans, die nicht nur eine beeindruckende Choreographie hingelegt hätten, sondern auch bis zum letzten Moment ihre Mannschaft anfeuerten.


Das Spiel müsse man abhaken und sich schleunigst auf die Partie bei den Stuttgarter Kickers konzentrieren. Hier werden die Kardinaltugenden des Fußballs, wie sie nicht nur Norbert Meier schätzt, gefragt sein: Ein diszipliniertes und geordnetes Spiel, bei dem die Zuordnung stimmt. "Selbst wenn man schnell mit 1:0 in Führung geht, muss man sich ebenso schnell wieder sortieren", fordert Meier in Hinblick auf die Partie im Degerloch, wo ein ehemaliger Fortune Trainer ist: Stefan Minkwitz, inzwischen 40 Lenze jung, neun Jahre aktiv für die Kickers am Ball und seit November 2007 als Coach für die Schwaben tätig, trug in den Jahren von 1994 bis 1996 auch 30-mal das Trikot der Fortuna.


Mit insgesamt 18 Spielern ist die Fortuna am Freitagmorgen in Richtung Süden aufgebrochen - mit dabei: die beiden Youngsters Marcel Gaus und Johannes Walbaum. Sie standen auch am Nachmittag auf dem Platz, als man direkt gegenüber dem seit neuestem "Mercedes-Benz-Arena" heißenden Neckar- bzw. Gottlieb-Daimler-Stadion bzw. WM-Stadion Stuttgart eine Trainingseinheit absolvierte. Die begann einige Minuten später als geplant, da der Platzwart die Fortunen augenscheinlich vergessen hatte und erst nach einigen Telefonaten die Pforten zu den Rasenplätzen geöffnet wurden.


Nicht zurückgreifen kann Norbert Meier am Samstagnachmittag auf Bekim Kastrati und Sebastian Heidinger. Während Kastrati darauf hofft, in der kommenden Woche zur Mannschaft zurückkehren zu können, musste Heidinger unter der Woche sein Training abbrechen - als er nach seinem Muskelfaserriss im Oberschenkel gerade einmal einen Tag dabei war. Die Diagnose: Wahrscheinlich plagt den gebürtigen Franken das Narbengewebe, doch man wird dennoch die nächsten Tage, in denen er sich neuerlichen Reha-Maßnahmen unterzieht, abwarten müssen. Ebenfalls nicht mit in den Südwesten gefahren sind Christian Erwig und Henri Heeren.


"Beide Mannschaften werden versuchen, zu gewinnen", prophezeit Norbert Meier, der damit auch auf den Umstand ansprach, dass beide Clubs ihr jeweils erstes Spiel am vergangenen Wochenende verloren hatten.


Bleibt die Frage, welches Team Norbert Meier am Samstag tatsächlich ins Rennen schickt. Bis zum Freitagabend hatte er jedenfalls keinen konkreten Hinweis darauf geben wollen, wer beispielsweise die Rolle des rechten Verteidigers einnehmen soll, die seit dem Weggang von Olivier de Cock vakant ist. Nicht umsonst hatten die Fortunen in der Vorbereitung mit Fabian Liesenfeld, Clement Halet und Nils Fischer gleich drei Akteure für diese Position getestet.


So fokussierten sich die Spekulationen auch auf Oliver Hampel, der - so gab Meier zu - "diese Aufgabe auch schon einmal gut gelöst hat." Dass er von den Qualitäten des ehemaligen Hamburgers überzeugt ist, steht außer Frage, wenn er Hampel beschreibt als "einen Spieler für viele Positionen, ohne ein absoluter Spezialist zu sein. Er ist dabei ein richtiger Profi, der in den Überlegungen der Trainer immer eine Rolle spielt, auch weil er immer vorneweg, mit enormem Trainingseifer und der entsprechenden Leistungsbereitschaft dabei ist."


Im Vorfeld wurden die Stuttgarter Kickers von Fortuna zweimal beobachtet - einmal gegen Ulm 46 als auch Burghausen. Den Gastgebern ist fundierter Respekt daher sicher. "Hier handelt es sich um eine Mannschaft mit erfahrenen Spielern", wusste Meier, der dabei Angelo Vaccaro oder Bashiru Gambo hervorhob als "Spieler, die ihr Geschäft verstehen."


Es bleibt also auch in der neuen und eingleisigen 3. Liga wie in den Vorjahren: Es gibt keine leichten Gegner und die Kickers werden mit Gewissheit ein unangenehmer Gegner. Aber das hat Fortuna ohnehin nur sehr, sehr selten erleben dürfen.

 

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