"Wir haben keine Stürmerkrise"
Pressegespräch mit Trainer Norbert Meier vor dem Spiel gegen Jahn Regensburg
Am morgigen Samstag (14.00 Uhr, LTU arena) empfängt Fortuna den SSV Jahn Regensburg. Beim Pressegespräch am heutigen Freitag sprach Trainer Norbert Meier von einer "schwierigen Aufgabe", die seine Spieler morgen erwarte. Der Gegner aus Regensburg sei "besonders bei Standards sehr gefährlich". Ob die Rot-Weißen wieder auf Torjäger Axel Lawarée zurückgreifen können, konnte Meier noch nicht bestätigen. Die Chancen stünden jedoch gut, dass er zumindest im Kader ist. Offen ist ebenso die Frage, wer den gesperrten Fabian Hergesell auf der linken Abwehrseite ersetzen wird. "Wir haben auf dieser Position einige Möglichkeiten", so Meier.
Es gibt Licht am Ende des Tunnels. Axel Lawarée und Andreas Lambertz trainieren seit dieser Woche wieder mit der Mannschaft. Darauf, ob der Fitnesszustand für einen Einsatz gegen den Gast aus Bayern reicht, mochte sich die sportliche Leitung auch heute nicht endgültig festlegen. "Wir wollen bei keinem Spieler eine mögliche Folgeverletzung riskieren", dämpfte Norbert Meier allzu große Erwartungen, wonach womöglich sowohl Lawarée als auch Lambertz in der Startelf stehen könnten. Dem Unterton von Fortunas oberstem Übungsleiter war jedoch zu entnehmen, dass die Chancen des Belgiers Lawarée, zumindest im 18er-Kader zu stehen, größer sind als bei Kapitän Lambertz. "Bei Lumpi haben die neuesten Untersuchungen gezeigt, dass alles bestens verheilt ist", so Meier, "aber er muss diese Verletzung auch im Kopf verarbeiten."
Gute Chancen auf eine Premiere vor heimischer Kulisse hat hingegen Neuzugang Ranisav Jovanovic. Der Stürmer, der kurz vor Ende der Transferperiode aus Mainz an den Flinger Broich gewechselt ist, ist laut Meier ein "mitspielender Stürmer, der trotz seiner Größe über eine gute Technik verfügt. Ich habe keine Bedenken, ihn ins kalte Wasser zu werfen." Für den gesperrten Hergesell, der im Spiel in Sandhausen die Gelb-Rote Karte sah, habe Meier schon Alternativen im Kopf. Hierbei kämen sowohl Oliver Hampel als auch Neuzugang Bruno Custos in Frage, die beide auf dieser Position spielen können.
Auf die Kritik, Fortuna habe eine Stürmerkrise, reagierte Fortunas Chefcoach indes gelassen. "Es gibt nicht nur schwarz und weiß. Wir uns gute Chancen herausgearbeitet in den Spielen zuvor, aber muss auch berücksichtigen, dass unser treffsicherster Stürmer zuletzt gefehlt hat. Es gibt immer Phasen, in denen ein Angreifer mal nicht trifft." Meier nutzte als aktuellen Vergleich das Länderspiel der Nationalmannschaft am vergangenen Mittwoch gegen Finnland: "Miroslav Klose ist doch das beste Beispiel. Was wurde ihm nicht alles vorgeworfen! Und dann schießt er drei Tore und war der Mann des Spiels."
Mit hörbarem Respekt charakterisierte Norbert Meier den SSV Jahn Regensburg, den er nach eigenen Angaben noch aus früheren Stationen seiner Laufbahn kennt. "Sie haben ein sehr kampfstarkes Team, das besonders bei Standards gefährlich sein kann. Denn sie verfügen über eine Menge hoch gewachsener Spieler." Dass Fortuna hier im Nachteil sei, weil sie schon in Sandhausen durch zwei Standardsituationen verloren habe, sehe er nicht. "Wichtig ist, dass die Zuteilung stimmt. Außerdem gehen jedem Standard Fehler voraus. Daran muss man arbeiten, dass solche Situationen gar nicht erst entstehen."
Man darf also gespannt sein - sowohl auf die Aufstellung, die taktische Ausrichtung und ob die Fortunen am Samstagnachmittag ab etwa 15.45 Uhr jubeln und den ersten Heimsieg der Saison feiern dürfen.
Nach dem Nachmittagstraining bezog die Mannschaft gemeinsames Quartier im Hotel. Nicht dabei sind die Verletzten Henri Heeren, Bekim Kastrati und Robert Palikuca, sowie Fabian Hergesell, der bekanntlich nach seiner Gelb-Roten Karte gesperrt ist.
In dem am Freitagabend 19-köpfigen Tross sind u.a. auch Andreas Altenbeck, Ranisav Jovanovic, Andreas Lambertz und Axel Lawarée. Norbert Meier wird am Samstagvormittag entscheiden, wenn der vier er letztlich für den Kader berücksichtigen wird.