„Es gibt für keinen Spieler einen Freibrief“
Friedhelm Funkel offiziell als neuer Cheftrainer vorgestellt
Am Montagnachmittag hat die Fortuna bekanntgegeben, dass Friedhelm Funkel die Mannschaft als neuer Cheftrainer übernehmen wird, knapp 24 Stunden später wurde er von Vorstandsmitglied Paul Jäger und Sportdirektor Rachid Azzouzi offiziell vorgestellt. Nachdem er eine erste Ansprache vor der Mannschaft gehalten hatte, stand er den zahlreich anwesenden Journalisten Rede und Antwort. Und tat dies in einem energischen und kämpferischen Ton.
„Seitdem ich bei Fortuna Düsseldorf arbeite, kenne ich Friedhelm Funkel“, erklärte Jäger. „Es ist schön, dass wir jetzt nach über einem Vierteljahrhundert das Vergnügen haben, zusammenzuarbeiten. Deshalb freue ich mich sehr auf die Zukunft.“ Ohne die Vergangenheit aus den Augen zu verlieren: „Beim Blick auf die Ergebnisse der Konkurrenz in den letzten Wochen und beim Blick auf die Tabelle kann man durchaus nervös werden. Wenn die Mannschaft in Sandhausen in der zweiten Halbzeit nicht derart aufgetreten wäre, hätten wir weiter an Marco Kurz festgehalten. So haben wir nicht mehr daran geglaubt, dass wir mit dem Trainer Marco Kurz noch die Klasse halten.“
Auch Sportdirektor Rachid Azzouzi bedauert diese Entscheidung, hält sie aber für alternativlos: „Die Ergebnisse sind ausgeblieben, die Konkurrenten haben hingegen immer weiter aufgeholt. Sicherlich hatten wir im Januar die Hoffnung, mit Marco Kurz den Turnaround zu schaffen, das ist jedoch leider nicht geschehen, sodass wir nun einen neuen Impuls setzen mussten. Ich bin davon überzeugt, dass Friedhelm Funkel mit seiner Erfahrung für neuen Schwung sorgen wird.“
Die wichtigsten Aussagen von Friedhelm Funkel zusammengefasst – der neue Cheftrainer über…
…seinen Kontakt zu Fortuna Düsseldorf: „Wie Paul Jäger bereits sagte, kennen wir uns schon sehr lange. Wir waren regelmäßig in Kontakt, auch wenn ich bisher noch nie für den Verein gearbeitet habe. Ich habe auch immer wieder die Nähe zu meinem Heimatort Neuss genutzt, um hier Spiele zu besuchen. Deshalb freue ich mich sehr, dass ich nun auch für diesen Club arbeiten darf.“
…die aktuelle Situation: „Die Aufgabe ist nicht einfach, aber machbar. Dafür müssen wir natürlich anders auftreten als in der zweiten Halbzeit in Sandhausen. Aber ich bin sehr guter Dinge, dass wir schon am Samstag eine andere Fortuna-Mannschaft sehen werden.“
…seine erste Ansprache zur Mannschaft: „Ich habe den Spielern gesagt, dass wir schnell zu einer Einheit werden und uns kompakt präsentieren müssen. Ich möchte keine beleidigten Gesichter sehen, wenn jemand mal nicht in der Startformation steht. Und ich habe ihnen gesagt, dass ich davon überzeugt bin, dass wir die Klasse halten.“
…die ersten Trainingseinheiten: „Ich erwarte schon im Training Leidenschaft und Zweikampfhärte. Denn nur was man sich in den Einheiten erarbeitet, kann man auch im Spiel umsetzen. Und diese Tugenden sind wichtig, um vom Platz aus für Stimmung auf den Rängen zu sorgen.“
…seine Spielbeobachtungen: „Ich habe viele Partien der Fortuna im Fernsehen geschaut. Mir ist aufgefallen, dass nach Fehlern oder Gegentoren die Köpfe heruntergegangen sind. Das darf nicht sein. Jeder darf Fehler machen – ich erwarte aber, dass die Jungs diese wiedergutmachen.“
…die Routiniers im Team: „Wir haben viele erfahrene Spieler im Kader, die vorangehen müssen. Mir ist egal, ob sie zuletzt gespielt haben oder nicht. Es gibt ohnehin für keinen Spieler einen Freibrief.“
…seinen Co-Trainer Peter Hermann: „Es war für mich enorm wichtig, dass Peter weitermacht. Wir kennen uns schon so lange. Früher haben wir uns in den Duellen zwischen Bayer Uerdingen und Bayer Leverkusen richtig auf die Hölzer gegeben. Nach den Spielen haben wir uns immer freundlich die Hand gegeben. Danach sind wir uns als Trainer immer wieder begegnet, auch bei Spielbeobachtungen. Er ist für mich kein Co-Trainer, er ist Trainer und enorm wichtig für mich. Er kennt die Mannschaft sehr gut und sein Wort wird für mich großes Gewicht haben.“
…seinen Vertrag bis zum Saisonende: „Was danach ist, darüber mache ich mir gar keine Gedanken. Für mich zählen aktuell ausschließlich die nächsten neun Wochen und die acht Spiele in dieser Zeit. Es geht für mich nur darum, den großen Traditionsverein Fortuna Düsseldorf in der 2. Bundesliga zu halten. Alles andere wird sich zeigen.“