20.01.2009 | 1. Mannschaft

Die Teilnehmer beim Stadtwerke Düsseldorf Wintercup: MSV Duisburg

Im Gespräch mit Peter Neururer

Der MSV Duisburg kann auf eine lange Geschichte im deutschen Profifußball zurückschauen. Dabei hat der Verein aus der Ruhrmetropole fast alle Höhen und Tiefen erlebt. Vom Einzug ins UEFA-Cup-Halbfinale 1979 bis zum Abstieg in die Oberliga Nordrhein (damals die 3. Liga) im Jahr 1986 - und dennoch: Der MSV Duisburg hat in den vergangenen Jahren eine besondere Entwicklung genommen. Der sportliche Abstieg in die 2. Bundesliga vergangenen Sommer traf Fans und Verantwortliche zwar hart, doch mit dem neuen Trainer Peter Neururer, der modernen und schönen MSV-Arena und einem hungrigen Kader wollen die "Zebras" in der Rückrunde wieder angreifen. Am Samstag geben sie ihre Visitenkarte beim "Stadtwerke Düsseldorf Wintercup" in der LTU arena ab.

Am 17.November hatte der deutsche Fußball eine seiner schillerndsten Figuren zurück: Peter Neururer löste als Cheftrainer den knapp eine Woche zuvor entlassenen Rudi Bommer beim MSV ab. Der als akribischer Arbeiter geltende Übungsleiter kehrte nach mehr als zwei Jahren auf die Fußballbühne zurück, als sei er nie weg gewesen. "Der Club und ich gehören ins Oberhaus", diktierte Neururer den Journalisten bei seiner Vorstellung in die Notizblöcke. Das Debut des 54-jährigen Neururers auf der Trainerbank des MSV endete zwar mit einem enttäuschenden 0:0 im Heimspiel gegen den FSV Frankfurt, doch immerhin sind die "Zebras" seit Neururers Amtsübernahme in der Liga ungeschlagen. Der 10. Tabellenplatz bei acht Punkten Rückstand auf den Aufstiegsplatz passt nicht zum Anspruch des Vereins aus dem westlichen Ruhrgebiet - denn Präsident Walter Hellmich hat in den vergangenen Jahren viel Geld investiert. Das Ergebnis ist unter anderem die MSV-Arena - ein schmuckes Stadion mit knapp 30.000 überdachten Plätzen. Die Mitgliederzahl konnte auf über 3000 gesteigert werden: Eine beachtliche Zahl angesichts der scheinbar übermächtigen Konkurrenz im Ruhrgebiet mit den beiden Bundesligisten Borussia Dortmund und Schalke 04. Für die Duisburger wird der Start in die Rückrunde entscheidend sein. Kommt der MSV dabei gut aus den Startlöchern, kann die Rückkehr ins Oberhaus durchaus gelingen. Die Ergebnisse des Trainingslagers - der MSV gastierte wie Fortuna Düsseldorf eine Woche im türkischen Belek - können sich sehen lassen: Gegen den 1.FC Köln, der auch beim "Stadtwerke Düsseldorf Wintercup" teilnehmen wird, gab es eine knappe 0:1-Niederlage, gegen den türkischen Erstligisten erkämpften die "Zebras" in Unterzahl ein 2:2-Unentschieden.

Personell kann Peter Neururer dabei auf einen starken Kader zurückgreifen. Mit Björn Schlicke, Markus Brzenska, Tiago, Tobias Willi, Christian Tiffert oder Ivica Grlic stehen viele erfahrene Spieler im Kader der "Zebras". Zudem konnte mit Bernd Korzynietz vom VfL Wolfsburg ein weiterer Abwehrspieler verpflichtet werden, der auf 169 Bundesligaspiele Erfahrung zurückblicken kann.

Fortuna sprach mit Duisburgs Trainer Peter Neururer über die ersten Wochen seiner Amtszeit, das jüngst beendete Trainingslager und die Chancen des MSV in der laufenden Saison.

 

Herr Neururer, Sie sind nun seit knapp neun Wochen Trainer des MSV Duisburg, waren gerade - wie unsere Fortuna - im Trainingslager in der Türkei. Welches Fazit ziehen Sie nach diesen ersten Wochen?

Neururer: Wir hatten in der Türkei optimale Bedingungen. Hotel, Trainingsplätze, Essen - alles war top, so dass kein Spieler beim Saisonstart ein Alibi haben kann.

 

Der MSV rangiert zurzeit mit 22 Punkten im Mittelfeld der 2. Bundesliga, auf einen Aufstiegsplatz beträgt der Rückstand acht Punkte. Greift der MSV in der Rückrunde noch einmal an?

Neururer: Das muss natürlich unser Ziel sein. Jetzt aktuell vom Aufstieg zu sprechen wäre etwas vermessen. Für uns gilt es gut aus den Startlöchern zu kommen, um den Abstand nach oben zu verringern und letztendlich anzugreifen. Wenn wir am Ende zumindest den Relegationsplatz erreichen sollten, wäre das sensationell.

 

In Duisburg hat sich in den vergangenen Jahren viel getan: Ein schönes neues Stadion und stetig steigende Mitgliederzahlen trotz der großen Konkurrenz im Ruhrpott. Welchen besonderen Reiz haben die "Zebras" für Sie?

Neururer: Ich habe vom ersten Tag meiner Tätigkeit in Duisburg gesagt, dass der MSV in die Bundesliga gehört. Der MSV hat nicht nur eine erstklassige Arena, sondern auch ein erstklassiges Trainingszentrum und Fans, die absolut begeisterungsfähig sind. Unsere Aufgabe ist es jetzt, diese Begeisterungsfähigkeit mit guten Leistungen wieder zu wecken und die verkorkste Hinrunde auszumerzen.


Sie haben in Ihrer Karriere schon viel erlebt. Ein besonderer Umstand ist, dass Sie schon in allen vier Vereinen, die beim "Stadtwerke Düsseldorf Wintercup" teilnehmen, auf der Trainerbank gesessen haben ...

Neururer: Das stimmt, allerdings liegen meine Engagements bei den drei Vereinen schon relativ lange zurück. Ich kann sagen, es waren überall lehrreiche Erfahrungen mit unterschiedlichen, teilweise abenteuerlichen Ereignissen.


Beim "Stadtwerke Düsseldorf Wintercup" starten neben Ihrem Team zwei Bundesligisten und Gastgeber und Titelverteidiger Fortuna Düsseldorf. Welchen sportlichen Wert hat dieses Turnier unmittelbar vor Beginn der Rückrunde?

Neururer: Das Turnier ist unsere Generalprobe vor dem Rückrundenauftakt in Rostock. Wir spielen gegen einen starken Drittligisten und auf jeden Fall gegen einen Erstligisten. Alle Spieler werden noch mal die Chance bekommen, sich zu präsentieren.

 

Mit Peter Neururer sprach Mike Lukanz für Fortuna.

Fotos: MSV Duisburg

bundesliga.de

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