"...das ist eine sensationelle Bilanz"
Die Stimmen zum 2:2 gegen den 1.FC Heidenheim
Die Spieler brauchten einen kleinen Augenblick, ehe sie sich von der wilden Schlussphase emotional erholt hatten. In der 90. Minute erzielte die Fortuna durch Benito Raman den vermeintlichen Siegtreffer, aber in der fünften Minute der Nachspielzeit zeigte Lasse Koslowski auf den Punkt und Marc Schnatterer markierte aus elf Metern noch den Ausgleich. Dazwischen lagen Wortgefechte, Rudelbildungen und eine Gelb-Rote Karte gegen Kaan Ayhan. Das sagten die Protagonisten zum emotionalen Heimspiel gegen den FCH.
Friedhelm Funkel, Cheftrainer: „Wir haben, vor allem in der Schlussphase, ein sehr intensives Spiel gesehen. Wir haben uns in der ersten Halbzeit sehr schwer getan und kaum spielerische Möglichkeiten gefunden. Heidenheim hat es da sehr gut gemacht. Wir wussten aber, dass uns ein zähes Spiel erwarten würde und wir ruhig bleiben müssen. Wir können nicht in jedem Spiel ein Feuerwerk abfackeln. Nachdem wir in Führung gegangen waren, dachte ich, dass wir das über die Runden bringen können. Heidenheim ist aber gut zurückgekommen. Am Ende ist es für beide Mannschaften ein verdienter Punkt. Wir können nicht jedes Spiel gewinnen. Wir haben nach 13 Spielen erst eine Niederlage, das ist eine sensationelle Bilanz. Wir wollen auch in den verbleibenden fünf Spielen vor der Winterpause punkten.“
Frank Schmidt, Cheftrainer 1.FC Heidenheim: „Es war ein sehr interessantes Spiel. Wir haben in den ersten 30 Minuten ein gutes Pressing gespielt und den Spielaufbau der Düsseldorfer nicht zugelassen. Wir hatten auch guten Ballbesitz, allerdings ohne große Chancen. Dann kam die Fortuna stärker auf und hat mehr Druck aufgebaut, wir haben es aber auch gut verteidigt. Nach der Pause haben wir zwei unglaublich gute Chancen, die wir einmal in einer Vier-gegen-zwei- und einmal in einer Drei-gegen-zwei-Situation nicht nutzen. Danach war es ähnlich wie in der ersten Halbzeit und die Fortuna kam mehr auf. Es war bitter für uns, dass wir in Rückstand geraten. Wir sind allerdings schnell zurückgekommen. Danach wurde es turbulent. Erst müssen wir einen Elfmeter bekommen, dann kassieren wir im Gegenzug das 1:2. Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft, dass wir in diesem Hexenkessel direkt wieder nach vorne spielen. So sind wir noch zum 2:2 gekommen. Wichtig ist, dass man sich nach einem solch emotionalen Spiel die Hand gibt. Das Unentschieden geht aus meiner Sicht absolut in Ordnung.“
Rouwen Hennings: „Defensiv standen die Heidenheimer extrem kompakt und wir haben uns vor allem in der ersten Halbzeit extrem schwer getan, zu Möglichkeiten zu kommen. Da mussten wir die Ruhe behalten und auch mal hinten herumspielen. Nach dem Wechsel ist es uns gelungen, mehr Offensivdrang zu entwickeln und sind durch eine schöne Kombination in Führung gegangen. Das war der Dosenöffner für das Spiel und es ging in der Schlussphase hin und her.“
Niko Gießelmann: „Es kommt ein langer Ball auf den zweiten Pfosten, ich bekomme einen leichten Stoß von hinten, verliere das Kopfballduell, der Ball ist frei und ‚Rapha‘ nimmt ihn auf. Das war aus meiner Sicht kein Elfmeter. Heidenheim hat die ganze Zeit sehr gut gepresst und ist uns mit drei Leuten angelaufen. Da war es für uns sehr schwierig, vernünftig hinten herauszuspielen. In der zweiten Hälfte ist es uns besser gelungen, nach vorne zu spielen und haben auch mehr Räume bekommen. Wir gehen sogar zweimal in Führung, aber kassieren noch zwei saudumme Gegentore.“
Benito Raman: „Wenn Du in der letzten Minute das 2:1 schießt, denkst Du natürlich, dass es das Siegtor war. Normalerweise wäre es so gekommen. Ich werde nichts Schlechtes über den Schiedsrichter sagen, aber ich glaube, dass der Elfmeter keiner war. Insgesamt haben wir nicht unser bestes Spiel in dieser Saison gezeigt. Es war ein schwieriges Spiel gegen einen unangenehmen Gegner. Jetzt haben wir frei und werden uns in der Länderspielpause auf das nächste Spiel vorbereiten.“