20.05.2009 | 1. Mannschaft

"Wollen Rückserie in Düsseldorf krönen"

Werder-Trainer Thomas Wolter vor dem Spiel

Viele Jahre gehörten Norbert Meier und Thomas Wolter gemeinsam zum Profi-Kader des SV Werder Bremen. Am Samstag stehen sich die beiden Ex-Kollegen mit ihren Mannschaften ab 13.30 Uhr am letzten Spieltag der 3. Liga in der ausverkauften LTU arena gegenüber. Sowohl für die von Norbert Meier trainierte Fortuna als auch für Wolters Bremer geht es um sehr viel: Mit einem Sieg könnten beide Mannschaften ihr Saisonziel sicher schaffen - die Rot-Weißen würden nach zehn entbehrensreichen Jahren in die 2. Bundesliga zurückkehren, für Werder II wäre ein weiteres Jahr Drittklassigkeit gesichert. Kurios: Selbst ein Remis könnte den beiden befreundeten Trainern reichen, wenn Paderborn bei den Stuttgarter Kickers und Unterhaching gegen Aalen ebenfalls nicht über ein Remis hinaus kämen. Aber darauf wird sich am Samstag niemand verlassen wollen. Vor dem Saisonfinale sprachen wir mit Coach Thomas Wolter.

 

Durch den 2:0-Heimsieg gegen die Stuttgarter Kickers wahrte Werder II die Chance auf den Klassenerhalt. Wie erleichtert waren Sie nach diesem Sieg?
Wolter: "Zunächst war es für uns ein Pflichtsieg. Wir mussten gewinnen, um uns die Chance zu erhalten. Es war ein Geduldsspiel. Dabei bestand immer die Gefahr, dass die Stuttgarter durch eine Standardsituation zum Erfolg kommen. Erst nach dem 2:0 war ich beruhigt. Da wusste ich, dass jetzt nichts mehr anbrennt."

 

Nach der Hinserie war Werder abgeschlagen, hatte nur 13 Punkte auf dem Konto. Nun hat Ihre Mannschaft mit 40 Zählern den Klassenerhalt noch selbst in der Hand. Wie ist die Entwicklung in der Rückrunde zu erklären?
Wolter: "Wenn eine Reserve-Mannschaft neu zusammengestellt wird, muss man als Trainer immer davon ausgehen, dass die Jungs erst in der Rückserie richtig eingespielt sind und die Rückrunde dann besser läuft. Uns war klar, dass wir für den Klassenerhalt die Rückrunde einer Spitzenmannschaft hinlegen müssen. Und diese hervorragende Saisonhälfte wollen wir heute in Düsseldorf krönen."

 

Welchen Anteil haben die drei Winter-Neuzugänge Addy Waku Menga, Fabrice Begeorgi und Jose-Alex Ikeng?
Wolter: "Die Jungs haben dazu beigetragen. Das steht außer Frage. Mit Max Kruse, der lange wegen eines Beinbruches ausgefallen ist, sowie den beiden A-Jugendlichen Felix Schiller und Tobias Kempe, die sich erst spät an den Seniorenbereich gewöhnt haben, waren es eigentlich sechs Neuzugänge, die das Niveau nach dem Winter angehoben haben. Insgesamt ist die Entwicklung der Jungs sehr gut und wenn wir in Düsseldorf den Klassenerhalt schaffen, wäre es die Riesen-Sensation."

 

Max Kruse wird den Verein nach dieser Saison verlassen. Er geht zum Zweitligisten FC St. Pauli. Wie sehr schmerzt der Abgang?
Wolter: "Es tut sehr weh. Ich bin überzeugt, dass Max sich auch bei unseren Profis durchgesetzt hätte. Zumal der Verein ihn an sich binden wollte. Aus meiner Sicht ist es ein Fehler, jetzt schon zu St. Pauli zu gehen. Er hätte erst versuchen sollen, sich bei uns durchzusetzen. Trotzdem hat er einen guten Charakter. Er hängt sich bei uns voll rein, will sich mit dem Klassenerhalt verabschieden."

 

Wie sehen die Planungen für die kommende Saison aus? Welche Leistungsträger werden bleiben, wer kommt neu zu Werder?
Wolter: "Unsere Planungen bleiben gleich, egal in welcher Liga wir starten. Torsten Oehrl wird wohl auch in der nächsten Saison für Werder spielen. Der Verein würde ihn gerne mit einem Profi-Vertrag ausstatten. Aus der Jugend kommen sechs bis acht Akteure neu zu uns. Als externe Neuzugänge haben wir zwei oder drei Spieler ins Auge gefasst."

 

Am Samstag geht es um Auf- und Abstieg. Haben Sie im Vorfeld mit Norbert Meier telefoniert?
Wolter: "Nein, habe ich nicht, auch wenn ich mit Norbert Meier und Wolf Werner, die ich beide noch aus Bremer Zeiten kenne, gut befreundet bin. Wir werden unabhängig vom Ausgang des Spiels anschließend nachher viel zu bereden haben. Aber wir sind Sportler und bereiten uns konzentriert auf unsere Aufgabe vor. Schließlich will jeder die Begegnung gewinnen."

 

Wie sieht es personell bei der Werder-Reserve aus?
Wolter: "Ich muss weiter auf einige Langzeitverletzte verzichten. Mit Dominik Schmidt kommt ein wichtiger Defensivakteur von einer Gelb-Rot-Sperre zurück." (MSPW/tk)


Das sind die Paarungen des 38. Spieltages am 23. Mai:

Fortuna Düsseldorf - SV Werder Bremen II
SpVgg Unterhaching - VfR Aalen
SV Sandhausen - FC Carl Zeiss Jena
SSV Jahn Regensburg - Eintracht Braunschweig
FC Erzgebirge Aue - Dynamo Dresden
Rot-Weiß Erfurt - Wuppertaler SV Borussia
Kickers Emden - 1. FC Union Berlin
FC Bayern München II - Kickers Offenbach
SV Wacker Burghausen - VfB Stuttgart II
Stuttgarter Kickers - SC Paderborn 07 (alle Sa., 13.30 Uhr)

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