„Wir werden ernstgenommen“
TRAINER-SICHT: Friedhelm Funkel vor #H96F95
Das war ein dickes Ausrufezeichen! Der Fortuna ist am Dienstagabend mit dem Sieg über den bis dahin ungeschlagenen Tabellenführer Borussia Dortmund eine große Überraschung gelungen. „Die Mannschaft ist sehr nüchtern damit umgegangen“, betonte Cheftrainer Friedhelm Funkel im Rahmen der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel bei Hannover 96 (Samstag, 15:30 Uhr). „Sie hat sich gefreut, das war auch gerechtfertigt. Aber schon am Mittwochmittag spielte das kaum noch eine Rolle.“ Denn der Fokus liegt voll und ganz auf dem letzten Pflichtspiel dieses Jahres.
„Die 96er haben nicht zuletzt in Freiburg gezeigt, dass sie laufstark und aggressiv sind“, erklärt Funkel. „Ich habe gesehen, dass die Mannschaft lebt. Sie wird alles versuchen, einen guten Jahresabschluss zu feiern. Dagegen werden wir uns mit aller Macht wehren.“ Da könnte es seinem Team zu Gute kommen, dass ein Tag länger Zeit zur Regeneration bleibt. „Das spielt doch heutzutage gar keine Rolle mehr“, winkt der 65-Jährige ab. „Alle Spieler in der Bundesliga sind so fit, dass sie auch kurz vor Weihnachten am Ende einer Englischen Woche noch einmal eine starke läuferische Leistung zeigen können.“
Das erwartet er auch wieder von seiner Mannschaft und kündigt im gleichen Atemzug erneute Veränderungen in der Startformation an. „Ich bin froh, dass ich einen Kader zur Verfügung habe, der mir erlaubt, immer über vier, fünf Wechsel nachzudenken“, sagt Funkel. „Wir haben uns hervorragend an das Bundesliga-Niveau herangekämpft. Auch fußballerisch haben wir inzwischen Dinge drauf, die uns zu Beginn der Saison noch nicht gelungen wären. Wir sind keine Opfer, wir werden ernstgenommen.“
Die Wechsel in der ersten Elf könnten auch immer wieder zur Unzufriedenheit von einzelnen Spielern führen. „Die Jungs nehmen das sehr professionell hin“, erklärt der routinierte Coach. „Das ist ein Verdienst der Mannschaft, die fast alles schon in ihrer eigenen Kabine regelt. Die Führungsstruktur innerhalb unseres Teams ist ein großes Faustpfand.“
An der Leine kommt es auch zum Wiedersehen mit Genki Haraguchi und Ihlas Bebou. Der togolesische Nationalspieler wird allerdings aller Voraussicht nach verletzungsbedingt nicht auflaufen können. „Ich finde es sehr schade, dass er verletzt ist“, betont Funkel, fügt aber dann auch gewohnt ehrlich hinzu: „Mir ist es lieber, wenn ich ihn in zivil am Spielfeldrand begrüßen darf, statt auf dem Feld spielen zu sehen.“