"Schnell zurück auf den Boden der Tatsachen"
MIXED ZONE: Die Stimmen zur Niederlage in Wolfsburg
Enttäuschte Spieler und ein verärgerter Trainer - so kann man die Gemütslage der Fortunen nach dem 2:5 beim VfL Wolfsburg zusammenfassen. Vor allem die fünf Minuten nach dem Wechsel, in denen die Rot-Weißen drei Gegentreffer kassierten, waren in den Analysen der Beteiligten der Knackpunkt der Partie.
Friedhelm Funkel, Cheftrainer: „In der ersten Halbzeit sind beide Mannschaften schlecht reingekommen. Wir sind in Führung gegangen und mussten dann den Ausgleich hinnehmen. Wieder einmal lief eine Entscheidung des Video-Assistenten gegen uns. Meiner Meinung nach hat sich Wout Weghorst durch ein Handspiel einen Vorteil verschafft. So sind wir leider nicht mit einer Führung in die Pause gegangen. Danach haben wir sowas von schlecht verteidigt – desaströs und körperlos. Das war ganz, ganz schlecht und darüber werden wir auch nochmal sprechen. Da habe ich eine gewisse Überheblichkeit gesehen. Das muss uns schnell auf den Boden der Tatsachen zurückholen.“
Bruno Labbadia, Trainer VfL Wolfsburg: „Es war eine richtig gute Leistung, was den Kopf betrifft. Es ist hart, gegen Düsseldorf in Rückstand zu geraten, weil die Fortuna es in den letzten Wochen gut gemacht hat und Friedhelm Funkel sein Team sehr gut und kompakt einstellt. Es war wichtig, dass wir früh zurückgekommen und nicht hektisch geworden sind. In der Halbzeit mussten wir an ein paar Stellschrauben drehen, das ist uns gelungen und wir haben schöne Tore erzielt. Die Endphase war noch einmal wild, da hätte Düsseldorf noch einmal rankommen können. Am Ende ist es schön, dass wir gewonnen haben.“
Kaan Ayhan: „Die Phase nach der Pause mit den drei Gegentreffern hat uns den Stecker gezogen. Wir sind zwar noch zum Anschlusstor gekommen und ich hatte mit einem Kopfball die Chance zum 3:4, aber wir hätten heute auch keinen Punkt verdient gehabt. Wir sind auf der einen Seite mit unseren eigenen Möglichkeiten schlampig umgegangen, haben auf der anderen Seite nicht gut verteidigt. Wenn ich mir die Bilder vom Entstehen des 1:1 noch einmal anschaue, kann ich mit der Erklärung des Schiedsrichters, dass der Arm angelegt war, nicht leben, weil sich Weghorst mit einer Schwungbewegung im Arm einen Vorteil verschafft. Das darf für uns aber keine Entschuldigung für die hohe Niederlage sein. Ich trainiere regelmäßig nach den Einheiten Freistöße. Dass der Ball dann auch im Spiel einmal einschlägt, dazu gehört auch ein bisschen Glück.“
Adam Bodzek: „Wir haben als Mannschaft nicht gut verteidigt – vor allem in den schlechten 15 Minuten zu Beginn der zweiten Hälfte. Da haben wir das Spiel verloren. So hoch das Ergebnis am Ende auch ist, war aus meiner Sicht hier mehr drin. Uns ist vollkommen klar, dass wir noch einige Punkte holen müssen. Dafür dürfen wir aber nicht so Fehler wie heute machen, die sofort bestraft werden.“
Aymen Barkok: „Meiner Meinung nach spiegelt das Ergebnis nicht das Spiel wider. Wir laufen nach der Pause gefühlt in drei Konter und Wolfsburg nutzt diese allesamt aus. Ich gehe jedes Spiel so an, dass ich es gewinne möchte. Da spielt für mich die Tabelle überhaupt keine Rolle. Es ist vollkommen klar, dass wir noch einige Punkte brauchen. Wir müssen in der Länderspielpause hart arbeiten und schon im Derby gegen Gladbach ganz anders auftreten.“