„Wenn der kleine Kelvin gegen den riesigen ‚Rense‘ knallt…“
Mein Tag …mit Physiotherapeut Lucas Trittel
Seit Mittwochnachmittag befindet sich die Fortuna im österreichischen Maria Alm am Hochkönig. Ein Trainingslager fordert allen Beteiligten, ob Teammanager und Betreuer, Ärzten und Physios, Trainern und Spielern, eine Menge ab. In der Rubrik „Mein Tag“ schreiben verschiedene Fortunen Tagebuch und geben ihre Eindrücke und Erlebnisse wieder. Über den fünften Tag im Trainingslager berichtet der neue Physiotherapeut Lucas Trittel.
„Nach dem Frühstück geht unsere Arbeit in der medizinischen Abteilung so richtig los. Unser Chef-Physio Carsten Fiedler, Thomas Gucek, Marcel Verstappen und ich haben dann im wahrsten Sinne des Wortes alle Hände voll zu tun. Die Spieler stehen dann in unseren Behandlungszimmern auf der Matte und bekommen beispielsweise Tapes angelegt oder es werden kurze Mobilisationen durchgeführt. Parallel dazu bereiten wir schon alle Materialien und Getränke vor. Wir mischen dann Proteinshakes und Elektrolytegetränke, damit die Jungs am Platz gut versorgt werden können. Auch die Eisbox und der Behandlungskoffer müssen gecheckt werden, damit wir während des Trainings alles vor Ort haben.
Heute war ich derjenige, der mit zum Platz gefahren ist und sich dort um alles gekümmert hat, was in unseren Aufgabenbereich fällt. Das ist zum einen die angesprochene Getränkeversorgung. Nach Trinkpausen müssen die Flaschen schnell wieder gefüllt werden. Gleichzeitig muss das Training überwacht werden, falls eine medizinische Versorgung vonnöten ist. Bei der heutigen Trainingseinheit gab es einen solchen Fall. Kelvin Ofori und Michael Rensing sind zusammengestoßen. Und wenn der kleine Kelvin gegen einen riesigen ‚Rense‘ knallt, kann das schon mal Folgen haben. Dann haben Doc Ulf Blecker und ich direkt Tests durchgeführt. Als erstes checkt man natürlich, ob ein Verlust des Bewusstseins vorliegt. Also haben wir ganz ruhig mit ihm gesprochen. Dann haben wir die Pupillenreaktion und das Gleichgewicht getestet. Alles war in Ordnung und er konnte weitermachen.
Nach der Rückkehr im Hotel muss dort erstmal wieder alles entsorgt und verarbeitet werden, ehe etwaige Blessuren aus der Trainingseinheit unter die Lupe genommen werden. In diesen Fällen müssen dann sofort Untersuchungen stattfinden und Diagnosen gestellt werden. Dann werden auch umgehend Behandlungen durchgeführt.
Nach dem Mittagessen werden die Spieler von uns dann nach und nach behandelt. Das kann die klassische Pflege sein, aber auch die Behandlung von Wehwehchen. Das ist unsere hauptsächliche Arbeitszeit und geht bei einer Trainingseinheit bis zum Abendessen. Danach kommt noch der eine oder andere Nachzügler. In der Regel gehen unsere Arbeitstage bis kurz vor Mitternacht.“