U19 verliert DFB-Pokal-Krimi im Elfmeterschießen
3:6 n.E. gegen Hannover 96
Was für ein spannender Pokalfight! Fortunas U19 hat ihr Erstrundenspiel im DFB-Pokal gegen Hannover 96 zwar im Elfmeterschießen verloren, kann nach einer großen kämpferischen Leistung aber dennoch stolz auf sich sein. Die mehr als 120 Minuten hatten alles zu bieten: Vier Tore, zwei Elfmeter schon in der regulären Spielzeit, einen Platzverweis und vor allem Spannung pur bis zur letzten Minute.
Fortunas U19-Trainer Sinisa Suker schickte eine offensive Anfangsformation aufs Feld: Mit Mittelstürmer Elmin Heric sowie Burak Yesilay und Niklas Harth auf den Flügeln starteten drei Stürmer. Die Mittelfeldzentrale bildeten Jonas Büchte, Tim Köther und Daniel Kyerewaa, dahinter bildeten Yannick Babo, Nikell Touglo, Jamil Siebert und Connor Klossek die Viererkette. Im Tor stand Justin Möllering.
Die Partie hielt, was sie im Vorfeld versprochen hatte: Direkt in der Anfangsphase gab es Chancen auf beiden Seiten und ein ansehnliches, temporeiches Spiel. Schon nach zwei Minuten war Hannovers Simon Stehle nach einem langen Ball frei durch, schoss aber links am Tor vorbei. Die Fortunen antworteten mit ihren ersten Torgelegenheiten: Nach feinem Pass von Kyerewaa umkurvte Heric den Hannoveraner Keeper, wurde aber aufgrund einer Abseitsstellung zurückgepfiffen (3.). Dann köpfte Yesilay nach einer Ecke aus kurzer Distanz über das Tor (6.). Köther brachte aus guter Schussposition keinen Druck hinter den Ball (8.). Doch nach einer Viertelstunde gingen die Gäste in Führung: Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld konnte Stehle den Ball aus kurzer Distanz über die Linie drücken (15.).
Die Rot-Weißen zeigten sich keineswegs geschockt. Ebenfalls nach einem Freistoß fasste sich Klossek ein Herz und zog aus der Distanz ab – der Ball senkte sich spät und streifte noch die Latte (18.). Dann gelangte der zweite Ball nach einer Ecke zu Kyerewaa, doch sein Volley war nicht platziert genug (20.). Wenig später herrschte nach einer F95-Ecke Chaos im Hannover-Strafraum: Der Ball sprang von Spieler zu Spieler und am Ende zog Siebert ab – doch sein Schuss wurde geblockt. Die anschließende Ecke sorgte erneut für große Gefahr, Heric köpfte denkbar knapp am Tor vorbei (26.). Auf der anderen Seite rettete Touglo durch zwei Grätschen stark gegen Victor Gorny (33.). Noch vor der Pause der wichtige Ausgleich: Touglo eroberte den Ball weit in der eigenen Hälfte und trieb in über das halbe Feld. Der Innenverteidiger legte nach rechts raus auf Harth, der im Strafraum klug in den Rückraum legte – Touglo selbst war mitgelaufen und brachte den Ball im Tor unter (41.). Direkt danach hätte Köther die Fortuna sogar beinahe in Führung gebracht, doch sein Distanzschuss ging knapp links vorbei (42.). Auf der anderen Seite musste Touglo in höchster Not gegen Bjarne Seturski retten (44.). Mit dem 1:1 ging es in die Kabinen.
Der zweite Durchgang begann denkbar schlecht: 28 Sekunden waren gespielt, da entschied Schiedsrichter Tarik Damar auf Foulelfmeter. Stehle trat an, Möllering war mit den Fußspitzen noch dran, konnte aber nicht entscheidend parieren. 1:2 (47.). Doch erneut zeigten die Fortunen eine schnelle Reaktion und erzielten mit der nächsten gefährlichen Aktion den Ausgleich: Harth wurde im Strafraum gefoult und es gab ebenfalls Elfmeter. Klossek trat an und verwandelte sicher (51.). Und die Mannschaft von Sinisa Suker blieb gefährlich: Klossek-Flanke von links, Abpraller, Kyerewaa zog ab – links vorbei (56.). Auf der anderen Seite zeigte Möllering gegen einen Volleyschuss von Maximilian Franke fantastische Parade und lenkte einen gefährlichen Ball gerade noch über die Latte (58.).
Das Spiel lebte beim Stand von 2:2 natürlich von seiner Spannung, wenngleich man beiden Mannschaften anmerkte, dass eine gewisse Nervosität vorhanden war. Es häuften sich Ungenauigkeiten und einfache Fehler, die teilweise zu gefährlichen Aktionen für den Gegner führten. 15 Minuten vor dem Ende setzte sich Klossek auf links durch und zog in den Strafraum ein, fand in der Mitte aber keinen Abnehmer (75.). Dann kam Alexandros Kiriakidis nach einem Konter zum Abschluss, der Ball war aber kein Problem für den Gäste-Torwart (84.). Nach 90 Minuten stand es noch immer ausgeglichen, sodass es in die Verlängerung ging.
Zu Beginn der Verlängerung musste Möllering bei einem Freistoß von Frederik Trümner aus guter Position zupacken (93.). Auch bei einem Kopfball von Gorny aus kurzer Distanz war der F95-Keeper zur Stelle (97.). Dann streifte ein abgefälschter Schuss von Trümner die Latte (98.). Danach wurde es wild: Kyerewaa wurde gefoult, doch Damar entschied andersrum und zeigte Fortunas Mittelfeldmann darüber hinaus die Gelb-Rote Karte (99.). Darüber beschwerte sich Trainer Suker beim Schiedsrichterassistenten und wurde auf die Tribüne verwiesen. Die Partie wurde in der Folge noch spannender, weil die Fortunen in Unterzahl beherzt kämpften. Ohne Tore endeten die ersten 15 Minuten der Verlängerung.
In der zweiten Hälfte der Verlängerung standen die Düsseldorfer tiefer und überließen Hannover den Ball. Doch es waren die Fortunen, die die bis dato dickste Chance auf den dritten Treffer hatten: Kiriakidis verpasste eine Hereingabe von Köther nur Zentimeter vor dem Tor um Haaresbreite (115.). Ein Tor wollte aber nicht mehr fallen, sodass es ins Elfmeterschießen ging. Dort bewiesen die Hannoveraner die besseren Nerven und gewannen mit 3:1.
Fortuna: Möllering – Babo, Touglo, Siebert, Klossek – Büchte – Harth (106. Ayertey), Kyerewaa, Köther, Yesilay (86. Strobl) – Heric (65. Kiriakidis)
Schiedsrichter: Tarik Damar
Tore: 0:1 Stehle (15.), 1:1 Touglo (41.), 1:2 Stehle (47., FE), 2:2 Klossek (51., FE).
Gelb-Rote Karte: Kyerewaa (99.).