20.08.2009 | 1. Mannschaft

Jürgen Schult feiert seinen 70. Geburtstag

Ehemaliger Halbstürmer schoss Fortunas erstes Bundesliga-Tor

Einen weiteren runden Geburtstag, der vor allem ältere Fans der Flingeraner aufhorchen lassen wird, gilt es am morgigen Donnerstag zu feiern: Jürgen Schult, von 1964 bis 1967 als Halbstürmer für die Rot-Weißen am Ball, feiert seinen 70. Geburtstag. Hierzu wünscht ihm die Fortuna alles Gute und weiterhin viele schöne Jahre mit Glück und Gesundheit.

  • Jürgen Schult in seiner aktiven Zeit bei Fortuna

Jürgen Schult, in Düsseldorf geboren, musste zunächst einen Umweg nehmen, ehe seine Karriere bei seinem Traumverein, der Fortuna, begann. Denn nachdem er bei DSC 99 in Derendorf seine "Grundausbildung" erhalten hatte, ging es für ihn zunächst nach Köln, wo er sich an der Sporthochschule einschrieb. Gleichzeitig schloss er sich der dortigen Viktoria an - vor wenigen Jahren noch Gegner der Fortuna in Liga 4 - die damals als Zweitligist einen sehr guten Ruf genoss. Namen wie Rühl, Sundermann, Matischak, Kremer und eben Schult waren ein Begriff in der deutschen Fußballszene und wäre die Einführung der Bundesliga nicht dazwischengekommen - möglicherweise hätte Jürgen Schult den Weg zurück in die Heimat nicht gefunden.

Denn 1964, die Viktoria hatte erhebliche finanzielle Probleme, erhielt der damals 24-Jährige die Freigabe und der drahtige Halbstürmer wechselte rheinabwärts an den Flinger Broich. Mit besten Empfehlungen im Übrigen, denn er war in Köln zum Publikumsliebling avanciert und hatte nicht weniger als 18 Tore in der laufenden Saison erzielt.
Vor allem durch sein überdurchschnittlich gutes Kopfballspiel und sein spieltechnisches Verständnis konnte er bei der Fortuna an seine Form und Erfolge anknüpfen: Im ersten Jahr erzielte er 13 Tore in 26 Punktspielen. Im darauf folgenden Jahr, 1965/1966, kam er 18-mal zum Einsatz und war 10-mal erfolgreich. Damit vermochte er dem Goalgetter damaliger Tage, dem unvergessenen Peter Meyer, durchaus Paroli bieten. Unter dem Strich machte sich die Leistung beider derart positiv bemerkbar, dass Fortuna - endlich und nach entsprechenden Qualifikationsspielen - in die 1. Bundesliga aufstieg.
Der Mann, der die Rückennummern 9 bis 11 trug, war bekannt für sein großes Kämpferherz, der keinen Zweikampf scheute.

Sein erster Treffer in der 1. Liga, der erste für Fortuna überhaupt - das 1:0 gegen den frisch gebackenen Europapokalsieger Borussia Dortmund im August 1966, der zum 2:1-Sieg gegen die Gelb-Schwarzen führte - wird ihm wohl für immer in Erinnerung bleiben. Denn am Ende stand die Sensation, dass der Aufsteiger vom Rhein den übermächtigen Konkurrenten aus Westfalen besiegt hatte. Doch ansonsten stand ihm das Glück in dieser Spielzeit nicht immer zur Seite, denn in 18 Einsätzen brachte er lediglich fünfmal den Ball über die Torlinie des Gegners. Damit reihte er sich ein in die insgesamt wenig erfolgreich verlaufende Spielzeit, die mit dem sofortigen Abstieg in die Regionalliga West einher ging. Die Folge: Es kam zu tiefgreifenden personellen Veränderungen - die auch ihn treffen sollten. Ich wäre gerne geblieben - auch in Liga 2", sagt Schult noch heute, der zum VfR Mannheim wechselte, "was ich eher als eine Art Ausflug zum Karriereende betrachtet hatte, um alsbald wieder in die alte Heimat zurückzukehren."

 

Doch der zweifache Vater und neunfache Großvater blieb in Nordbaden und verbrachte den Großteil seines 36-jährigen Berufslebens - bis 1990 - als Diplomsportlehrer an einem Wirtschaftsgymnasium. 19 Jahre nach dem Eintritt in den Ruhestand ist Sport weiterhin ein zentrales Thema in seinem Leben: Wenn auch nicht mit dem Ball, dann aber mit Radfahren und dem regelmäßigen Gang ins Fitnessstudio.

Unterrichtet hatte Schult übrigens schon während seiner aktiven Zeit als Profikicker. "Die Arbeit hat mir immer Spaß gemacht. Außerdem konnte ich dadurch regelmäßig mit Jüngeren Fußball spielen." Den Job als Trainer einiger Amateurmannschaften machte er bis er die 50 erreicht hatte noch nebenher, denn ganz vom Fußballgeschäft trennen konnte oder wollte er sich nicht. Was vielleicht auch daran lag, dass ihn die Folgen einer Achillessehnenverletzung zum plötzlichen Aufhören zwangen.

An Spieltagen informiert sich Schult über seine Fortuna inzwischen über Internet und Videotext. Und im Mai, als die Rückkehr in die 2. Bundesliga gelang "habe ich erst mitgefiebert und dann mitgejubelt. Endlich wieder zurück im Profigeschäft", sagt Schult, "und nun gilt es, zuzusehen, sich in der Klasse zu etablieren." Er weiß, wovon er spricht, und man spürt ihm an, dass er bis heute den Flingeranern inniglich verbunden ist - auch, weil sein Herz weiterhin für seine alte Heimatstadt schlägt. Am Donnerstag wird "im kleinen Kreise" gefeiert, "doch im September, da werde ich dabei sein und mir mit meinem Sohn das Spiel gegen Aachen anschauen." Eine Freude - nicht nur für ihn, sondern für die ganze Fortuna-Familie.

bundesliga.de

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