20.10.2009 | 1. Mannschaft

Gemeinsam gegen Rassismus, Diskriminierung und Gewalt

Aktionswoche mit weiteren Programmpunkten

Bereits zum zehnten Mal werden in diesem Jahr vom 15. bis zum 27. Oktober europaweit in Fußballstadien und Fanszenen deutliche Worte gegen Rassismus und jegliche Art von Diskriminierung gefunden: die FARE-Aktionswoche findet wieder statt. Auch in Düsseldorf wird es im Rahmen eines breit gefächerten Programms wieder eine große Zahl an Aktionen und Veranstaltungen geben.

"FARE", die Aktion "Football Against Racism in Europe" entstand 1999 als ein internationales Netzwerk von Organisationen - wie der Name schon sagt - gegen den Rassismus und die Diskriminierung. Ziel ist es, Menschen hinsichtlich dieses Themas verstärkt zu sensibilisieren. Der Fußball wird dabei aufgrund seiner extremen Verbreitung als "Sportart mit integrativem Potential" beschrieben. Zum anderen ist es das Ziel von FARE, gegen Rassismus anzukämpfen und diskriminierte Gruppen zu unterstützen. FARE versteht sich als Dachorganisation, der nicht nur Fans angehören - auch Spieler, Organisationen von Migranten und ethnischen Minderheiten, Verbände (darunter UEFA und FIFA), ganze Profivereine und Spielergewerkschaften sind Teil von FARE und helfen mit, den Fußball zu einem Sport zu machen, in dem Respekt und Toleranz zur Tagesordnung gehören.

 

2001 rief man die FARE-Aktionswoche ins Leben, die zu diesem Zeitpunkt bereits in neun Ländern Unterstützung fand. Grundgedanke dahinter war, auf lokale Probleme aufmerksam machen zu können, sich gleichzeitig aber gemeinsam mit den anderen Gruppen gegen den Rassismus auszusprechen und dagegen Stellung zu beziehen. Die Anzahl der Teilnehmer ist dabei von Jahr zu Jahr gewachsen und so fanden 2008 über 700 Veranstaltungen in 37 Ländern statt.

 

Den Anfang der FARE-Woche in Düsseldorf machte Fortuna Düsseldorf selbst: 2003 gab es ein aussagekräftiges Mannschaftsbild zur Thematik. Seither ist es die Düsseldorfer Fanszene, die - vielfach unterstützt von Fortuna - die Akzente setzt: Transparente und Choreografien im Stadion, Filmabende, Diskussionsrunden, Ausstellungen, Einladung von Flüchtlingen, Partys sowie entsprechendes Merchandising sind nur einige der Ideen, die bisher umgesetzt wurden. Die größte Aktion in der Wahrnehmung der breiten Öffentlichkeit ist wohl die "1895"-Großchoreografie aus dem Jahr 2006 im Heimspiel gegen Union Berlin, der zwei Spruchbänder angehörten: "Tradition verpflichtet! Rassismus vernichtet!"

 

Auch an der FARE-Woche 2009 beteiligen sich in Düsseldorf zahlreiche Einzelpersonen und Gruppen, so der Supporters Club Düsseldorf, das Fanprojekt Düsseldorf, die Ultras Düsseldorf, die Düsseldorfer Alerta-Gruppe und natürlich Fortuna Düsseldorf selbst.

 

Im Folgenden die noch bevorstehenden Düsseldorfer FARE-Aktivitäten im Überblick:


Donnerstag, 22.10.2009, 19:30 Uhr im Haus der Jugend (Lacombletstraße 10)
Semra Idic wird aus ihrem Buch "Wenn nicht sogar sehr. Meine Geschichte unserer verhinderten Abschiebung" lesen. Sie berichtet über Solidarität und Unterstützung, ohne die ihre Familie den Kampf um ein bleibendes Aufenthaltsrecht nicht hätte gewinnen können. Im Anschluss ist eine Diskussion zur deutschen Flüchtlingspolitik geplant.


Samstag, 24.10.2009, 14:00 Uhr, Paul-Janes-Stadion
Auch die Supporter der "Zwoten" werden im Rahmen des Heimspiels gegen die Zweitvertretung aus Kaiserslautern ein Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung setzen.


Donnerstag, 29.10.2009, 19:30 Uhr im Haus der Jugend (Lacombletstraße 10)
Die gesamte Fanszene ist gefragt, wenn an diesem Abend der Runde Tisch zum Thema "Rassisten und Nazis im Stadion? Wie, wo und was tun?" stattfindet. Fragestellungen, die nach dem Aufstieg der Fortuna in die Zweite Liga wieder brandaktuell sind.


Freitag, 30.10.2009, 18:00 Uhr, ESPRIT arena
Obwohl offiziell schon beendet, wird die FARE-Woche in Düsseldorf auch beim Heimspiel gegen den Karlsruher SC forgesetzt. Transparente von Mannschaft und Fans, Aktionen des KidsClub und der Jugendabteilung von Fortuna sowie Merchandising und Informationsmaterial werden die Stadionbesucher erwarten.


Samstag, 14.11.2009, 09:00 Uhr
An diesem (spielfreien) Samstag werden Fortuna-Fans die Möglichkeit haben, das KZ-Sammellager "Fort Breendonk" in Belgien zu besuchen. Es wurde 1940 von der Gestapo als Auffanglager eingerichtet und war danach Zentrum der Aktivitäten in Belgien und Nordfrankreich. 1947 wurde die Nationale Gedenkstätte Festung Breendonk gegründet. Die Fahrt beginnt am Busbahnhof am Worringer Platz und wird durch Fördergelder nur etwa fünf bis zehn Euro kosten.

 

Bereits erfolgte Programmpunkte bzw. Veranstaltungen, die bereits begonnen haben: 

Freitag, 16.10.2009, 20:00 Uhr im "Café Freiraum" (Josef-Gockeln-Straße 9)
Eine breite Auswahl an Musikrichtungen wird es zu hören geben auf der Party, die erneut unter dem bewährten Motto "Dancing the scum away!" steht. Für reichlich Spaß sorgen wird wohl auch wieder die allseits beliebte "Kacki-Tombola".


Samstag, 17.10.2009, 15:00 Uhr in der BAR 95 (Flinger Broich 87)
Eine offene Gesprächsrunde zum Thema "Fortuna unterm Hakenkreuz" soll der Beginn eines Projekts sein, in dem Fortunas Vergangenheit in der Zeit des Nationalsozialismus aufgearbeitet wird. Eingeladen sind wichtige Personen und Historiker aus Düsseldorf, doch jeder am Thema Interessierte ist herzlich willkommen, sich an dieser ersten Runde zu beteiligen.


Sonntag, 18.10.2009 - Haus der Jugend
Nach einem Brunch, den das Fanprojekt ab 10 Uhr im Haus der Jugend (Lacombletstraße 10) ausrichtet, präsentieren sich im Rahmen des Heimspiels gegen den FSV Frankfurt die Flüchtlingsinitiative "Stay" sowie das Bündnis weiblicher Fußballfans "f_in" am Fanstand hinter Block 41. Dort zu sehen sein wird auch exklusiv und vorab die Sexismus-Tafel der neu aufgelegten Ausstellung "Tatort Stadion". Die Düsseldorfer Gruppe des antifaschistischen Netzwerks Alerta sowie "Stay" werden an diesem Tag zudem erneut Flüchtlinge zum Spiel der Fortuna einladen. Im Anschluss öffnet das Fanprojekt wieder seine Tore, um mit einem "zünftigen Oktoberfest" den Tag abzurunden.


Montag, 19.10.2009, 19:30 Uhr im Haus der Jugend (Lacombletstraße 10) - bis 27.10.2009 zu sehen
Der Fußball der Gegenwart wird wesentlich von Migrationsprozessen beeinflusst: Ausländische Spieler sind in der Bundesliga zahlenmäßig mindestens genau so gut vertreten wie deutsche Spieler, die Stars der deutschen Nationalmannschaft heißen heute Podolski oder Özil und auch der Anteil der Spieler und Spielerinnen mit Migrationshintergrund in den Amateur- und Jugendligen ist signifikant. Die Ausstellung "Migration und ethnische Minderheiten im europäischen Fußball" will verdeutlichen, dass kulturelle Unterschiedlichkeit und Austausch zu qualitativen Verbesserungen im alltäglichen Zusammenleben und gesellschaftlichen Fortschritten führen können. Zur Eröffnung der Ausstellung werden auch Spieler und Offizielle von Fortuna Düsseldorf erscheinen.

 

Detaillierte Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen gibt es in der Broschüre, die unter folgendem Link zum Download bereitsteht .

bundesliga.de

Düsseldorfer Turn- und Sportverein
Fortuna 1895 e.V.

Toni-Turek-Haus
Flinger Broich 87
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Geschäftsstelle:
Arena Straße 1
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