17.10.2009 | 1. Mannschaft

"Es wird ein sehr wichtiges Spiel"

Norbert Meier vor der Partie gegen den FSV Frankfurt

Fünf Partien des 9. Spieltages sind bereits absolviert, wenn die Fortuna ins Geschehen eingreift und am Sonntag ab 13.30 Uhr in der ESPRIT arena in der Partie gegen den FSV Frankfurt um weitere Meisterschaftspunkte kämpft. Ein leichter Gegner, wie man beim Blick auf die Tabelle meinen möchte - doch genau hier könnte die Crux liegen, wie nicht nur Chefcoach Norbert Meier weiß.

Gerade in Hinblick auf das weitere schwere Programm - bis zum Jahresende warten durchweg ambitionierte Teams der Liga, die sich Chancen auf einen Aufstieg ausrechnen - könnte man auf den Gedanken kommen, die Mannschaft um Kapitän Andreas Lambertz nehme die Aufgabe gegen den Gast vom Main auf die leichte Schulter. Statistisch mag dies sogar gerechtfertigt sein, denn die Gäste sind in auswärtigen Stadien seit geraumer Zeit gern gesehen. Doch neue Besen kehren bekanntlich gut. Daher darf abzuwarten bleiben, wie sich der Trainerwechsel bei der Mannschaft vom Bornheimer Hang bemerkbar machen wird - der wiederum ausgerechnet nach einem mehr als beachtenswerten 1:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern vollzogen wurde. Für Tomas Oral kam Hans-Jürgen Boysen und den kennen die Fortunen noch vom letzten Aufeinandertreffen im April, als der Fußballlehrer noch Coach bei den Offenbacher Kickers war.

 

"Es wird ein sehr wichtiges Spiel", sagt Norbert Meier, wohl wissend, dass die im unteren Tabellenbereich angesiedelten Frankfurter die Punkte nicht einfach herschenken werden - auch weil sie sonst möglicherweise vorzeitig den Anschluss an die Nichtabstiegszone verlieren könnten. "Der FSV ist gut besetzt. Das wird eine schwere Aufgabe." Außerdem hatten die Blau-Schwarzen, die man im Vorfeld zweimal beobachtet hatte, schon in der Vorsaison Stärke bewiesen und nach einem schwachen Auftakt eine solide Leistung gezeigt, die einen letztlich souveränen Klassenerhalt nach sich zog. "Da wollen wir nicht Pate stehen und als Aufbaugegner fungieren", mahnt Düsseldorfs oberster Übungsleiter, der viel mehr die Serie seines Teams fortgesetzt sehen möchte, das seit April dieses Jahres in der ESPRIT arena ungeschlagen ist. Hierzu werden einmal mehr die Klassiker unter den Spieltugenden gefragt sein: Ehrgeiz, Kampfeswille und Konzentration.

 

Diese Eigenschaften könnten fast alle Spieler, die im Kader der Rot-Weißen stehen, aufs Fußballfeld übertragen - doch nur für 18 Männer wird auch diesmal der Platz auf dem Spielberichtsbogen reichen. So werden den verletzten Michael Melka, Deniz Kadah und Fabian Hergesell also fünf weitere Spieler mit der Tribüne vorlieb nehmen müssen.
Marco Christ wird im Übrigen nicht unbedingt zum Zuschauen verdammt sein. Denn er, so Meier, wird in jedem Fall im Kader stehen. "Das hat er sich verdient." Ob er jedoch von Anfang an zum Einsatz kommen wird, wollte der Coach der Landeshauptstädter im Vorfeld noch nicht verraten.


Zehn Fakten zum Spiel und den Mannschaften

  • Nach der Saison 1994/95 (1 Sieg für Düsseldorf, 1 Remis) stehen sich die Teams von Fortuna Düsseldorf und dem FSV Frankfurt zum 3. Mal in der 2. Bundesliga gegenüber.
  • Am 13. April 1995 kamen die Frankfurter als hoffnungslos abgeschlagener Club der Liga an den Rhein - und führten die Fortunen zunächst vor, indem sie nach nicht einmal einer halben Stunde auf 2:0 davonzogen. Erst der Ausgleich von Harald Katemann zum 2:2 in der 89. Minute rettete den Fortunen einen wichtigen Punkt. Es war das bisher letzte Mal, dass Fortuna Düsseldorf in der 2. Bundesliga einen 2-Tore-Rückstand noch in einen Punkt verwandeln konnte.
  • Der FSV Frankfurt ist von allen Erst- und Zweitligisten am längsten sieglos. Seit insgesamt 13 Spielen warten die Hessen auf einen Dreier. Auswärts haben die Frankfurter die letzten 9 Spiele in Folge verloren und warten seit 492 Minuten auf ein Tor in der Fremde.
  • Düsseldorf ist seit der Niederlage gegen Union Berlin im April zu Hause ohne Niederlage.
  • Frankfurt hat die meisten Gegentore (18) in der 2. Liga hinnehmen müssen. Mit vier Toren hat der FSV auch die zweitschlechteste Offensive in der Liga.
  • Die Fortuna hingegen kassierte nach Kaiserslautern die wenigsten Gegentreffer in Liga 2 (8). Kein Wunder: Die Meier-Elf ließ nur 26 Schüsse auf den eigenen Kasten zu - zweitbester Wert im Unterhaus.
  • In der vergangenen Saison waren die Hessen Letzter statt Vorletzter nach acht Spieltagen, hatten aber schon drei Punkte mehr als in dieser Spielzeit auf ihrem Konto.
  • Hans-Jürgen Boysen trainiert nach den Kickers aus Offenbach (zweimal) und Stuttgart zum vierten Mal ein Zweitligateam. Das jeweilige Saisonende hat Boysen bei keiner der drei vorherigen Stationen miterleben können.
  • Neben Matias Cenci - bei einem Eigentor durch St. Pauli (Gunesch) - besteht die Torschützenliste Frankfurts nur noch aus Pa Saikou Kujabi, der gegen Lautern mit seinem Treffer aus der 1. Minute den 2. Saisonpunkt für Frankfurt mitzuerringen half.
  • Neben Union Berlin ist die Düsseldorfer Fortuna das einzige Team ohne ein Gegentor nach ruhenden Bällen.
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