07.10.2021 | Verein

Fortuna unterstützt #FootballPeople-Wochen

Fokus auf Aufarbeitung der Club-Vergangenheit in NS-Zeit

Die #FootballPeople-Wochen, vormals als FARE-Wochen bekannt, finden in diesem Jahr vom 7. bis 21. Oktober statt. Dabei sollen Fans, Vereine und Spieler, besonders Minderheiten und Diskriminierte, zusammengebracht werden. Im Rahmen dessen setzt sich die Organisation FARE für Gleichheit und Inklusion ein und möchte die Ungleichheit im Sport beseitigen und ihn als Instrument für den sozialen Wandel nutzen. Auch Fortuna Düsseldorf möchte hinsichtlich der anstehenden Aktionswochen einen Teil zu diesem Projekt beitragen. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf der Aufarbeitung der Fortuna-Vergangenheit in der NS-Zeit.

Als professioneller Fußballverein der 2. Bundesliga ist sich die Fortuna ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst und engagiert sich für soziale Projekte. Während der 1930er-Jahre war F95 einer der populärsten und besten Fußballclubs des Deutschen Reichs. Spätestens mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft 1933, dem Jahr der Machtübernahme der Nationalsozialisten, geriet der Verein jedoch in den Sog der NS-Maschinerie. Im Wesentlichen durch die Arbeit der „AG Fortuna-Geschichte“ konnte die Rolle der Flingeraner zwischen 1933 und dem Kriegsende 1945 in der Retrospektive, zwar nicht lückenlos, aber dennoch stringent, nachgezeichnet werden. Aus den Erkenntnissen ging hervor, dass der Verein in dieser Zeit allenfalls eine Mitläuferrolle einnahm. Zudem setzte der Club immer wieder kleine Zeichen gegen den Nationalsozialismus und richtete insgesamt keinen erkennbaren oder nennenswerten Schaden an. 

Während der #FootballPeople-Wochen soll die Fortuna der NS-Zeit in einem Online-Vortrag am 20. Oktober (ab 19:00 Uhr) noch einmal in den Blick genommen werden. Besonders wird es bei der circa 60-minütigen Präsentation von Fortunas Leiter der Archivsammlung und CSR-Manager Tom Koster um die Standhaftigkeit des Vereins im damaligen Unrechtssystem gehen. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist unter diesem Link möglich. 

Des Weiteren ist zum Start der Aktionswochen eine Mitgliederaktion geplant, bei der Vereinslegende Egon Köhnen, gemeinsam mit ausgelosten F95-Mitgliedern, den Stolperstein von Dr. Waldemar Spier besucht. Spier war seinerzeit nicht nur echter Fortune, sondern auch Mitglied im Spielausschuss der Rot-Weißen und war Augenzeuge des größten Triumphes der Vereinsgeschichte, der Deutschen Meisterschaft 1933. Aufgrund seiner jüdischen Konfession wurde er 1944 von den Nationalsozialisten in das KZ Ausschwitz deportiert und starb aufgrund unmenschlicher Haftbedingungen. In Gedenken an das ehemalige Vereinsmitglied wurde 2017 ein Stolperstein vor seinem Wohnhaus verlegt. Anlässlich der #FootballPeople-Wochen wird der Stein an der Kölner Straße nun noch einmal in den Mittelpunkt gerückt.

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