Dieter Brei
Gebürtiger Ostwestfale und immer noch waschechter Fortune
Knapp neun Jahre schnürte Dieter Brei seine Fußballschuhe für die Fortuna. Von 1972 bis 1981 gehörte er zu den Stützen in Abwehr und Mittelfeld. In dieser Zeit gelangen zwei Triumphe im DFB-Pokal und mehrere tolle Platzierungen in der Bundesliga. Eine schwere Knieverletzung, die er sich im Europapokal-Endspiel 1979 gegen den FC Barcelona zugezogen hatte, zwang ihn zum Karriereende. In 282 Pflichtspielen gelangen ihm 46 Tore. Einige Jahre später (1984 bis 1987) kehrte Brei, der am 30. September 1950 in Verl geboren wurde, als Cheftrainer an den Flinger Broich zurück.
In der Winterpause der Saison 1972/73 wurde Dieter Brei sozusagen aus der „Konkursmasse“ vom drittklassigen Regionalligisten Arminia Bielefeld geholt. Im Zuge des Bundesliga-Skandals 1971 waren die Ostwestfalen als Zwangsabsteiger bestraft worden. Davor hatte er beim siebtklassigen A-Kreisligisten SW Sende gespielt und von dort den heutzutage schier undenkbaren Sprung zur Arminia und damit ins Fußball-Oberhaus geschafft.
Mit der Fortuna feierte der gelernte Stürmer, der fortan als Mittelfeld- und später als Abwehrakteur schnell Stammspieler wurde, in den kommenden Jahren herausragende Erfolge: in der Bundesliga mit den dritten Plätzen 1973 und 1974, den beiden DFB-Pokalsiegen 1979 und 1980 sowie dem Einzug ins Europapokalfinale 1979.
Aufgrund einer schweren Knieverletzung bedeutete das Endspiel in Basel neben der sportlichen Niederlage (3:4 n. V.) auch den Beginn einer persönlichen Leidenszeit und letztlich das Karriereende. Nach drei Operationen und nur noch acht weiteren Erstliga-Einsätzen ging es nicht mehr. Somit wurde das größte Spiel seines Lebens für ihn zum bittersten Moment seiner Laufbahn.
Mit seinen 282 Pflichtspielen liegt Brei in der Top 20 der Rekordspieler bei der Fortuna. Ohne seine schwere Verletzung hätte er höchstwahrscheinlich eine weitaus bessere Platzierung erreicht.
Fußballer mit Finesse und Bayern-Besieger
Seine Vorzüge als Fußballer waren sein gutes taktisches Verständnis, seine Schnelligkeit, eine perfekte und leichtfüßige Ballbehandlung sowie eine gute Schusstechnik. Sein persönlich wohl bestes Spiel bestritt er am 7. Juni 1975, als der Fortuna im Rheinstadion beim 6:5-Sieg über Bayern München gegen die Weltmeister Franz Beckenbauer, Gerd Müller, Georg Schwarzenbeck und Sepp Maier ein echter Coup gelang. Brei bereitete ein Tor vor und erzielte per Weitschuss in den Winkel einen Treffer selbst. Auch beim 7:1-Heimerfolg gegen die Münchener am 9. Dezember 1978 an gleicher Stätte stand er in der Düsseldorfer Mannschaft.
Trainer an alter Wirkungsstätte
Nach dem Aus als Profi-Fußballer folgte seine erste Trainertätigkeit beim FC Gütersloh. Schon bald zog es ihn wieder in seine Wahlheimat Düsseldorf zurück, wo er zunächst in der Saison 1984/85 als Co-Trainer von Willibert Kremer arbeitete. Als die Rot-Weißen in Abstiegsgefahr gerieten, übernahm Brei ab dem 15. April 1985 das Ruder. Punktgleich mit dem ersten Absteiger rettete er als Interimstrainer die Fortuna, um im Jahr darauf abermals als Chefcoach Platz 14 zu belegen. Eine neue Spielzeit folgte, in der Brei nur bis zum Frühjahr 1987 im Amt blieb. Am 22. Spieltag – auf Tabellenplatz 17 liegend – wurde er beurlaubt.
Fortuna – eine Herzensangelegenheit
Noch immer verfolgt Dieter Brei aus dem Westfälischen in seinem Wohnort Schloss Holte oder live bei den Heimspielen in der Arena die Entwicklung des Vereins. Denn für ihn steht eindeutig fest: „Fortuna wird für immer eine Herzensangelegenheit für mich bleiben!“