Ein Band, das auf ewig miteinander verbindet
Cheftrainer Daniel Thioune redet über den Ausgang der Saison 2023/24
Akkus aufladen, zur Ruhe kommen, Eindrücke verarbeiten – dafür werden die Fortunen die kommenden Wochen in der wohlverdienten Sommerpause nutzen. Bevor sich auch Cheftrainer Daniel Thioune dorthin verabschiedet hat, ordnete er noch einmal den Ausgang der Saison ein.
Keine Frage: Natürlich tut es immer noch weh. Viel zu dramatisch war dieses Ende der Relegation. Viel zu emotional, viel zu tief war der Fall und viel zu schmerzhaft der Aufprall. Doch klar ist auch: Die Fortuna wird wieder aufstehen. Es braucht schlichtweg ein wenig Zeit. „Dieser Moment hat mit allen etwas gemacht und es gibt vieles, was jetzt aufgeräumt werden muss. Ich bin gerade erstmal dabei, Eindrücke zu verarbeiten“, gab Daniel Thioune zu.
Dass man sich nach so einem Moment erstmal sortieren muss: Total verständlich! Doch Daniel Thioune wäre nicht Daniel Thioune, wenn er aus diesem „Erlebnis“ nicht schon jetzt eine Botschaft ableiten würde: „Wir haben etwas erhalten, das uns auf ewig miteinander verbindet“, erklärt er. „Aus dem vielleicht intimsten und schmerzhaftesten Moment, den wir bisher hatten, ist ein Band entstanden.“
Energie schöpfen
Über allem müsse laut Thioune aber vor allem eines stehen: Eine wunderbare Saison, die diese Mannschaft gespielt hat. Sie hat sportliche Rekorde gebrochen, war im DFB-Pokal-Halbfinale und hat immer wieder Unglaubliches geleistet. Letztlich wurde diese Spielzeit nicht gekrönt mit dem, „was diese Mannschaft verdient hat“: der 1. Bundesliga. Da fällt es auch dem Trainer – zurecht – schwer von einem „Scheitern“ zu reden. Vielmehr habe diese Mannschaft etwas verpasst. „Wir können es nicht mehr ändern. Allerdings gibt mir genau das jetzt schon wieder so viel Energie, mit dieser Erfahrung und Bereicherung weiterzuarbeiten und Großes zu erreichen“, so Thioune.
„Für irgendetwas muss dieser Moment gut gewesen sein“
Erstmal gilt jetzt aber auch für den Coach vor allem eins: Akkus aufladen und zur Ruhe kommen. „Ich habe über 100 Nachrichten erhalten und noch keine davon gelesen“, verrät er und ergänzt: „Wenn ich das aber getan habe, werde ich wissen, dass dieser Moment am Montagabend für irgendetwas gut war. Für irgendetwas muss dieser Moment gut gewesen sein.“ Das Glaubensbekenntnis des Trainers ist etwas, was durchaus auch andere, die es mit den Rot-Weißen halten, für sich nutzen können. Denn eins ist klar: Die Fortuna wird wieder aufstehen. Und diesen Moment, so bitter wie er auch war, als Energiequelle für sich nutzen.
Denn – um es mit Thiounes Worten zu sagen: Diese Saison endete zwar mit einem verpassten Aufstieg. „Es war aber keineswegs eine Saison, in der wir gescheitert sind!“