09.08.2024 | 1. Mannschaft

„Fortuna und ich: Das passt einfach!“

Matthias Zimmermann im Interview der Woche

Er ist mit 32 Jahren der älteste Spieler im aktuellen Fortuna-Kader. Seit 2018 läuft „Zimbo“ im Trikot der Fortuna auf. Am Samstag trifft er nun mit dem KSC auf seinen Jugendverein. Im Interview der Woche spricht Zimmermann über seine Rolle als Führungsspieler, seine Verbindungen nach Karlsruhe und seine Ähnlichkeit mit Kyle Walker.

Zimbo, herzlich willkommen zum ersten Interview der Woche 2024/25! Wir haben den Auftakt gegen Darmstadt hinter uns. Es war ein Auswärtsspiel bei einem Bundesliga-Absteiger und wir konnten überzeugend gewinnen. Wie war das Spiel aus Deiner Sicht?
Matthias Zimmermann: Wir haben eine gute Vorbereitung gespielt, aber man weiß nie so recht, wo man steht, wie es am ersten Spieltag läuft und wie der Gegner drauf ist. Aber wir haben das sehr gut gemacht und ich glaube, wir können auch noch besser spielen. Wir können noch mehr Torchancen erarbeiten und unser Spiel weiterentwickeln.

Du hast es in die Kicker-Elf des Spieltags geschafft und fast ein Tor erzielt. Du hast uns mit Deinem Jubel erst ziemlich in die Irre geführt. Dann hieß es: Eigentor. Was ging Dir beim Treffer durch den Kopf?
Matthias Zimmermann: Shinta und ich haben vor der Standardsituation besprochen, dass er den Ball auf den ersten Pfosten flanken soll und ich versuche mit dem Kopf hinzugehen. Und es hat funktioniert! Ich bin zwar nicht hingekommen, weil ich ein bisschen zu klein bin, aber hinten hat Vukotić das Eigentor gemacht.

Wie wichtig ist es, im ersten Spiel direkt diese drei Punkte zu holen?
Matthias Zimmermann: Mit drei Punkten zu starten, ist immer gut. Man muss in den Flow kommen. Ich freue mich jetzt aufs erste Heimspiel. Wir wollen da weitermachen, wo wir aufgehört haben und schauen, dass wir das Beste aus uns rausholen.

Du hast letzte Saison einige Assists und Tore gemacht. Daran hast Du im ersten Spiel mit Deiner Vorlage angeknüpft. Wie bewertest Du Deine eigene Leistung zum Start in die neue Saison?
Matthias Zimmermann: Ich habe viel gearbeitet in der Sommerpause, weil ich das Ende der vergangenen Saison nicht auf mir sitzen lassen wollte. Ich glaube, jeder weiß, wie schwer das war. Ich wollte einfach nochmal eine Schippe drauflegen und an mir arbeiten. Ich glaube, das ist mir ganz gut gelungen. Ich will wieder so viele Assists und Tore machen wie möglich. Deshalb heißt es 110 Prozent geben.

Du gehst jetzt in die siebte Fortuna-Saison und hast gerade erst Deinen Vertrag verlängert. Du bist der älteste Spieler des Kaders, aber das sieht man Dir nicht wirklich an, gerade weil du so viel Energie mitbringst. Wie machst Du das?
Matthias Zimmermann: Ich weiß nicht, ob ich mit 32 jetzt so alt bin. Man kann schon noch bis 35, 36, 37 spielen, vielleicht sogar noch bis 40. Ich bin jetzt der alte Hase bei uns in der Mannschaft, ich führe gerne junge Spieler, ich bin gerne Vorbild. Ich definiere mich über meinen Einsatz und Willen, will aber gleichzeitig auch Tore und Vorlagen machen. Ich bin gut in Shape. Fitter als jetzt war ich noch nie.

Du machst Dir auch in Sachen Ernährung einige Gedanken.
Matthias Zimmermann: Ja, auf jeden Fall! Ich backe und koche gerne und teste verschiedene Sachen. Ich achte immer darauf, was ich esse und dass es meinem Körper gut geht.

Was kochst Du aktuell am liebsten?
Matthias Zimmermann: In letzter Zeit esse ich gerne Kartoffeln aus dem Backofen. Dazu kommt dann ein schöner Lachs mit Rosmarin.

Du hast gesagt, Du leitest auch gerne die jungen Spieler an. Jetzt haben wir auch ein paar Neue dabei. Wie sind sie angekommen, wie machen sie sich so?
Matthias Zimmermann: Wir sind eine sehr einfache Mannschaft. Jeder nimmt den anderen an die Hand und versucht die Neuen zu integrieren. Ich glaube, junge Spieler haben es bei uns nicht schwer, Fuß zu fassen. Sie machen das super!

Kannst Du Dich noch an Dein erstes Spiel für die Fortuna erinnern?
Matthias Zimmermann: Mein erstes Spiel war zuhause gegen Augsburg, oder?

Genau, richtig. Weißt Du das Ergebnis auch noch?
Matthias Zimmermann: Ja, 1:2 verloren und ich habe die Vorlage gegeben, oder?

Genau so war es. Wie war denn Deine erste Saison damals? Hast Du da noch gute Erinnerungen?
Matthias Zimmermann: Ja, auf jeden Fall. Die ersten Spiele waren nicht so überzeugend. Aber Weihnachten hin, haben wir drei Spiele am Stück gewonnen. Das war der Step, dass wir in der Liga bleiben konnten. Ich bin hier gerne hergekommen, weil ich einfach die Chance bekam, mich zu zeigen. Damals war ich 25, 26 Jahre alt. Dass es jetzt in die siebte Saison geht, hätte ich damals auch nicht gedacht. Aber die Fans und der Verein haben mich so gut empfangen und ich fühle mich so wohl hier. Fortuna und ich: Das passt einfach!

Wenn Du jetzt auf diese sieben Saisons zurückblickst: Was für eine Bedeutung haben die Stadt und der Verein für Dich bekommen?
Matthias Zimmermann: Ich fühle mich total wohl. Meine Tochter ist hier geboren, die Resonanz der Fans, vom Verein ist toll und innerhalb der Stadt ist extrem viel geboten. Im Fußball weiß man nie, was passiert, aber ich kann mir auch vorstellen, dass ich hier für immer bleibe. Ich versuche alles zu geben für den Verein, für die Fans, für die Stadt.

Du hast gesagt, Du fühlst dich körperlich so gut wie noch nie. Was sind Deine Ziele, Deine Erwartungen an diese Saison?
Matthias Zimmermann: Ich will die Anzahl meiner Tore und Assists aus der letzten Saison nochmal toppen, die Mannschaft mitführen und die jungen Spieler noch mehr mitnehmen. Ich habe jetzt schon 15 Jahre Profi-Erfahrung in mir und schon viel erlebt. Ich will überall ein bisschen besser werden und wenn das jeder macht, haben wir wieder eine tolle Saison vor uns.

Jetzt haben wir mit dem Karlsruher SC einen Gegner vor der Brust, der Dir nicht unbekannt ist. Du hast in der Frage der Woche gesagt, dass es das Spiel ist, worauf Du Dich am meisten freust. Wie ist Deine Verbindung zu Karlsruhe?
Matthias Zimmermann: Ich bin da geboren, meine Familie wohnt da, meine Freunde sind da, meine Schwester und deren Kinder sind da. Ich kenne noch so viele. Letztes Jahr waren noch so viele im Team vom KSC, mit denen ich damals zusammengespielt habe. Mit Jerome Gondorf, Daniel Brosinski, Lars Stindl. Sogar mit dem Trainer Christian Eichner habe ich zusammengespielt. Er war links hinten und ich rechts hinten. Damals war ich 17 Jahre alt. Ich verbinde sehr viel mit Karlsruhe. Es ist einfach meine Heimat. Deswegen freue ich mich immer auf die Spiele. Ich brauche wieder so viele Karten. Meine Familie und Freunde wollen zuschauen und sagen: „Diesmal gewinnen wir!“ Aber ich bin gegen den KSC noch ungeschlagen und das würde ich gerne weiterführen. Es immer ein schönes Duell gegen meine Familie oder gegen meine Freunde, weil die für den KSC sind und ich für Düsseldorf spiele.

Letzte Saison gegen die SV Elversberg hat ein Sky-Kommentator einen bestimmten Vergleich mit Dir angestellt. Kennst Du den?
Matthias Zimmermann: Nein, das höre ich jetzt zum ersten Mal.

Er hat gesagt, Du seist der Kyle Walker von Düsseldorf. Was sagst Du dazu?
Matthias Zimmermann: So schnell wie er bin ich auf jeden Fall schon mal nicht. Aber ich versuche auch immer die Line hoch- und runterzulaufen, Gas zu geben, die Mannschaft und auch das Publikum mitzunehmen. Vielleicht haben wir in dieser Hinsicht ein wenig Ähnlichkeit.

Walker hat unter Guardiola eine spezielle Spielweise, dass er auch mal ins Zentrum zieht. Dort findet man Dich ja auch immer mal wieder.
Matthias Zimmermann: Der Trainer hat mich in der Vorbereitung auch mal auf der Sechs spielen lassen und gegen Darmstadt war ich ebenfalls mehr im Zentrum zu finden – besonders in der zweiten Halbzeit, in der ich die Vorlage gegeben habe. Es tut mir einfach gut, ich bin im Zentrum groß geworden, mag es, den Ball zu haben, Zweikämpfe zu gewinnen und einfach Fußball zu spielen. Aber egal auf welcher Position: Ich versuche einfach das Beste zu geben. Der Trainer sagt, was ich machen soll und ich setze es dann um.

Noch eine letzte Frage zum Gegner: Manche sehen im KSC einen Kandidaten für den Aufstieg. Wie siehst Du die Mannschaft?
Matthias Zimmermann: Es ist schwer einzuschätzen, weil viele Spieler den KSC verlassen haben. Gondorf, Stindl, Nebel – da sind schon vier oder fünf überragende Spieler gegangen. Aber den Kern haben sie zusammengehalten, wenn ich an Marvin Wanitzek oder Marcel Franke denke. Ich glaube, dass sie sich auch noch ein Stück weit finden müssen. Sie haben viele neue junge Spieler auf der Bank. Aber den KSC darf man mit Eichner, der ein super Trainer ist, nie unterschätzen. Er stellt die Mannschaft immer gut auf den Gegner ein und der KSC hat uns auch in den letzten Jahren immer wieder vor schwere Herausforderungen gestellt. Aber wir haben sie auch immer gut gemeistert. Wir haben noch nie gegen sie verloren und so sollte es auch bleiben.

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