„Sollten Ergebnis und Leistung heute differenziert betrachten"

MIXED ZONE: Die Stimmen zum Spiel gegen den HSV

Nach 21 Zweitliga-Spielen ohne Niederlage geht die Fortuna gegen den HSV als Verlierer vom Platz. Hier kommen die Stimmen der Trainer und Spieler zur Partie.

Daniel Thioune, Cheftrainer: „Herzlichen Glückwunsch an Steffen und den HSV zum Sieg. Meine Mannschaft hat das Spiel heute nicht defensiv verloren, sondern in der Offensive. Die Qualität unserer Torchancen war sehr hoch. Das Spiel an sich war relativ ausgeglichen. Das, was wir an Chancen hatten, hätten wir verwerten müssen. Wir haben 21 Spiele nicht verloren. Das war sehr cool und wir wollten es gerne fortsetzen. Es war keine schlechte Partie von uns. Es ist Woche für Woche ein harter Abnutzungskampf. Ich saß hier oft als glücklicher Sieger oder war froh, dass wir in den letzten Minuten nochmal gepuncht haben. Man hat gesehen, dass wir in den letzten Wochen gut im Spiel mit dem Ball gearbeitet haben. Wir hatten heute eine gute Ballperformance. Da war ich mit einverstanden. Wir hätten heute noch drei, vier Stunden spielen können und hätten wohl keinen reingeschossen. Die Höhe des Ergebnisses interessiert mich nicht. Wir haben heute nicht das Momentum auf den Platz gebracht, was ich mir auf beiden Seiten gewünscht hätte. Deshalb verlieren wir das Spiel.“

Steffen Baumgart, Trainer Hamburger SV: „Wir freuen uns natürlich über den Sieg. Ich habe ein ausgeglichenes und temporeiches Spiel mit Torchancen auf beiden Seiten gesehen und vielen Szenen, wie wir uns Fußball vorstellen. In der zweiten Halbzeit haben wir aber 20 absolut starke Minuten der Fortuna überstehen müssen. Da hatten wir einen sehr guten Keeper und richtig Glück. Es hat vieles gepasst heute und wir hatten das bessere Ende für uns."

Tim Rossmann: „Es war kein schlechtes Spiel von uns. Im letzten Drittel haben aber die Ideen gefehlt und hinten waren wir zu offen. Es war insgesamt defensiv nicht die beste Leistung von uns. Natürlich war die lange Serie ein Thema – so etwas prägt eine Mannschaft ja auch mit. Wir waren 21 Spiele ungeschlagen und hatten das im Hinterkopf. Es ist extrem schade, dass die Serie gerissen ist, aber es wird uns nicht umbringen. Es war klar, dass der Zeitpunkt kommen wird. Wir ziehen unsere Lehren aus dem Spiel und machen gegen Regensburg weiter.“

Andre Hoffmann: „Wenn man 0:3 verliert, muss man sagen, dass es schon verdient ist. Wir sollten Ergebnis und Leistung heute dennoch differenziert voneinander betrachten. Man kann uns vorwerfen, dass wir hier im eigenen Stadion vier, fünf Mal ausgekontert wurden. Im Endeffekt sind daraus alle drei Gegentore resultiert. In der gegnerischen Box waren wir einfach zu schlecht. Wenn wir so häufig frei zum Abschluss kommen, muss dabei mehr herausspringen als null Tore. Das Ergebnis tut weh, weil die Leistung heute besser war als in vielen anderen Spielen in dieser Saison. Trotzdem stehen wir mit leeren Händen da und das fühlt sich nicht gut an. Wir sind mittlerweile aber so stabil, dass wir diese Niederlage schon wegstecken werden.“

Matthias Zimmermann: „Ich kann der Mannschaft heute nicht viel vorwerfen, wir haben ein gutes Spiel gemacht und hatten sehr viele Chancen, aber wir machen die Tore nicht. Dann sieht das Spiel ganz anders aus. Hamburg ist eine Mannschaft mit viel Qualität und wenn wir die Konter zulassen und sie ihre Chancen kriegen, dann machen sie auch die Tore. Im Endeffekt hätten wir das Ding vorne gewinnen müssen. Wenn ich unsere Chancen sehe, hätten wir heute drei Tage spielen können und hätten nicht getroffen. Das müssen wir uns ankreiden und defensiv bei den Kontern besser stehen. Daran gilt es zu arbeiten. Jetzt schnaufen wir in der Länderspielpause kurz durch und dann wollen wir gegen Regensburg wir eine neue Serie starten.“