"Eine große Ehre, Cheftrainer beim TSV 1860 zu sein"
"Löwen"-Trainer Reiner Maurer vor dem Gastspiel bei der Fortuna
Bereits zum zweiten Mal in seiner Karriere ist Reiner Maurer (50) Cheftrainer des kommenden Gastes, dem TSV 1860 München. Von Dezember 2004 bis Januar 2006 hatte der Ex-Profi die "Löwen" bereits in der 2. Bundesliga betreut und dabei bis in die Spitzengruppe geführt - ausgestattet mit der Empfehlung, bereits eineinhalb Jahrzehnte als Profi, Co-Trainer, Scout und U 23-Trainer beim Traditionsverein aktiv gewesen zu sein. Zu Beginn dieser Saison kehrte Maurer zu den "Sechz’gern" zurück und war eigentlich als Trainer der U 23-Reserve in der Regionalliga Süd vorgesehen.
Als jedoch Ewald Lienen überraschend um die sofortige Auflösung seines Vertrages bat, um zum griechischen Spitzen-Club Olympiakos Piräus zu wechseln, wurde Reiner Maurer abermals zum "Chef" befördert. Kurios: Während Lienen in Griechenland inzwischen schon beurlaubt wurde, will sein Nachfolger mit dem TSV 1860 in der 2. Liga für Furore sorgen. Vor dem Auftritt in der ESPRIT arena sprachen wir mit dem Münchner Trainer.
Mussten Sie lange überlegen, als Sie gefragt wurden, ob Sie das Amt des Cheftrainers wieder übernehmen wollen? Was haben Sie sich für Ihre zweite Amtszeit bei den "Löwen" vorgenommen?
Maurer: "Ich habe sofort zugesagt. Denn es ist eine große Ehre, Cheftrainer beim TSV 1860 zu sein. Unser Ziel ist es, uns in der Nähe in der Aufstiegsplätze zu etablieren und Anschluss nach oben zu halten."
Nach drei Spieltagen stehen aber nur drei Punkte auf der Habenseite. Ihr Fazit?
Maurer: "Zunächst muss man berücksichtigen, dass unser Auftaktprogramm sehr schwer war. In Bochum haben wir unglücklich verloren, dann gegen Osnabrück gewonnen. Die Leistungen in beiden Partien waren in Ordnung. Nur zuletzt in Duisburg haben wir nicht zu unserem Spiel gefunden und verdient verloren."
Was hat sich seit Ihrem Abschied 2006 verändert?
Maurer: "In den Vereinsgremien und in der Geschäftsführung sind nahezu alle Positionen neu besetzt, aber im Umfeld und im Nachwuchsbereich gibt es natürlich auch noch sehr viele bekannte Gesichter."
Sie waren schon in zahlreichen Funktionen für den TSV 1860 tätig. Ist Ihnen der Verein in diesen 15 Jahren ganz besonders ans Herz gewachsen?
Maurer: "Natürlich. Das liegt zum einen daran, dass 1860 mit den phantastischen Fans ein ganz besonderer Club ist. Zum anderen komme ich auch noch aus der Region. Da sind schon viel Herzblut und Leidenschaft dabei."
Zwischenzeitlich waren Sie bei drei griechischen Clubs tätig. Welche Erfahrungen haben Sie dort gesammelt?
Maurer: "Das war insgesamt eine sehr gute Erfahrung, hat mich persönlich weitergebracht. Jetzt bin ich aber auch froh, wieder in der Heimat arbeiten zu können."
Durch ihre kurzfristige Amtsübernahme konnten Sie selbst keinen Einfluss mehr auf die Kaderplanung nehmen. War das ein Problem? Was trauen Sie Ihrer Mannschaft in dieser Saison zu?
Maurer: "Das war sicher nicht ganz leicht, zumal es schon wieder einige Änderungen gab. Denn ich setze verstärkt auf den eigenen Nachwuchs. Grundsätzlich haben wir aber eine gute Mannschaft, die stark genug ist, unsere Ziele zu erreichen."
Die Fortuna hatte als Aufsteiger eine grandiose Saison hingelegt, ist jetzt aber schlecht gestartet. Wie schätzen Sie die Düsseldorfer ein?
Maurer: "Auch die Fortuna hat schon zwei Auswärtsspiele bestritten und war zu Hause gegen den Klassen-Primus Hertha BSC Berlin lange Zeit die bessere Mannschaft. Deshalb muss man das bisherige Abschneiden relativieren. Die Fortuna hat hohe Ziele und will - genau wie wir - möglichst weit oben mitspielen. Deshalb ist diese Partie schon sehr wichtig für die Düsseldorfer. Entsprechend werden sie auftreten."
Vor Hertha BSC hatte eineinhalb Jahre kein Gast mehr in der Düsseldorfer Arena gewonnen. Was müssen Ihre Spieler beherzigen, um es Hertha nachzumachen?
Maurer: "Vor allem müssen wir eine bessere Leistung als zuletzt in Duisburg zeigen. Sonst wird es sehr schwierig, etwas mitzunehmen."
Haben Sie verletzungsbedingte Ausfälle zu beklagen?
Maurer: "Personell sieht es ganz gut aus. Bis auf unsere Langzeitverletzten sind alle Spieler einsatzbereit."
Herr Maurer, wir danken Ihnen für das Gespräch.