04.01.2011 | 1. Mannschaft

Der "Mythos Betzenberg" lebt

Lautern lehrt den Gegnern das Fürchten

Nach vier Jahren Zweitklassigkeit mischen die "Roten Teufel" seit Anfang dieser Saison wieder im Konzert der Großen mit. Wie die Hinrunde gezeigt hat, sind die Pfälzer mit ihren tollen Fans im Rücken und ihrem leidenschaftlichen Auftreten auf dem Platz an guten Tagen nur schwer zu schlagen. Bei den Heimspiel-Highlights gegen den FC Bayern, den FC Schalke 04 und den VfB Stuttgart wehte ein Hauch von Nostalgie durch das Fritz-Walter-Stadion.

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Aufstieg und Kaiserslautern: Da war doch was. Als der Bundesliga-Aufsteiger am zweiten Spieltag dieser Saison den übermächtig erscheinenden Double-Gewinner und Champions-League-Finalisten Bayern München mit 2:0 vom Betzenberg jagte und gemeinsam mit der TSG 1899 Hoffenheim die Tabellenspitze der Bundesliga zierte, träumten viele alteingesessene FCK-Fans für einen Moment sicherlich von der wohl unglaublichsten Bundesliga-Saison der Vereinsgeschichte. In der Spielzeit 1997/1998 holte der FCK sensationell als Aufsteiger den - insgesamt vierten - Meistertitel. Bis heute ein Novum in der Bundesliga-Geschichte. Mit Abwehrchef Mirsolav Kadlec, Weltmeister Andreas Brehme, Spielmacher Ciriaco Sforza und Goalgetter Olaf Marschall in den Reihen, gelang der Mannschaft von FCK-Coach Otto Rehhagel dieses Husarenstück. Damals übernahmen die "Roten Teufel" am vierten Spieltag die Tabellenspitze und gaben sie bis zum Saisonende nicht mehr ab.

 

Dass es in dieser Saison nicht zum Meistertitel reichen wird, damit werden sie sich im FCK-Umfeld anfreunden können. Die Hinrunde ist mit 21 Punkten und Tabellenplatz zwölf auf alle Fälle als gelungen zu bezeichnen. Gerade gegen namhhafte Top-Teams zeigten die Kurz-Schützlinge ihre altbewährten Tugenden und verwandelten den Betzenberg wie früher in eine schwer einzunehmende Festung. Neben Bayern München mussten auch Schalke (5:0) und der VfB Stuttgart erkennen, was der Mythos Betzenberg bedeutet. Gegen den VfB lagen die Roten Teufel bereits mit 0:3 zurück, steckten aber niemals auf und erkämpften sich mit viel Leidenschaft ein 3:3-Remis. Wie sich an diesen Ergebnissen ablesen lässt, benötigte der FCK keine Anpassungszeit, um sich an das höhere Spieltempo in der Bundesliga zu gewöhnen.

 

Hinzu kommt, dass einige Spieler in der Bundesliga regelrecht aufblühen und zur Bestform auflaufen. Mittelfeldspieler Christian Tiffert, der vor der Saison vom MSV Duisburg in die Pfalz wechselte, erwies sich als echter Glücksgriff für die Lauterer. Mit neun Torvorlagen ist der 28-jährige nicht nur der beste Vorbereiter der Liga, sondern auch Taktgeber im FCK-Mittelfeld. In vorderster Spitze wirbelt beim zweimaligen deutschen Pokalsieger mit dem Kroaten Srdjan Lakic (Elf Saisontore) wieder ein eiskalter Vollstrecker, einer, wie ihn die Pfalz seit Miroslav Klose nicht mehr hat treffen sehen.

 

Der 1. FC Kaiserslautern nimmt in diesem Jahr zum ersten Mal am Stadtwerke Düsseldorf Wintercup  teil. Je nach Ausgang der beiden Partien könnte es also im "Kleinen" oder sogar im "Großen" Finale zum Duell zwischen der Fortuna mit den Roten Teufeln kommen - wieder einmal. Die "Roten Teufel" haben nämlich noch eine Rechnung mit den Landeshauptstädtern zu begleichen. Am 10. Spieltag der vergangenen Saison fügte die Fortuna den Pfälzern mit einem 2:0-Auswärtssieg eine von insgesamt nur zwei Heimniederlagen in der Aufstiegssaison bei. Eine schmerzhafte Niederlage, die noch immer nicht vergessen ist.

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