11.01.2011 | 1. Mannschaft

Torlos glücklich beim Stadtwerke Düsseldorf Wintercup

Fortuna hielt gegen die Bundesligisten den Kasten sauber

Man muss immer die positiven Dinge sehen, und so kann man als Fazit der fünften Auflage des Stadtwerke Düsseldorf Wintercup feststellen, dass die Fortuna sich in zwei Vergleichen mit Clubs aus der Beletage des deutschen Fußballs als defensive Trutzburg entpuppte. Erst zwei Elfmeterschießen entschieden die Partien - und ließen die Gastgeber, erstmals, auf Platz 4 landen.

Ein Fußballfesttag war es unterdessen wahrlich nicht gewesen, dem über 23.000 Zuschauer in der ESPRIT arena beigewohnt hatten, entsprechend fiel auch das Urteil des Anhangs aus. 95-Chefcoach Norbert Meier zeigte Verständnis für vereinzelte Pfiffe, die von den Rängen zu vernehmen waren: "Die Zuschauer erwarten natürlich mehr Torszenen, das ist doch klar" war sich Meier des überschaubaren Unterhaltungswerts der Partien bewusst. Tatsächlich, wenn die Rot-Weißen auf dem Rasen standen, riss es beim gestrigen Stadtwerke Düsseldorf Wintercup nur hartgesottene Fortunen von den Sitzen. Meier warb jedoch gleichzeitig um Verständnis und verwies auf das kräftezehrende Trainingslager, aus dem seine Spieler gerade einen Tag zuvor zurückgekehrt waren. Der Stadtwerke Düsseldorf Wintercup ist und bleibt nun einmal in erster Linie ein Vorbereitungsturnier, bei dem noch nicht immer alles rund laufen kann - gerade dann, wenn nach umfassenden Einheiten die körperliche Frische fehlt.

 

Sportlichen Wert besaß der Wettbewerb für den aktuellen Tabellenelften der Zweiten Liga dennoch. Die Mannschaft unterstrich mit den beiden torlosen Remis gegen den FC St. Pauli und den 1. FC Kaiserslautern ihre Qualitäten der Hinrunde, die man mit einem Torverhältnis von 14:18 beschloss: Offensivfeuerwerke sind rar, aber das konsequente Umsetzen der Defensivvorgaben und die sehr disziplinierte Laufarbeit machen es selbst einem Bundesligisten unmöglich, gegen Fortuna Düsseldorf ins Tor zu treffen. Der Vorteil einer zu-Null-fähigen Elf liegt auf der Hand: häufig reicht ein einziger eigener Treffer zum dreifachen Punktgewinn. Meiers Schützlinge sind ligaweit die Kronprinzen in Sachen Effizienz: Lediglich Erzgebirge Aue holte pro geschossenem Tor mehr Punkte (1,63) als die Flingeraner (1,57).

 

Adam Bodzek soll nach dem Willen der Verantwortlichen tatkräftig helfen, diese Statistik aufrechtzuerhalten. Sowohl im Trainingslager-Test gegen Alemannia Aachen als auch beim Stadtwerke Düsseldorf Wintercup rechtfertigte der Winterzugang das in ihn gesetzte Vertrauen und brachte seine Pass- und Zweikampfsicherheit gewinnbringend ein, ehe auch er dem Kräfteverschleiß Tribut zollen musste und nach 20 Minuten im kleinen Finale von Meier eine Pause verordnet bekam.

 

Die drei Elfmeterfehlschüsse von Jens Langeneke, Oliver Fink und Andreas Lambertz wollte im 95-Lager übrigens niemand überbewerten; einhellig wurde auf den Lotteriecharakter des Shootouts verwiesen. Vielmehr gilt nunmehr die volle Konzentration dem schweren Rückrundenauftakt gegen den FC Energie Cottbus. Ihre Defensivstärke kann die Fortuna am Samstag in der ESPRIT arena (Anstoß 13 Uhr) gut gebrauchen: FCE-Coach Claus-Dieter Wollitz schickt die mit 35 Toren treffsicherste Mannschaft und mit Nils Petersen den aktuell besten Torschützen ins Rennen.


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