06.02.2011 | 1. Mannschaft

"Wir kriegen nichts für das, was war..."

Chefcoach Norbert Meier vor dem Auswärtsspiel beim TSV München 1860

Einen rauschenden Fußballabend hatte die Mannschaft ihm und den mehr als 18.000 Zuschauern vor Wochenfrist im Heimspiel gegen den FSV Frankfurt beschert. Nach dem 6:0 bedankte sich der Chefcoach der Landeshauptstädter ausdrücklich bei der Mannschaft, weil er "während des Spiels schon nach 75 Minuten etwas entspannter zusehen konnte". Doch jede noch so schöne Partie ist ein Kapitel für sich, und demzufolge Tage später abgehakt. Vielmehr gilt für die Fortunen-Profis vor der Auswärtspartie am Montagabend beim TSV München 1860 nur der Leitsatz "Nach vorne schauen!".

"Wir werden alles aufbieten müssen", ließ der Chefcoach respektvoll in Hinblick auf das Personal der Sechziger verlauten, "Bierofka, Rakic, Lauth - das gehört mit zum Besten, was die Liga zu bieten hat." Keinen Zweifel ließ er an seiner Überzeugung aufkommen, dass die Erfolge der letzten Wochen in jeder Partie aufs Neue bestätigt werden müssen. "Wir kriegen nichts für das, was war. Im Wissen um die Dinge, die zu Saisonbeginn stattgefunden haben, müssen wir uns immer wieder neu konzentrieren", weiß Meier um den oftmals schmalen Grad zwischen Sieg und Niederlage, und hat dabei die rätselhafte Niederlagenserie seiner Mannschaft im Spätsommer 2010 noch im Kopf.

Die Trainingsbedingungen unter der Woche sah der Trainer zwiegespalten. Das Geläuf der "Kleinen Kampfbahn" sei aufgrund der Witterungsbedingungen sehr tief gewesen, "dafür war es heute in der ESPRIT arena umso besser". Bevor es am Sonntag nach Bayern geht, werden die Rot-Weißen jedoch nochmals zwei Einheiten abseits der ESPRIT arena absolvieren müssen.

Hinsichtlich der personellen Lage tat Norbert Meier kund, dass Patrick Zoundi (Knieprobleme) ebenso wenig auflaufen könne wie Thomas Bröker. Der beste Torschütze der Fortunen laboriere an vom Rücken herrührenden muskulären Problemen und unterziehe sich einer Spritzenkur. Ken Ilsø habe indes leichte Probleme mit dem Hüftbeuger, in seinem Fall sei man allerdings zuversichtlich, dass es für eine Berücksichtigung im Kader reichen werde.

Dem Doppeltorschützen der vergangenen Woche, Maximilian Beister, attestierte der Chefcoach unterdessen eine gute Entwicklung. "Er besitzt Spielgefühl und Handlungsschnelligkeit." Wenngleich der U 21-Nationalspieler in gewissen Bereichen noch durchaus zulegen dürfe, mache er dem Team doch bereits viel Freude. Von Sascha Dum erwartet Meier nun eine Bestätigung der Leistung aus dem Frankfurt-Spiel. "Es ist schön, dass er auf sich aufmerksam machen konnte, aber eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Er soll das Selbstvertrauen jetzt mitnehmen  und seine Anlagen, um die wir immer gewusst haben, dauerhaft nachweisen. Der Coach wies noch einmal auf die Rückendeckung hin, die seine Spieler immer wieder erfahren. "Bei uns wird niemand abgeschrieben. Auch Tiago gehört weiterhin fest dazu und kann somit zu Einsätzen kommen."

Einen kurzen Rückblick auf das FSV-Spiel gönnte sich der oberste Übungsleiter dann allerdings doch noch. "Das Spiel hatte natürlich eine ganz eigene Dramaturgie", äußerte der Coach im Hinblick auf die Topleistungen der Neuzugänge Ilsø und Bodzek sowie von Beister und Dum, "aber was am Ende zählt und immer zählen muss, ist die gesamte Mannschaftsleistung."
Die 800 Fortunen-Anhänger, die ihre Farben in der bayrischen Landeshauptstadt unterstützen werden, pflichten dem Cheftrainer da gewiss bei.

 

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