07.04.2011 | 1. Mannschaft

Schneider auf Ristic' Spuren

Rot-Weiß Oberhausen muss auf der Schussfahrt wenden

Nein, vom Aufstieg wird man im Stadion Niederrhein nicht geträumt haben nach dem sechsten Spieltag der laufenden Saison, obwohl die "Kleeblätter" nach drei Heimsiegen in Folge auf dem dritten Platz des Klassements logierten. Zu realistisch dürfte man die eigenen Möglichkeiten eingeschätzt haben. Aber bereits 13 Zähler nach sechs Runden erwirtschaftet zu haben, das schien eine gute Saat, um ein weiteres Jahr Zweitligafußball zu ernten. Sechs Monate, 15 Niederlagen und einen Trainerwechsel später hat RWO einen freien Fall hinter sich, der das Team bis auf Tabellenplatz 17 stürzen ließ.

Seit Spieltag 6, als insgesamt vier Siege für den Klub notiert waren, gelang nur noch ganze zwei Mal ein dreifacher Punktgewinn - gegen Arminia Bielefeld und den SC Paderborn. Trotz der Ergebniskrise hielt man sich, auch weil die Konkurrenz nur selten Kapital schlug, noch bis zur Winterpause oberhalb der Abstiegszone und setzte auf die mitunter heilsame Zäsur der spielfreien Zeit.

 

Doch auch nach dem Jahreswechsel ging die Talfahrt weiter, auch weil wirksame Verstärkungen zur Winterpause ausblieben. Konkurrent Ingolstadt überholte die Kleeblätter nicht zuletzt deswegen, weil er mit der Audi-Kreditkarte shoppen gehen und sich im Winterschlussverkauf personell neu einkleiden durfte, während der Anzug von RWO zwickte und zwackte. Ende Februar - nach dem Sturz auf den Relegationsrang 16 - kam zumindest dem Namen nach ein Schneider. Theo Schneider, lange Jahre Übungsleiter der Reserve von Borussia Dortmund, folgte dem Ruf zu seiner ersten Profi-Station und ersetzte den glücklosen Hans-Günter Bruns auf dem Chefsessel im Trainerbüro. Dessen Klinke hatten sich in den letzten zehn Jahren übrigens nicht weniger als elf Übungsleiter in die Hand gegeben. Einer davon ist auch in Düsseldorf ein durchweg prominenter Name. Gelänge Schneider noch die Wende auf der dramatisch schnellen Schussfahrt ins Tal - er könnte sich einreihen neben niemand Geringerem als Aleksandar Ristic. Unter der Regie des bosnischen Fußballlehrers, der lange Jahre auch am Flinger Broich die sportliche Leitung innehielt, konnte sich RWO in der Vergangenheit gleich zwei Mal - 1999 und 2002 - aus brenzligen Tabellensituationen befreien.

 

Torjägerverdächtig ist nach dem Abgang des besten Schützen der Vorsaison - Moritz Stoppelkamp veränderte sich nach neun Treffern in Richtung Hannover 96 - keiner so recht im Kader von RWO. Lediglich 22 Mal trafen Akteure mit dem Kleeblatt auf der Brust ins Schwarze. Als vergleichbar stumpf erwiesen sich lediglich die Waffen von Schlusslicht Arminia Bielefeld.  Zu allem Überfluss jährt sich just am Samstag der letzte Oberhausener Sieg über eine Düsseldorfer Mannschaft zum sage und schreibe 23. Mal. Wenig Hoffnung also auch aus der Statistikabteilung.

 

Nichtsdestoweniger - oder gerade deswegen - sollte für die Elf von Norbert Meier sicherlich die alte Binsenweisheit gelten, nach der gerade ein schwer in den Seilen hängender Boxer mitunter der gefährlichste ist. Gegen die Fortuna kehren zudem einige wichtige, zuletzt gelbgesperrte Akteure zurück, darüber hinaus mit Heinrich Schmidtgal einer, der seit dem 13. Spieltag verletzungsbedingt nicht mehr auf dem Feld stand - damals trug er eine Vorlage zum souveränen 3:0 über die Arminia bei, als die Mannschaft ihr Potential unter Beweis stellte. "Ich muss nicht mehr viel reden, denn jetzt ist es Zeit, Taten sprechen zu lassen", brennt auch Schneider auf einen wichtigen Dreier. Es wäre sein erster - und ein wichtiger Schritt auf den Spuren von Aleksandar Ristic.

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