"Genügend Jungs, die ihr Handwerk verstehen!"
Chefcoach Norbert Meier im Pressegespräch vor dem Spiel gegen den KSC
Wenn Fortuna Düsseldorf beim Heimspiel gegen den Karlsruher SC am morgigen Samstag (13 Uhr, ESPRIT arena) keine Pleite einstecken muss, wäre der bisher in der Vereinschronik notierte Rekord egalisiert: 18 Mal in Folge wären die Rot-Weißen in diesem Falle nämlich vor eigenem Publikum unbesiegt. Chefcoach Norbert Meier hält es derweil mit dem früheren US-Präsidenten Roosevelt. Der sprach einst nämlich "Ich stehe Statistiken etwas skeptisch gegenüber. Denn laut Statistik haben ein Millionär und ein armer Kerl jeder eine halbe Million."
Wenngleich der oberste Übungsleiter der Fortuna die Sachlage in andere Worte kleidet, wenn er sagt: "Diese Serien sind schön für all die, die darüber schreiben. Mich interessiert das allerdings wenig." Meier weiß zu gut, dass Statistiken lediglich die Verdienste der Vergangenheit spiegeln - und für die kann man sich bekanntlich wenig kaufen. Vielmehr hat er aus den vergangenen Vergleichen mit dem Gast aus dem Badischen die wertvolle Erkenntnis mitgenommen, dass die Partie des siebten Spieltages "kein Selbstgänger" werden dürfte. "Die letzten Spiele gegen Karlsruhe waren immer knapp, das muss uns Warnung genug sein!" Zuletzt war der gut aus den Startlöchern gekommene KSC - anfangs gab es Siege gegen Duisburg und Aue - etwas ins Straucheln geraten, davon dürfe sich die Fortuna allerdings "nicht verleiten lassen, zu glauben, das wäre eine einfache Sache", bläut Meier seinen Schützlingen ein. Zumal Rainer Scharinger auf eine qualitativ ansprechende Truppe zurückgreifen könne. "Da sind viele erfahrene Leute im Kader. Iashvili zum Beispiel, oder Klemen Lavric, den ich noch aus meiner Zeit in Duisburg kenne. Das sind genügend Jungs, die ihr Handwerk verstehen!"
Die weiß der Düsseldorfer Trainer allerdings natürlich auch in seinen eigenen Reihen, zumal rechtzeitig vor Ablauf der Transferfrist noch einmal personell nachgelegt werden konnte. Talent Villyan Bijev bescheinigt Meier etwa, in den Testspielen und den Trainingseinheiten "positiv überrascht" zu haben ("Fußball spielen kann der Junge!"). Natürlich sei Bijev noch "ein ganz junges Exemplar, das sich erstmal einführen muss", aber nichtsdestoweniger sei es nicht undenkbar, dass irgendwann einmal "vielleicht der Moment kommt, wo man ihn mal mit in den Kader nimmt." Während Bijev noch reifen darf, wurde Tobias Levels als gestandener Akteur geholt, der auf Anhieb eine Verstärkung darstellen soll. Allerdings hat Meier sich noch nicht festgelegt, ob Levels seine Heimpremiere gleich in der Startelf beginnen darf: "Er zeigt keinerlei Anpassungsschwierigkeiten. Aber Christian Weber hat zuletzt in Aachen stark gespielt. Beide hätten es verdient, zu spielen!"
Die endgültige Personalentscheidung trifft der Coach damit wie immer erst nach dem Abschlusstraining am Freitagnachmittag. Daran nahm auch Ranisav Jovanovic nach überstandenem Pferdekuss wieder teil, dafür fehlte allerdings Robbie Kruse, der sich auf der Länderspielreise nach Australien und Saudi-Arabien ("Robbie ist ja quasi zweimal um die Welt geflogen!") einen grippalen Infekt eingefangen hat und bis auf Weiteres flachliegt.